Warten auf den Durchbruch: wie digital ist das Firmenkundengeschäft?
Shownotes
In der heutigen Episode beschäftigen wir uns mit dem Themenkomplex Digitalisierung, Firmenkundengeschäft und was das alles mit der Volksbank Mittelhessen zu tun hat.
- Ist das digitale Firmenkundengeschäft schon Realität, ein ewiger Wunschtraum oder „the next big thing“?
- Welche wesentlichen Entwicklungen werden die Digitalisierung in der Beziehung zwischen den Banken und gewerblichen Kunden zukünftig maßgeblich treiben?
- Wie kann (oder muss) sich eine Volksbank Mittelhessen in diesem gesamten Komplex erfolgreich positionieren? Über diese Fragen spricht Eddie Dubiel, Geschäftsführer von applied, der Digitaltochter des zeb mit Kai Krieger. Kai ist Innovation Manager für die Volksbank Mittelhessen und schon bei dieser Kombination werden sicherlich einige von Euch aufhorchen. 😉
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00:00:00: Music.
00:00:07: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Sound of Finance, dem Podcast von ZEB.
00:00:12: In der heutigen Episode werfen wir einen Blick auf die Digitalisierung des Firmenkundengeschäfts
00:00:17: und auch darauf, wie ein Institut wie die Volksbank Mittelhessen in diesem Fahrwasser navigiert.
00:00:22: Konkret werden wir versuchen, uns der Antwort zu drei zentralen Frageblöcken zu nähern.
00:00:27: Wichtigste, ist das digitale Firmenkundengeschäft schon Realität?
00:00:30: Ist es noch the next big thing oder ist es dann vielleicht doch nur ein ewiger Wunschtraum?
00:00:36: Das zweite ist, welche Entwicklungen werden maßgeblich sein,
00:00:39: die Digitalisierung gerade auch in der Beziehung zwischen den Banken und gewerblichen
00:00:43: Kunden zukünftig auch voranzutreiben?
00:00:45: Und zu guter Letzt, wie können oder vielleicht auch müssen sich etablierte Finanzdienstleister
00:00:50: wie die Volksbank Mittelhessen in diesem gesamten Komplex erfolgreich positionieren?
00:00:54: Mein Name ist Eddie Dubiel, ich bin Geschäftsführer von The Plyde,
00:00:58: der Digitaltochter von ZDB und ich freue mich ganz besonders,
00:01:01: heute über diese gerade genannten Fragen mit Kai Krieger sprechen zu können.
00:01:06: Hallo Kai, schön, dass du hier bei uns im Sound of Finance Podcast zu Gast bist.
00:01:10: Grüß dich Eddie, freu mich auch.
00:01:12: Kai, um dich den Zuhörern etwas näher zu bringen, versuche ich es mal ganz bildlich.
00:01:17: Das bietet sich bei dir nämlich an. Okay.
00:01:20: Mit deinen Händen bist du erfolgreicher Street Artist und bemalst unter anderem
00:01:25: ja auch Gebäudefassaden mit wirklich, das meine ich wirklich ernst,
00:01:28: faszinierenden Motiven.
00:01:29: Mit deinem Herzen bist du Unternehmer, hast ein eigenes Studio,
00:01:33: eine Galerie, Coworking Spaces mit drin und in deinem Kopf, da lebt der Betriebswirtschaftler
00:01:39: mit den Schwerpunkten Banking und Marketing und auch ein Doktortitel lässt sich da sogar finden.
00:01:44: Und was ich sehr beeindruckend finde, ist, dass du mit diesem Paket Privatvater
00:01:47: noch von drei Kindern bist, also da wirklich meinen aufrichtigen Respekt.
00:01:50: Und beruflich bist du Innovation Manager bei der Volksbank Mittelhessen.
00:01:56: Und spätestens da schließt sich natürlich auch der Kreis zu unserem Kernthema Sound of Finance.
00:02:00: Kai, kannst du uns kurz schildern, wie du zur Volksbank Mittelhessen gekommen
00:02:03: bist und was du als Innovation Manager machst, sodass du zum einen mit deinem
00:02:09: Profil dort hineinpasst, aus Sicht der VW Mittelhessen und zum anderen der Job
00:02:13: auch dich letztendlich erfüllt?
00:02:15: Ja, das ist auf jeden Fall, sind coole Fragen. Tatsächlich fragt man sich das
00:02:20: eine oder andere, wie finden die Wege dann zu einer Bank.
00:02:22: Aber tatsächlich komme ich ja aus einem anständigen Hause und die Kunst,
00:02:26: die suchst du nicht aus, die machst du halt einfach.
00:02:29: Und das ist vielleicht auch das, was andere mit dem Fahrradfahren verbinden.
00:02:32: Und ich habe tatsächlich Banking und Finance studiert im Schwerpunkt,
00:02:35: war schon immer ein bisschen matheaffin und habe mich aber in der Schule damals
00:02:40: für die Kunst entschieden und dann im Studium tatsächlich dann für das BWL,
00:02:43: auch mit Banking und Finance im Schwerpunkt.
00:02:45: Und war da, ja, dem Banking eigentlich schon immer ein bisschen verbunden,
00:02:48: einfach auch, weil mich auch Finanzmärkte interessiert haben.
00:02:51: Und ich hatte zuvor, nach dem Studium, habe ich mich selbstständig gemacht mit
00:02:56: einer Kreativagentur und einem Marketingstudio, wo ich auch meinen Doktor drin
00:03:00: gemacht habe und habe dort halt
00:03:01: viele NGOs auch unterstützt in bestimmten außergewöhnlichen Kampagnen.
00:03:05: Und irgendwann war so ein bisschen für mich da in dem Bereich die Luft raus
00:03:09: und die Bank hat ein neues Team zusammengestellt, einen sogenannten CDO-Stab,
00:03:14: der kreativen Schwung in die Bank reinbringen soll.
00:03:17: Vor allem im Blick auf digitale Transformationen und auf den Change-Prozess.
00:03:22: Und da habe ich mir gedacht, ey, ist eine coole Sache, mal was auszupieren,
00:03:25: was du noch gar nicht so auf dem Pfad gehabt hast und wir haben dann einfach
00:03:30: probiert, ob das für beide Seiten zusammenpasst und sechs Jahre hat es bisher
00:03:35: sehr gut zusammengepasst.
00:03:36: Sehr cool. Und kannst du noch ein bisschen auf den Kern deiner Aufgaben eingehen?
00:03:42: Was muss man sich darunter vorstellen? Innovation Manager ist ja auch erstmal...
00:03:45: Wenn man es so sagen möchte, ein Buzzword. Ja, genau. Also rein formhalber heiße
00:03:50: ich eigentlich Transformationsmanager.
00:03:52: Das ist vielleicht für uns auch der passende Begriff tatsächlich,
00:03:55: weil ich die Bank in der digitalen Transformation und dem stetigen Change unterstütze.
00:03:59: Das heißt, ich führe zum einen digitale Produkte ein, erarbeite mit Teams digitale
00:04:05: Produkte, die wir konzipieren, auch dann entwickeln lassen.
00:04:09: Und ich helfe aber auch, die Kunden und die Mitarbeiter auf diese digitalen
00:04:13: Tools zu kommen. und begleite dann eben auch diesen, sage ich mal,
00:04:17: persönlichen Change-Prozess auf Mitarbeiterebene.
00:04:21: Und aus dem Düngen heraus, weil das auch vieles für die Bank Neuland war,
00:04:25: auch vielleicht in dem Tempo, wie die Zeit das erfordert.
00:04:28: Unterstütze ich aktuell auch viele andere Teams, also Agile Teams und andere
00:04:31: Bereichsteams in diesen Arbeiten, wo ich als Bearings-Partner diene mit meiner
00:04:35: Erfahrung und dem, was ich so in den letzten fünf, sechs Jahren alles erlebt habe.
00:04:39: Und Schwerpunkt ist tatsächlich aus der Zeit heraus das Firmenkundenbanking.
00:04:45: Vielleicht auch aus meiner eigenen jetzigen Tätigkeit immer noch,
00:04:48: dass ich auch noch ein eigenes Unternehmen habe und dass ich eben BWL studiert habe,
00:04:51: habe ich relativ schnell dafür auch in der Bank Feuer und Flamme gefunden und
00:04:56: bin recht früh dort in ein digitales Team dazugestoßen, wo wir digitale Entwicklung
00:05:02: für das Firmenkundenbanking gemacht haben.
00:05:04: Und vor allem den Bereich ein bisschen smarter für die Kunden zu machen.
00:05:07: Ja, von deinem Interesse am Firmenkundengeschäft konnte ich mich ja schon überzeugen.
00:05:12: Wir haben uns nämlich vor einiger Zeit kennengelernt, eigentlich zu einem Termin
00:05:15: fernab des Firmenkundengeschäfts, wenn ich mich recht erinnere,
00:05:17: und sind dann, glaube ich, über den Smalltalk zu Beginn des Gesprächs in eine
00:05:22: Diskussion geraten rund ums Firmenkundengeschäft, die Digitalisierung.
00:05:26: Und ich glaube, es waren wahrscheinlich nur ein paar Minuten.
00:05:28: Am Ende fühlte es sich aber an wie so ein mehrstündiges Gespräch und als wenn
00:05:32: wir uns schon ewig kennen würden und darüber fabulieren müssten.
00:05:35: Und da ist ja auch die Idee für diesen Podcast entstanden, das Ganze,
00:05:39: was wir da schon mal so angefangen haben anzureißen, jetzt auch hier in Form dieses Podcasts.
00:05:44: Nochmal aufzunehmen. Ja, ich fand es da auch mega, also wenn du halt,
00:05:47: das ist tatsächlich so, wenn du in kleinen Dingen, die einen begeistern,
00:05:50: im Deep Dive drin bist, dann sind 15 Minuten gleich gefüllt wie zwei Stunden tatsächlich und.
00:05:56: Ne, habe ich gemerkt, dass es auch ein Thema ist, was euch umtreibt und es ist
00:05:59: tatsächlich ein spannendes Thema, weil,
00:06:01: ja, viele da schon seit Jahren am Rödeln sind, aber man das Gefühl hat, so der große Shot
00:06:07: ist noch keinem so richtig gelungen in dem Bereich und praktisch halt immer
00:06:11: liegt es an den Anbietern und liegt es an den Kunden und Und das ist auf jeden
00:06:14: Fall vielleicht auch so ein bisschen dann wieder die Kunst, das feingespürt
00:06:17: zu haben, was ist denn eigentlich da aktuell relevant.
00:06:20: Wenn wir da auch dann jetzt mal direkt einsteigen, so eine Bestandsaufnahme mal machend.
00:06:24: Wenn du auf das Firmenkundengeschäft in Gänze guckst und noch gar nicht so sehr
00:06:27: auf Volksbank Mittelhessen, sondern wirklich mal auf den Gesamtmarkt.
00:06:30: Wie würdest du den charakterisieren? Was ist für dich gerade so prägend?
00:06:35: Also Unternehmen haben immer einen guten Drive, sonst wären sie ja kein Unternehmer.
00:06:38: Mal, sie wollen was voranbringen, sie wollen was verändern, aber aktuell leiden
00:06:42: sie unter der Bürokratie und der Regulatorik.
00:06:45: Das findet man auch in vielen Interviews im Fernsehen, auch in lokalen Stimmen,
00:06:50: ist das schon eine Sache, die die Unternehmen hemmt in der Entwicklung und wo
00:06:54: es andere Wettbewerber in anderen Ländern vielleicht ein bisschen leichter haben.
00:06:58: Und dieses langsame Tempo in den Bereichen und die mangelnde Unterstützung auch,
00:07:03: das beschäftigt die Unternehmer schon sehr, sehr stark.
00:07:06: Da sind natürlich dann auch Player gefragt, die vielleicht auf anderen Bereichen
00:07:11: dann den Weg wieder frei machen. Also wenn die Verwaltung belastet.
00:07:15: Dann habe ich halt vielleicht zu wenig Zeit, auch mich einfach als Unternehmen zu entwickeln.
00:07:19: Und das ist ein Thema, was schon viele umtreibt.
00:07:23: Und in der Beziehung Bank auch zu den Firmenkunden, wie würdest du das charakterisieren?
00:07:29: Was ist da gerade im Markt auch prägend? Ja, man merkt, der Kunde ist natürlich
00:07:33: durch die digitale Verfügbarkeit besser informiert.
00:07:37: Er ist auf Vertriebsgespräche etc.
00:07:39: Besser vorbereitet, was die Veränderungen, den Change im Vertrieb dazu schafft,
00:07:44: dass er nicht mehr nur der Informationsüberbringer ist, wie tue ich was,
00:07:48: sondern er muss eigentlich Lösungsfinder sein.
00:07:49: Nein, der muss mit dem Kunden verschiedene Themen diskutieren können und muss
00:07:53: auch vielleicht höheres Wissen selbst auch mitbringen, um am Ende eine ideale
00:07:58: Lösung für den Kunden aufzubereiten, damit die Themen, die er hat, gefunden werden.
00:08:04: Das macht es vielleicht auch in der Digitalisierung so schwierig,
00:08:06: dass wir ja viele Individualisierungen haben, aber auch eben halt der Kunde
00:08:11: auch weiß, dass er bestimmte andere Angebote bekommt und vielleicht auch eine
00:08:15: Kombination aus bestimmten Bereichen.
00:08:17: Und fürs Firmenkundenbanking wird man halt vor allem davon ausgehen müssen,
00:08:21: ähnlich wie das bei vielen Themen im Privatkundenbanking war,
00:08:24: dass die kommende Zeit vor allem durch Automatisierung der Datenerfassung geprägt ist.
00:08:28: Also das ist eigentlich bei vielen Themen, sind wir auch wieder beim Thema Bürokratisierung,
00:08:32: bleibt ja bei den Banken nicht aus, auch aufgrund der ganzen Regulatorik etc.,
00:08:36: dass man immer mehr Informationen, mehr Daten von Unternehmen braucht und das
00:08:40: muss eigentlich, das muss mehr einen guten Flow bekommen letzten Endes. ist.
00:08:44: Wenn man mal so auf die Historie auch guckt, gerade, du hast es angesprochen,
00:08:49: auch was wir im Mietheilbereich gesehen haben, Fintechs, die dann entsprechend
00:08:51: reingegangen sind, dort auch ein Stück weit auch den Markt verändert haben.
00:08:54: Wir sehen das Ganze natürlich auch im KMU-Bereich ja auch nicht erst seit gestern,
00:08:57: sondern wenn man so ein bisschen auf die Historie guckt, da gibt es,
00:09:00: glaube ich, gab es so am Anfang auch die Welle logischerweise im Kreditgeschäft
00:09:03: an die Ex-ZDB-Kollegen auch zum Thema Compeon, damals selbstständig gemacht mit dem Fintech.
00:09:09: Es gab Ivoca auch, alles 2012, Lendico 2013 müsste es so gewesen sein, Credit Chef 2014,
00:09:15: FinCompare dann so ein bisschen später, glaube ich 2016, aber das war so diese
00:09:19: Welle, ich sag mal so Mitte der, Anfang, Mitte der 10er Jahre,
00:09:22: die sich sehr stark auf das Thema Kreditvergabe bezogen haben,
00:09:26: dann kam eine Welle später,
00:09:28: das ging dann auch 2016, glaube ich, los, Konto, Kontist, Penta,
00:09:31: ich glaube, die waren alle so in einem Dreh, das war dann so zweite Hälfte der 10er Jahre,
00:09:36: Heuvi war natürlich noch ein bisschen früher, war im deutschen Markt dann noch nicht so präsent.
00:09:41: Dann kam mit First sogar die Deutsche Bank Postbank, die sich dann darauf auf
00:09:47: so ein Thema gestürzt hat, mal mit einer Marke.
00:09:48: Das war dann schon Ende der 10er Jahre.
00:09:51: Und dann kam so diese Welle Expense Management, so rund um die 2020 Jahre,
00:09:56: 2019, 2021, 2022 mit Moss, Plyant, Finway.
00:10:01: Und nicht zuletzt jetzt auch die Konsolidierung, die wir gesehen haben.
00:10:05: Konto Penta Zusammenschluss.
00:10:07: Taylor kauft Credit Shelf auf, die da ins Wanken geraten waren.
00:10:12: Compena hat kurzfristig Insolvenz angemeldet vor ein paar Wochen,
00:10:15: ist dann wieder rausgekommen.
00:10:17: Lendico ja schon länger in der ING aufgegangen, jetzt auch wirklich integriert.
00:10:21: Relativ spät, jetzt vor ein, zwei Jahren.
00:10:23: Sehr viel Bewegung eigentlich, ja. Auch sehr viel natürlich wieder sozusagen
00:10:27: in der Fintech-Szene selbst auch an Bewegung.
00:10:29: Woran liegt es, dass das so, wenn man so ganz im Alltag drauf guckt,
00:10:34: das noch nicht so spürbar ist für die einzelnen Unternehmer und auch,
00:10:37: da können wir vielleicht schon mal den Blick auch wagen, durchaus in Richtung
00:10:39: Volksball Mittelhessen, vielleicht auch für euch noch nicht so richtig spürbar ist,
00:10:43: dass sich da eben einiges auch bewegt.
00:10:45: Ja, Ex-Post lässt sich natürlich vieles immer leichter beurteilen,
00:10:48: aber jetzt gerade, wo du diese ganzen Bereiche, in denen die Fintechs unterwegs
00:10:52: sind, nur beschrieben hast, kann man das Ex-Post vielleicht ein bisschen einfacher
00:10:55: erklären, wie das so häufig ist.
00:10:57: Die ersten Gründungen waren vor allem auf dem Kreditbereich,
00:11:01: wo man relativ schnell für sich identifiziert hat, da könnten goldene Nuggets liegen.
00:11:05: Aber wenn ich Kredit vermittle, verdiene ich Geld, das mache ich irgendwie schnell.
00:11:08: Und fast und haben halt gemerkt, dass es vielleicht doch nicht ganz so einfach
00:11:11: ist, das Vertrauen der Kunden in dem Bereich zu gewinnen.
00:11:14: Die zweiten waren dann in der Welle, okay, ich muss erstmal Kunden haben,
00:11:18: die Vertrauen bekommen, also mache ich ein Konto, damit ich Kunden einsammle
00:11:21: und werde dann danach, wenn sie meine Kunden sind, dann weitere Produkte wie
00:11:24: Kredite und Versicherungen und so weiter schon an den Mann bringen.
00:11:27: Digitales Konto kann mittlerweile jeder, das ist jetzt keine Besonderheit und
00:11:32: so sind dann vielleicht auch über die Horizonte dann irgendwann die Investorengelder auch aus,
00:11:36: weil man halt viel einfach versucht ins Marketing zu investieren und das ist
00:11:40: vielleicht ein Asset für viele klassische Banken, dass sie halt einfach über
00:11:44: die Jahrzehnte so ein hohes Markenasset aufgebaut haben.
00:11:46: Du hast ja gesagt, eine Marke macht sich halt auch mal nicht schnell.
00:11:49: Das braucht einfach Mindset.
00:11:51: Und dass wir im Bereich unterwegs sind, wo wir schnell im Persönlichen unterwegs sind.
00:11:56: Unternehmer sind halt auch nicht alles Bauchentscheider, sondern da ist auch
00:11:59: viel Kopf mit dabei, da ist viel Sparing mit dabei.
00:12:02: Und wenn ich den Sparing-Partner suche, dann suche ich halt auch einen guten
00:12:05: Gesprächspartner für meine Investitionsbedarfe.
00:12:08: Das ist schon richtig. Ich würde aber nicht ausschließen, dass es schon einen
00:12:11: Prozentsatz gibt an Unternehmern, die halt aus dem Privaten die Sofortnis gewöhnt sind.
00:12:15: Also das wird auch mehr kommen, da bin ich mir sicher.
00:12:19: Und dann willst du die Dinge auch schnell und sofort digital haben.
00:12:23: Und das gelingt halt auch vielen nicht, weil sie dann eben die Kleinteiligkeit
00:12:27: in der Anforderung nicht berücksichtigen,
00:12:30: dass eben halt doch nicht alle Unternehmen von der Stange sind.
00:12:32: Auch wenn ich sie in irgendeinen Kasten packen kann, hat jemand unterschiedliche
00:12:36: Sponditäten, er hat unterschiedliche Bedarfe in der Finanzierungslaufzeit etc.
00:12:40: Und das macht es auf den ersten Blick dann doch nicht ganz so einfach,
00:12:44: wie ich kann jetzt einen Kredit verkaufen.
00:12:47: Ist aber ein Thema, was wir eigentlich vor drei Jahren für uns schon gelöst haben in dem Bereich.
00:12:50: Also wir sind wahrscheinlich mit die einzigen, die einen sofort digitalen Kredit
00:12:54: anbieten können, der so individuell ist, wie ein Unternehmer das braucht.
00:12:57: Und die anderen sind halt immer noch auf der Suche nach dem heiligen Kral,
00:13:02: aber vergessen halt zwei Seiten vielleicht. Vielleicht ich muss zum einen lernen,
00:13:06: wie eine Bank arbeitet in der Bewertung von Unternehmen, auch in der Vergabe.
00:13:10: Und ich muss aber auch verstehen, was der Kunde erwartet und wie der Kunde eigentlich
00:13:14: von seiner Seite aus tickt.
00:13:16: Und dann sind wir halt wieder dahin. Dann muss ich mich halt ein bisschen tiefer
00:13:20: mit der Materie auseinandersetzen und kann halt nicht auf einen schnellen Businessplan ziehen.
00:13:24: Dann kann ich halt nicht schnell auf Skalierung gehen, sondern dann muss ich
00:13:27: halt Butterbrotgeschäft machen und mich stetig in ein Wachstum reinversetzen.
00:13:34: Was für am Ende vielleicht auch in dem Segment halt gesund ist.
00:13:36: Ist eine Ex-Post-Bewertung.
00:13:38: Wer weiß, es gibt viele andere coole Beispiele, gerade im digitalen Banking.
00:13:42: Aber da geht es häufig auch um das Datenthema. Das ist das Thema,
00:13:45: was halt viele für sich nicht, auch klassische Banken für sich nicht gelöst
00:13:49: haben oder haben konnten.
00:13:50: Und da ist halt Unterstützung dann schon ein wertvolles Asset.
00:13:54: Aber meine Einschätzung ist, Thema Banking ist immer ein hybrides Modell.
00:13:59: Du wirst Spitzen haben, können wir auch später gerne darüber reden,
00:14:02: die sehr digital unterwegs sind und du wirst halt den Klassiker haben,
00:14:06: aber du suchst halt immer den bequemsten Weg am Ende, damit du die Dinge erledigen kannst.
00:14:11: Das ist schon so. Kannst du da feststellen, dass es unterschiedliche Kundengruppen
00:14:14: gibt und woran man die vielleicht festmachen könnte?
00:14:17: Habt ihr da auch Insights aus eurer Strecke, wer die digital nutzt und wer dann
00:14:21: doch den klassischen Weg geht? Ja, wir haben also nicht nur Insights aus den
00:14:24: Usern, sondern auch aus den ganzen Entwicklungen.
00:14:27: Wir haben tatsächlich UX-Design damals gemacht und haben über 60 Kunden und
00:14:32: Nicht-Kunden verschiedener Genres, auch vom Digitalstudent bis hin zu dem Oldschool-Unternehmer,
00:14:38: der möglichst alles noch auf Papier macht, mit in die Entwicklung reingenommen.
00:14:42: Und vielleicht hilft es da ein bisschen von diesem klassischen Segmentieren
00:14:46: wegzugehen, wie alt ist ein Kunde, zu welcher Branche gehört er,
00:14:49: wie groß sein Unternehmen,
00:14:50: wie viel Geld bringt er mit, sondern eher zu sagen, ist es ein non-digitaler
00:14:54: Kunde, vielleicht ein digitaler Beginner, ist es mittlerweile ein Digital Native
00:14:57: aus der Generation heraus oder ist es halt ein digitaler Outperformer und ja,
00:15:01: non-digital, da habe ich so ein Bild vor Kopf, der kann WhatsApp,
00:15:05: der kann Google Maps, aber dann hört auch seine digitale Kenntnis auf,
00:15:08: das heißt, der braucht immer einen Unterstützer, der ihm am liebsten das ganze Banking abnimmt.
00:15:12: Im Betrieb hat er vielleicht irgendeine Fachkraft, die das für ihn macht.
00:15:16: Dann ist nämlich der Kunde nicht mehr der Unternehmer, sondern halt eben die Sekretärin am Ende.
00:15:20: Dann habe ich den digitalen Beginner, der probiert gern digital was aus,
00:15:24: weil er auch unbedingt das selbst gern machen kann.
00:15:26: Und bei Unsicherheiten wechselt er eigentlich direkt auf dem vertrauten Weg, wo er weiß, der ist safe.
00:15:31: Das ist häufig dann der Berater, das heißt, wenn er irgendwie überfordert ist.
00:15:35: Der Digital Native, der ist vielleicht so der Geldbringer für Fintechs,
00:15:39: weil der alles digital gewohnt ist zu machen und der ist auch bereit,
00:15:44: neue Dinge auszuprobieren und hinterfragt halt vielleicht jetzt mal fies gesagt wenig,
00:15:51: weil er einfach einen guten Glauben an die Usability und alles hat und der ist
00:15:55: vielleicht einer, der Fintechs und auch Neobanken halt durchaus gutes Geld bringen
00:16:00: kann, weil er einfach Dinge ausprobiert, ist offen für Neues.
00:16:03: Und dann gibt es den digitalen Outperformer.
00:16:05: Das ist so die Steilvorlage eines jeden Entwicklers oder jemand wie für dich
00:16:09: und mich, also die ich auch als digitaler Outperformer vielleicht mit bezeichnen würde.
00:16:13: Die sind aber nicht das Maß der Dinge. Das heißt, die versuchen viel im Leben digital zu machen,
00:16:18: suchen immer wieder neue digitale Tools, sind auch in bestimmten Bereichen Vorreiter,
00:16:22: aber sind auch sofort weg, wenn was nicht funktioniert, weil sie sagen,
00:16:25: dann gibt es ein anderes Tool oder dann mache ich es auf einem anderen Weg und
00:16:28: sind aber vor allem kritisch gegenüber Fremdnutzung von Daten etc.
00:16:33: Das heißt, das sind eigentlich Menschen, die man häufig nutzt für Entwicklung,
00:16:38: weil man vielleicht als Entwickler oder als Startup-Mensch ähnlich tickt oder
00:16:42: auch als Digitaler in der Bank, aber ist vielleicht dann doch eher in der Kundengruppe die Ausnahme.
00:16:47: Aber korrelieren aus meiner Sicht häufig vielleicht auch mit innovativen Unternehmern,
00:16:52: die Veränderung wollen.
00:16:54: Und das war auch eine Riesenchance für viele Unternehmen jetzt,
00:16:57: die in neuen Bereichen unterwegs waren und nie bedient haben,
00:17:00: die einfach noch nicht gedeckt waren.
00:17:04: Vielleicht zwei Fragen da nochmal direkt drauf. Die erste ist,
00:17:07: habt ihr für euch eine Möglichkeit gefunden,
00:17:09: ich habe die Einteilung verstanden und trotzdem brauchst du am Ende ja idealerweise,
00:17:13: wenn ich wirklich erst danach steuern möchte, ex-ante greifbare Kriterien,
00:17:17: an denen ich die festmachen kann, diese Zielgruppen.
00:17:21: Frage 1 und vielleicht aufgehoben mit Frage 2.
00:17:24: Brauchst du das eigentlich oder steuere ich das tatsächlich,
00:17:28: indem ich einfach ein gesamtes Angebot mache und so eine Art Selbsteinteilung
00:17:31: eigentlich durch diese Kunden nachher erfolgt?
00:17:34: Wie habt ihr das für euch gelöst und eingewertet?
00:17:36: Genau, das ist eigentlich der Weg, den wir mit Friedem gemacht haben,
00:17:39: mit unserem digitalen Firmenkredit.
00:17:40: Wir haben halt gesagt, das ist für eine digitale, innovative Zielgruppe oder
00:17:44: auch für die digitalen Natives oder Explorer kann man sie auch nennen,
00:17:47: die einfach mal neue Dinge ausprobieren wollen.
00:17:49: Und das sind auch die Kunden, die sich in Anführungszeichen da auch dann dahin
00:17:53: verirren, so nenne ich es jetzt mal vielleicht gesagt, weil die gehen über Google,
00:17:56: die gehen über Suche, die gehen auf eine Webseite von einer Bank etc.
00:17:59: Und gucken, was kann ich möglichst viel selbst machen, der will Dinge ausprobieren.
00:18:03: Und der klassische Volksbankkunde ist ja ein persönlicher oder Hybridkunde.
00:18:07: Das heißt, er sucht das persönliche Geschäft.
00:18:09: Wir haben gesagt, wir wollen aber für die Kunden in unserer Region auch für
00:18:13: diese innovativen Outperformer auch auf dem Radar sein und die sollen auch uns
00:18:17: nutzen können. Deswegen haben wir auch extra,
00:18:19: eine Strecke für Startups gemacht und so weiter, weil die wollen einfach nur Sachen abwerfen.
00:18:23: Also die sagen, dann, set, dann, ich drop das und ich erwarte ein Call und dann
00:18:27: gehen wir den nächsten Schritt weiter.
00:18:29: Und die haben wenig Lust, sich durch tausend Dinge einfach durchzuklicken,
00:18:32: weil die haben gerade ganz andere Themen im Kopf, die wollen in ihren Produkten
00:18:36: denken, in ihrer Marke denken und in dem, was sie tun.
00:18:40: Und nicht in dem, was die Bank braucht. Aber es ist so, wenn ein Anbieter,
00:18:44: egal welcher Branche, ist gelegentlich so eine Facette auf seine klassische
00:18:49: Segmentierung zu parzellieren.
00:18:52: Dann hat man auf jeden Fall eine super coole Marktperformance,
00:18:55: weil man dann im Endeffekt die Nischen kennt.
00:18:58: Man weiß, welches Kundensegment in welcher Branche ist vielleicht in dem und dem Bereich unterwegs.
00:19:05: Aber ich würde dir recht geben, diese Kundenanalyse, die kostet viel Zeit und
00:19:08: Aufwand und die verändern sich auch schnell.
00:19:10: Deswegen ist es nicht verkehrt, da zumindest auch aus Sicht einer Volksbank
00:19:14: breit aufgestellt zu sein. Wenn ich ein klassischer Fintech bin und ich gehe
00:19:17: nur auf Digitalkunden, dann soll ich halt nur Digitalkunden bedienen.
00:19:20: Aber dann darf ich mich halt auch nicht ärgern, wenn mir der klassische Kunde
00:19:24: dann wegschirmt oder dann muss ich halt auch für mich gucken,
00:19:27: was ist meine Kernzielgruppe und wie kann ich da kostenschlank bleiben.
00:19:30: Da kommen wir so ein bisschen auch zu dieser Gerätchenfrage.
00:19:33: Du hast jetzt schon ein paar Mal auch angerissen.
00:19:35: Sind die Banken eigentlich zu langsam in der Digitalisierung oder wird es einfach
00:19:39: gar nicht sozusagen nachgefragt?
00:19:41: Du hast auch so ein bisschen dieses Continuum in eurer Segmentierung aufgemacht,
00:19:44: dass es ja da durchaus Leute gibt, die machen einfach Digitalisierung,
00:19:46: weil es irgendwie digital cool ist sozusagen. zu sagen, selbst wenn es vielleicht
00:19:49: sogar umständlicher ist, im MVP das irgendwie zu nutzen als vielleicht das bisherige,
00:19:53: gehe ich halt trotzdem drauf, weil ich das Neue entdecken will.
00:19:56: Das Kontinuum kann man die andere Seite ja auch spinnen und sagen,
00:19:58: Leute, die sich einfach auch dagegen wehren, einfach digital zu machen,
00:20:01: einfach weil der Status Quo einfach erhalten bleiben soll.
00:20:03: Gibt es diese Kundengruppe tatsächlich, gerade auch im Firmenkundengeschäft
00:20:07: oder ist es am Ende, und das ist ein bisschen suggestiv gefragt,
00:20:10: weil ich das gerne glauben möchte, dass es am Ende natürlich eine Frage ist,
00:20:13: bringt mir das einen Mehrwert, diese digitale Lösung?
00:20:16: Und wenn sie mir einen Mehrwert bringt und das auch gut rübergebracht ist,
00:20:18: was ja voraussetzt, dass es dann auch ein Mehrwert ist,
00:20:20: dann springe ich da eben auch als Firmenkunde drauf, weil ich dann doch ökonomisch
00:20:25: effizient denke und dass wir
00:20:28: jetzt bisher die Digitalisierung noch nicht vollständig im Markt sehen,
00:20:31: ist vielleicht eher Ausdruck der Angebotsseite als der Nachfrageseite.
00:20:36: Wie würdest du das für dich einwerten?
00:20:39: Ich hatte die Woche tatsächlich ein interessantes Gespräch mit einem Senior-Unternehmer,
00:20:43: der tatsächlich mir sagte, er macht alles noch persönlich. Er geht auf die Bank,
00:20:48: er will den Berater machen.
00:20:49: Er macht so gut wie kein Online-Banking. Das macht dann tatsächlich seine Sekretärin.
00:20:54: Und er guckt einfach, dass er alles persönlich macht, weil für ihn das Vertrauen
00:20:58: extrem wichtig ist und weil er sich davon auch in den Gesprächen sehr viel verspricht.
00:21:02: Dann musst du einfach die Zeit mitbringen. Ich glaube schon,
00:21:05: dass eine Veränderung da ist.
00:21:06: Ist, das merken wir an uns selbst im Privaten, wir haben,
00:21:09: wir wollen einfach mehr Zeit für Fußball verbringen, für andere Themen,
00:21:13: ja, es ist einfach ein geiles Angebot da und wenn ich Dinge vom Sofa aus machen
00:21:17: kann, dann mache ich die vom Sofa aus, oder nehme Thema Überweisung, ich will eine.
00:21:22: Unternehmerwillenüberweisung machen bis zum Betrag X, wenn er früher,
00:21:25: musste er irgendwo einen Anruf machen, musste sein Limit hochsetzen lassen am
00:21:29: Schalter, das hat zwei, drei Tage gedauert, bis es eingerichtet war,
00:21:32: dann konnte die Überweisung machen und dann war alles gut.
00:21:34: Jetzt kann er das instant innerhalb halb von Sekunden im Online-Banking machen,
00:21:38: dann macht er es online, weil er will ja eigentlich die Überweisung gerade tätigen.
00:21:41: Er hat ja gerade den direkten Lead.
00:21:43: Also ich glaube schon, dass wir dazu kommen, dass die Basic-Service-Leistung,
00:21:47: dass die Kunden das zunehmend selbst machen und auch selbst erwarten,
00:21:51: dass das alles funktioniert und geht.
00:21:53: Aber auch da habe ich immer nur die eine Chance für den ersten Eindruck.
00:21:56: Das heißt, in dem Augenblick, wo es nicht geht, wird der Kunde wieder in die
00:21:59: alte Welt rutschen und das kostet einfach allen Beteiligten Ressourcen und Zeit und,
00:22:04: Da sind wir doch mal ehrlich, Zeit ist ja das wertvollste Gut,
00:22:06: was eigentlich jeder hat, ob jetzt für den Betrieb oder für die Work-Life-Balance
00:22:11: oder die Family oder die eigenen Hobbys und da müssen wir einfach als Dienstleister
00:22:16: so sein, dass wir die Zeitersparnis machen,
00:22:18: gerade im Hinblick auf das, was ich am Anfang erwähnt habe, auch auf Regulatorik,
00:22:21: was alles dann noch kommt und was schon an Auflagen da ist, dass man für diese
00:22:25: Dinge einfach mehr Zeit schafft.
00:22:27: Du sprichst einen ganz guten Punkt an, weil das, was du beschreibst,
00:22:30: ist ja so auch dieser One-Shot, den man vielleicht am Anfang hat,
00:22:32: auch für eine digitale Lösung, Leute dann auch rüberzuziehen.
00:22:36: Das erfordert wiederum ja eine relativ intensive Auseinandersetzung mit der
00:22:39: Lösung, eigentlich auch einen relativ weiten Stand der Lösung,
00:22:42: wenn ich dann tatsächlich am Markt gehe.
00:22:43: Also gerade, wenn ich ein etabliertes Unternehmen bin, was ja auch flächendeckend
00:22:46: sozusagen Kundschaft hat.
00:22:49: Gleichzeitig kommt man ja bei neuen Lösungen immer mit dem MVP-Ansatz und will
00:22:52: ja eigentlich möglichst klein auch starten, will es irgendwie verproben.
00:22:54: Du bist ja relativ selber auch nah dran an der Entwicklung eurer Produkte.
00:22:59: Wie kriegt ihr diesen Spagat hin oder wie siehst du den auch für den Markt?
00:23:03: Es gibt im Marketing eigentlich seit den 60ern einen goldenen Spruch.
00:23:07: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Und das ist nach wie vor so.
00:23:11: Und das kennen wir alle von unserer eigenen Nutzung. Wenn irgendwo eine Strecke nicht geht.
00:23:15: Ich habe letztens hier mit dem E-Ausweis, wollte ich einen Antrag stellen und
00:23:19: wurde vorher groß angekündigt, das funktioniert alles.
00:23:21: Und dann klickst du dich durch die Strecke und ganz am Ende kommt,
00:23:23: kommt ausgerechnet für die Auswahl, die sie jetzt in ihrer Strecke getroffen
00:23:26: haben, steht die E-Ausweis-Funktion nicht zur Verfügung.
00:23:29: Und das darf dir natürlich als Bank in so Themen auch nicht passieren.
00:23:32: Und dann wäre für mich die MVP-Lösung,
00:23:34: dass ich halt einfach bis zu einem bestimmten Punkt Dinge mache.
00:23:38: Also die sind dann bis zu einem bestimmten Punkt digital und ich verspreche
00:23:42: das dem Kunden aber auch bis zu diesem Punkt.
00:23:44: Oder ich muss halt Dinge einfach rausschneiden, ich muss vielleicht irgendwelche
00:23:47: Animationen lasse ich weg oder einfach, wie man so schön sagt,
00:23:50: Schmuck am Nachthemd. Das ist für mich eigentlich ein MVP.
00:23:52: Das heißt, das, was dem Kunden versprochen wird, ist, wie du kriegst dein digitales
00:23:56: Kreditangebot, das muss auch kommen. wir haben nicht versprochen,
00:24:00: dass wir den Kunden dann noch digital unterschreiben lassen.
00:24:03: Das steht auch direkt drin, dass er das zum Beispiel separat auf einem anderen Weg machen muss.
00:24:08: Dann hat er die Erwartung auch, was er kann, also was er auch tun kann.
00:24:11: Und das ist, glaube ich, das Entscheidende, dass zu häufig zu viel gelobt wird,
00:24:15: weil man selbst auch als Entwickler oder als Konzeptriesen entwickelt und dann
00:24:20: merkt, ohne der Umsetzung sind dann doch viele Dinge, die am Ende hapern.
00:24:24: Und da muss man einfach für sich klare Aussagen treffen.
00:24:28: Das gilt aber für alle Branchen und wenn ich da auf dem Ansatz die 80% fahre
00:24:33: und nicht darauf hin, dass die 80% sind, dass halt einfach.
00:24:38: Bestimmte Datenleitungen nicht funktionieren oder was auch immer,
00:24:40: dann kann ich eigentlich am Ende nur gewinnen.
00:24:44: Also ich meine, gerade aus dem Unternehmerbereich, jeder, der irgendwo angefangen
00:24:48: hat, mal Dinge zu entwickeln oder auch zu produzieren, zu verkaufen,
00:24:51: weiß, dass nicht alles am Anfang perfekt sein muss, aber Aber damit das verkaufen
00:24:55: kann, muss es wenigstens die Mindestanforderungen erfüllen.
00:24:59: Du hast es erwartet, du bist ja selber auch Unternehmer. Vielleicht eine private
00:25:03: Frage. Wo hast du denn dein Geschäftskonto?
00:25:07: Ich habe mein Geschäftserkennung tatsächlich bei der Volksbank.
00:25:09: Was nicht daran liegt, dass ich bei der Bank arbeite.
00:25:12: Ich habe auch tatsächlich bei einigen Neobanken Konten einfach aus Interesse
00:25:16: halber oder weil einfach Dinge durchaus im Geschäftsbetrieb auch bei PayPal super funktionieren.
00:25:20: Ja, oder SumUp ist auch ein super, super Anbieter, der einfach einen relativ
00:25:25: guten Need bedient hat bei vielen Unternehmen, dadurch auch,
00:25:29: ja, eine gute Etablierung hat.
00:25:32: In bestimmten Bereichen, aber tatsächlich komme ich vom Land und vom Dorf und
00:25:37: da war die Volksbank schon immer stark und das ist auch ein Thema,
00:25:40: lege ich jetzt nochmal hier ein bisschen flammende Rede für meine eigene Bank,
00:25:44: die hat mich letzten Endes nie schlecht beraten und sie hat auch auf die unternehmerischen
00:25:49: Visionen, die ich hatte, immer am Ende Bock gehabt.
00:25:51: Und da bin ich mir nicht sicher, gerade im Kunstkulturbereich ist ein sehr schwieriges
00:25:55: Feld, ob da andere das immer so
00:25:58: verstanden hätten, wie das vielleicht mein Berater bei der Bank getan hat.
00:26:02: Und das lag nicht nur aus den persönlichen Beziehungen heraus,
00:26:04: sondern die Bank hat ja auch ein Interesse daran, dass das, was du machst als
00:26:07: Unternehmer, dass das funktioniert und du nicht pleite gehst,
00:26:10: weil sie gibt ja auch eigenes Geld rein, aber sie will ja auch die Region fördern.
00:26:14: Sie will ja auch, dass die Region und die Menschen mit ihr wachsen und da will
00:26:18: man eigentlich eher lieber Success-Stories,
00:26:20: als dass man Pleiten, Pech und Pannen am Ende hat, weil es geht ja auch immer
00:26:24: um die Menschen auf der anderen Seite und ja, da bin ich vielleicht so ein Typ,
00:26:28: aber wenn die Bank keine digitalen Dinge hätte,
00:26:30: dann wäre sie für mich auch zunehmend uninteressant, das muss man auch ganz klar sagen. Mhm.
00:26:35: Ich glaube, das Phänomen dieser Zweit-, vielleicht auch mal Drittverbindung
00:26:39: und so ein bisschen Spielerei, ich will mal auf dem Laufenden bleiben,
00:26:41: weil gerade in unserer Branche ist das natürlich so der Klassiker auch.
00:26:44: Siehst du gerade einen Player, einen Fintech, das sich durchaus aufschwingt,
00:26:49: diese Relevanz auch einer Hauptverbindung zu schaffen, wie es jetzt vielleicht
00:26:54: eine Volksbank, Sparkasse, Großbanken in Deutschland haben? Ja.
00:26:59: Also ich kenne tatsächlich einige Jungunternehmer, die bei Penta sind oder jetzt
00:27:03: Quanto, die da quasi das eröffnet haben, weil sie es einfach bei klassischen
00:27:07: Banken zu kompliziert gefunden haben.
00:27:10: Sie haben aber im Doing gar nicht gemerkt, dass die Banken auch,
00:27:13: die Neobanken genau die gleichen Herausforderungen und Anforderungen haben.
00:27:18: Nur da fühlt sich manches dann einfach ein bisschen smarter an,
00:27:20: weil es einfach besser verkauft wird.
00:27:22: Und da würde ich sagen, haben die ein oder anderen Banken in den letzten zehn
00:27:27: Jahren die frühzeitige Kehrtwende verpasst.
00:27:30: Einfach zu merken, okay, es gibt hier Digital Natives, es gibt digitale Outperformer
00:27:35: und die suchen eine neue Anlaufstelle und dafür hätte es vielleicht was getan,
00:27:41: auch was Neomäßiges zu machen.
00:27:43: Also ich kann ja auch quasi als junge Bank eine neue Bank sein,
00:27:47: wenn ich das rechtzeitig kommuniziere oder auch ändere in bestimmten Bereichen.
00:27:53: Und das ist ähnlich wie bei unseren klassischen Autobauern oder was ich bei
00:27:57: klassischen Biermarken oder was auch immer, wenn ich halt so sehr auf ein bestehendes,
00:28:00: gutes Zielpublikum unterwegs bin.
00:28:03: Und ich bin satt von dem, was kommt, weil mein Geschäft läuft,
00:28:08: ich bin glücklich, die Mitarbeiter verdienen ihr Geld.
00:28:11: Dann verpenne ich manchmal, dass es eine Veränderung gibt, der ich mich rechtzeitig
00:28:16: einfach stellen muss, um einfach für eine kommende Generation noch relevant zu sein.
00:28:20: Und das spricht auch dafür, für die Menge der Kontoeröffnung bei Penta,
00:28:23: dass es da scheinbar nicht einen signifikanten Need an einer speziellen Zielgruppe gab.
00:28:29: Und die werden zeigen, dass sie vielleicht zukünftig dann auch andere Produkte
00:28:32: da mit an ihre Leute bringen können. Wenn ich jetzt ein Fintech bin,
00:28:36: habe einen Case, ist es relativ klar, ich investiere, gehe da spitz rein,
00:28:39: das ist irgendwie völlig logisch.
00:28:41: Als etabliertes Unternehmen habe ich ja immer die Opportunität eben auch zu
00:28:44: meinem Bestandsgeschäft, zu meinem bisherigen Geschäft, zum klassischen Geschäft
00:28:48: und bei der Investitionsfrage ganz zentral ist ja auch immer so,
00:28:52: über welchen Zeitraum der Veränderung spreche ich eigentlich,
00:28:54: wie dringend, wie nötig ist jetzt sozusagen auch diese Weiterentwicklung.
00:28:59: Und du hast es angesprochen, du bist irgendwie mit Volksbank auch groß geworden,
00:29:03: ich glaube, das geht vielen so.
00:29:05: Ist das dann ein Generationenthema und damit auch sozusagen eigentlich der Zeitraum
00:29:11: einer Generation, über den sich das jetzt erst langsam verändern wird?
00:29:14: Oder siehst du auch durchaus Effekte, Faktoren, die das Ganze auch beschleunigen
00:29:19: könnten, dass dort mehr Bewegung in den Markt reinkommt?
00:29:22: Für mich ist das schon da letzten Endes in der Beschleunigung.
00:29:25: Das heißt, du hast für bestimmte Dinge eigentlich nur noch zwei Jahre Entwicklungszeit
00:29:28: und musst mitrechnen, dass es drei Jahre später wieder abgelöst ist in bestimmten Bereichen.
00:29:32: Klingt radikal, aber das wird einfach auch durch die KI zunehmend so kommen,
00:29:36: dass wir einfach wie bei der Smartphone-Entwicklung einfach schnellere Entwicklungs-Verbrauchszyklen
00:29:42: einfach haben, in dem, was die Kunden cool finden und was nicht.
00:29:45: Das wird kommen. Aber dann sind wir auch wieder bei den digitalen,
00:29:48: ich nenne es jetzt mal Top-Performern letzten Endes. und auch Digital Natives,
00:29:53: die das für sich erwarten, das wird natürlich mit der zunehmenden Digitalisierung
00:29:57: der Gesellschaft auch zunehmend relevant sein.
00:29:59: Das heißt, wir brauchen einfach mehr Standardisierung in bestimmten Themen,
00:30:03: auch vor allem das Datenthema hat sich schon angesprochen, das muss einfach
00:30:06: leichter funktionieren.
00:30:07: Und wir brauchen in den Herausforderungen der Firmenkunden einfach immer die
00:30:11: passende Lösung und die eigentlich genau dann, wenn der Need da ist.
00:30:14: Und dann muss sie auch, dann muss sie schon ein bisschen mehr sein wie der MVP.
00:30:17: Das heißt, da bin ich schon dabei, weil man muss bei den ersten digitalen Bereichen,
00:30:22: wo jemand anklopft, quasi gucken, dass man dort näher dran ist und dass man
00:30:27: dann die Zeit hat, die Dinge von dem MVP ein bisschen weiterzuentwickeln.
00:30:31: Aber das bedeutet natürlich auch Budget und bedeutet auch Ausdauer zu haben.
00:30:34: Also wie Unternehmer auch Ausdauer haben müssen, muss man auch in dem digitalen Ausdauer haben.
00:30:38: Und das ist auch das, was Fintechs am Ende auch beweisen, wenn sie halt die
00:30:42: Ausdauer haben für den Need, dass sie dann auch am Markt bestehen bleiben können.
00:30:46: Das ist so. Und wenn wir auf die Volksbank Mittelhessen nochmal konkret gucken
00:30:50: und ich würde mal zwei, drei Fragen miteinander verknüpfen.
00:30:53: Welche Bedeutung hat für euch das Firmenkundengeschäft ganz allgemein in der
00:30:57: Digitalisierung auch gerade?
00:30:59: Also wie priorisiert ihr sozusagen bei euren Digitalisierungsthemen das Firmenkundengeschäft?
00:31:03: Und siehst du dort auch externe Faktoren, die euch gerade treiben?
00:31:06: Also werdet ihr vom Markt getrieben oder seid ihr intern getrieben?
00:31:09: Also sowohl als auch. Also ein zentrales Thema ist aktuell einfach die Nachhaltigkeit
00:31:15: durch die ESG-Regulatorik, die jetzt erst nur wenige Firmen,
00:31:20: aber auch zukünftig viele Firmen betreffen wird.
00:31:22: Das ist schon ein Thema, was wir uns mit auf die Fahne schreiben,
00:31:25: auch als gesellschaftliche Verantwortung für zukünftige Generationen und auch
00:31:30: für einen Beitrag zur Minderung des Klimawandels.
00:31:33: Aber das ist auch das, was die Unternehmen zukünftig an Herausforderungen einfach für sich haben.
00:31:37: Und da stehen die Unternehmen vor der Herausforderung der Erfassung und Auswertung
00:31:40: einfacher Nachhaltigkeitsdaten.
00:31:43: Also wieder Regulatorik, die on top kommt, wie wir haben jetzt gerade den Datenschutz
00:31:46: hinter uns irgendwie halbwegs gebracht und jetzt kommt das nächste Thema.
00:31:49: Aber das sind Themen, da muss man schnell sein und das haben wir schon geschafft,
00:31:56: indem wir so einen ESG-Quick-Check anbieten auf der Webseite und man kann dann
00:32:00: noch ein kostenpflichtiges CO2-Cockpit für sich berechnen lassen,
00:32:05: um die Emissionsmessungen durchzuführen, damit wir den Unternehmen da schnell helfen.
00:32:09: Und ist auch wieder entscheidend, für viele wird das erst nächstes,
00:32:12: übernächstes Jahr relevant werden.
00:32:14: Aber wenn du jetzt die Erfahrung nicht sammelst, was für Needs die Kunden haben
00:32:18: und was für Rückfragen kommen oder wo vielleicht das eine oder andere noch an
00:32:22: Bedarfen da ist, dann kann man dementsprechend auch nicht nachliefern.
00:32:26: Und wichtig ist ja für die Unternehmen eigentlich immer das primäre Ziel,
00:32:30: der Unternehmenserhalt und den Wachstum zu sichern und da muss man mit solchen
00:32:34: Themen in der Wirtschaftungskette parat stehen.
00:32:37: Das sind eigentlich so die zentralen Themen und die sind natürlich dann immer
00:32:40: marktseitig getrieben, aber da brauche ich auch fähige Leute in der Bank,
00:32:44: die haben wir zum Glück da in dem Bereich für den Kundebank bei uns, die als Trendscouts
00:32:48: nicht nur regulatorische Dinge identifizieren, sondern auch Needs an diesen
00:32:51: Early Adoptern identifizieren und dann sagen, das ist ein Thema,
00:32:54: Das müssen wir jetzt uns dem stellen, das umsetzen, auch wenn quasi die große
00:33:00: Nutzung erst vielleicht Jahre später einsetzt.
00:33:03: Und kannst du nochmal eingehen, auch in der Relation zu anderen Bereichen,
00:33:07: Privatkundengeschäft,
00:33:08: Private Banking, welche Rolle spielt da Firmenkundendigitalisierung und auch
00:33:13: das Firmenkundengeschäft als allgemein, dass wir so ein bisschen einordnen können,
00:33:16: wie wichtig ist das generell als Geschäftsfeld und was macht Digitalisierung
00:33:19: bei euch dort auch in der Priorisierung aus?
00:33:21: Also für uns hat das Firmenkundenbanking einen sehr hohen Stellenwert als Genossenschaftsbank.
00:33:26: Ich weiß auch, dass das nicht bei allen so ist. Wir sind da im Firmenkundenbanking
00:33:30: schon sehr stark und dadurch auch vielleicht auch sehr außergewöhnlich aufgestellt.
00:33:34: Liegt vielleicht aber auch an der Region. Also wir haben ein sehr breites Feld an Branchen.
00:33:39: Wir haben zunehmend Gründungen.
00:33:42: Wir haben diese Hochschulstandorte, die bestimmte Bereiche machen.
00:33:46: Da müssen wir im Firmenkundenbanking schon on top sein, definitiv.
00:33:50: Also im Privatkundenbanking hat sich schon mehr dazu eingestellt,
00:33:55: dass die Menschen digital unterwegs sind.
00:33:57: Nicht zuletzt hat Corona dazu geführt, dass die Menschen ihre Handybanking oder Apps benutzen.
00:34:03: Und das führt natürlich auch dazu, dass der Firmenkunde auch offener für solche
00:34:07: Themen wird in der Nutzung.
00:34:08: Aber die Themen, die halt da sind, sind eben halt Themen, die unterreiben,
00:34:13: wie Cybersecurity, Thema Nachhaltigkeit, Datenverwendung, schnelle Sofortnis
00:34:18: in bestimmten Bereichen.
00:34:19: Und dann aber auch einfach, das merken wir auch, der Griff zum Hörer,
00:34:23: zum klassischen Berater.
00:34:24: Ich habe da ein Thema, ich habe das und das vor, wie können wir das regeln?
00:34:28: Und das muss natürlich dazu führen, dass der Berater dann auch Zeit hat.
00:34:31: Und wenn wir in einem Wachstumsmarkt unterwegs sind, dann müssen wir auch mit
00:34:36: allen Ressourcen und Engpässen kämpfen, die im Unternehmen da haben,
00:34:40: in der Demografie, im Fachkräftemangel etc.
00:34:43: Und auch in dem Know-how der Menschen. Das bedeutet eigentlich,
00:34:47: dass wir tatsächlich, indem wir den Firmenkunden befähigen, Dinge,
00:34:50: einfache Dinge digital zu machen, dass wir mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge haben.
00:34:56: Und auch die Berater mehr Zeit für die wichtigen Dinge haben.
00:34:59: Das ist, glaube ich, zentral dann auch sozusagen für euch auch zur Abwehr der
00:35:01: Fintechs, die ja dann genau aus der anderen Richtung kommen.
00:35:05: Wenn du sagst, gerade auf Nachhaltigkeit auch eingegangen als Thema,
00:35:09: wie trefft ihr solche Investitionsentscheidungen, in so ein Thema auch reinzugehen?
00:35:13: Das dürfte ja für viele relevant sein, die ja genau eben diese Frage stellen,
00:35:17: auch als Entscheider auf den unterschiedlichen Ebenen. In welches Thema gehe ich jetzt rein?
00:35:21: Wo nehme ich meine knappen Ressourcen auch für Projekte rein?
00:35:24: Nein, ist es überhaupt erstmal generell das Firmenkundengeschäft oder ist es ein anderes Thema?
00:35:27: Und wenn ich das Firmenkundengeschäft ins Visier nehme, welches Thema gehe ich
00:35:31: da an? Woran macht ihr das fest?
00:35:34: Woher schöpft ihr denn auch den Mut, an ein Thema reinzugehen?
00:35:36: Also zunächst haben wir in der Bank in den letzten Jahren getrieben,
00:35:40: vor allem auch durch den Vorstand, sehr viele Change-Prozesse durchlaufen.
00:35:44: Das heißt, wir haben eigentlich alle Menschen befähigt, innovativ und kreativ
00:35:51: zu arbeiten und zu denken, auch in agilen Teams und so weiter und die Themen,
00:35:55: die früher vielleicht von 6,
00:35:56: 7, 8 Menschen vorangetrieben wurden, werden jetzt auf 3, 4 Teams verteilt.
00:36:01: Das ermöglicht natürlich Geschwindigkeit.
00:36:04: Führt vielleicht hier und da dazu, dass auch jemand wie ich nicht mehr den vollen
00:36:07: Überblick hat über das, was eigentlich überall passiert, aber dass die Themen
00:36:11: dann eher spezifischer abgearbeitet werden an den einzelnen Needs.
00:36:14: Also ein Team, was sich nur im Bereich Nachhaltigkeit kümmert,
00:36:17: ein Team, was sich alles nur um Firmenkundenbanking im Bereich Konto, Kredit etc.
00:36:23: Kümmert, aber auch wie ist die Kreditbearbeitung in der Marktfolge etc.
00:36:27: Und dadurch, Baufir hast ja auch wieder Vernetzung zur Immobilienfinanzierung
00:36:32: im Firmenkundensegment.
00:36:33: Du hast dann einfach schnelleren Austausch, schnellere Reaktionen auf den,
00:36:36: wie können wir bestehende Bestandsprozesse ändern, aber auch wie können wir
00:36:40: vielleicht neue Dinge einführen.
00:36:41: Da ist zum Glück auch die Entwicklung aus der Genossenschaft jetzt einfach mehr
00:36:45: in der Taktung auf dem zeitlichen Niveau, wie das benötigt wird.
00:36:50: Das führt natürlich dazu, dass wir weniger Eigenentwicklung am Ende machen oder
00:36:54: halt wirklich nur für Nischenprodukte, in denen ich auch dann unterwegs bin,
00:36:57: wo wir merken, wenn wir so ein Produkt einführen, können wir am Ende irgendwie
00:37:01: drei, vier MRKs oder vielleicht zwei MRKs einsparen und können auch eben dieses
00:37:07: ganze Datenthema unterstützen.
00:37:09: Also welche Daten liefert der Unternehmer, wo können wir die Daten anreichern,
00:37:14: die er eigentlich liefern muss und wie können wir auch den Datenaustausch zwischen
00:37:18: Bank und Unternehmer halt einfach effizienter und schneller gestalten,
00:37:21: weil er vielleicht auch mehr gewohnt ist, über eine Cloud zu machen,
00:37:25: Dinge einfach bequem abwickeln will.
00:37:27: Und dadurch werden halt einfach zukünftig, das ist ein Thema,
00:37:30: was uns auch immer umtreibt, diese Priorisierung einfach stärker festzulegen.
00:37:34: Ich nehme das insgesamt vom Verlauf her eher so evolutionär wahr, was du beschreibst.
00:37:39: Du wirkst jetzt wenig, sage ich mal, getrieben irgendwie von externen Faktoren
00:37:44: vom Markt, dass du dir da irgendwie Sorgen machst, dass euer Firmenkundengeschäft
00:37:47: in fünf Jahren noch gibt.
00:37:49: Würdest du das erstmal so unterschreiben, auch mit Hinblick auf unsere Frage,
00:37:53: so ist es the next big thing, wir haben uns ja schon im Vorfeld etwas darüber
00:37:56: amüsiert, aber am Ende ist es ja schon diese Frage,
00:37:58: kommt da jetzt nochmal so ein richtiger Schwall auch ins KMO-Geschäft oder wird
00:38:03: es eher so ein sukzessiver Flow sein, der dann so auf beiden Seiten ein bisschen
00:38:08: Fintech, ein bisschen Weiterentwicklung auf der etablierten Seite ist,
00:38:12: wie würdest du das einschätzen?
00:38:14: Ja, ist tatsächlich eine schwierige Frage, so ein Blick in die Glaskugel.
00:38:17: Also ich glaube, das klassische Geschäft, dass wir da aktuell ganz gut gewappnet
00:38:21: sind, aber wir hatten auch heute schon Penta mit neuen Firmenkunden und man
00:38:25: muss auch berücksichtigen, gerade im Thema Bankverbindungen,
00:38:29: nicht wenige Firmenkunden haben zwei,
00:38:31: drei Bankverbindungen, auch zu anderen Banken und der Kunde wird auch.
00:38:36: Leichter, indem man einfach Dinge vergleicht im Thema Versicherungswesen,
00:38:39: im Thema Near-Banking-Dienstleistungen und so weiter.
00:38:43: Was kommt, das heißt, die Eingabe in eine Suchmaske, theoretisch auch KI,
00:38:47: ja, überlege, bitte gib mir mal was aus, was könnten die Angebote sein,
00:38:50: wird alles viel, viel leichter und dadurch befindet man sich natürlich auch
00:38:54: zunehmend in einem Preis-Wettkampf in der Logik.
00:38:57: Und da will ich nicht ausschließen, dass Fintechs da auf jeden Fall gute Chancen
00:39:02: haben zu punkten, was Einzelproduktdienstleistungen angeht.
00:39:05: Und das darf man auch als klassische Bank nicht aus dem Blick verlieren,
00:39:08: dass man diese, ich nenne es jetzt mal Wiederkaufsrate, also ich habe ein Konto,
00:39:12: ich habe Kredite vergeben und dann kommt eine Wiederkaufsrate durch Neufinanzierung,
00:39:16: durch Leasing, durch Kredite, durch Rentenabschlüsse für die Mitarbeiter und
00:39:20: was alles so in einen Lebensweg eines Unternehmens kommen kann.
00:39:24: Und dass diese Themen vielleicht tatsächlich durch den Wettbewerb stärker unter Druck geraten.
00:39:29: Und deswegen muss ich auch in diesem Bereich Beyond Banking und Near Banking
00:39:34: Dienstleistung, muss ich die Lösungen dem Kunden parat haben,
00:39:38: die er zu dem Zeitpunkt benötigt.
00:39:41: Der Chance für alle klassischen Player wie uns besteht einfach darin,
00:39:44: der Kunde liebt so Frottnis in dem Bereich.
00:39:46: Das heißt, er hat einen konkreten Bedarf wie, hey, boah, ich bräuchte eine neue
00:39:51: Versicherung für irgendwie hier Überschwemmungen, für Blitzschlag, was auch immer.
00:39:56: Und wenn er dann relativ schnell ein Angebot bekommt und er die Sache vom Tisch
00:40:00: für sich haben kann, dann passt das für ihn.
00:40:02: Also die breite Masse ist jetzt vielleicht nicht so, dass sie jetzt auf 10,
00:40:07: 20 Euro im Preisunterschied guckt, sondern sie hat ein Thema, Vielen Dank.
00:40:11: Der Unternehmer will seine Entscheidungen treffen, er will die Woche fertig
00:40:14: abgearbeitet haben und da werden wir zunehmend, wenn wir da eine Sofortnis liefern
00:40:18: können, der Berater kann das schon, das müssen wir aber auch digital können
00:40:22: mit unseren Partnern zusammen, dann kannst du da punkten.
00:40:25: In dem Augenblick, wo ein Abschluss nicht direkt funktioniert,
00:40:32: dann hat es plötzlich wieder zwei, drei Tage Zeit und zwei, drei Tage bedeutet,
00:40:35: ich kann abends in der Pause vom Fußballspiel mir ein Vergleichsangebot ziehen
00:40:40: und dann bin ich wieder im ganz anderen Talk drin.
00:40:42: Auch der Unternehmer verliert ja wieder Zeit, weil was sind am Ende 30,
00:40:45: 40 Euro Preisunterschied, wenn du zwei Stunden Zeit eingespart hast.
00:40:48: Aber dann habe ich die Preisdenke wieder drin.
00:40:51: Das heißt, da muss man immer in der Sofortnis bleiben, dann sind alle glücklich
00:40:57: am Ende. Und das Verhältnis dann auch zu Fintechs, zu anderen Playern im Markt,
00:41:01: ist das ein reines sozusagen auf dem Radar behalten?
00:41:04: Geht ihr da auch in Richtung Kooperation? Und damit vielleicht auch verbunden,
00:41:08: siehst du in eurem Angang als Volksbank einen Unterschied jetzt in der Phase,
00:41:14: wo vielleicht auch Firmenkundengeschäft im Fokus ist, im Vergleich auch zu den
00:41:18: Learnings, die man vielleicht aus der Phase Ende der 10er Jahre gezogen hat
00:41:22: aus dem Retail, aus dem PK-Geschäft?
00:41:25: Ja, also wir haben gute Kooperationen gestartet auch.
00:41:28: Also ich habe SumUp in die Bank eingeführt zum Zeitpunkt, wo wir im Verbund
00:41:32: einfach keine passende Lösung für Payment Terminals im niedrigpreisigen Bereich hatten.
00:41:37: Wir arbeiten auch mit Fintechs da zusammen, wo wir einen echten Need erkennen
00:41:41: und auch für uns wissen, eine Eigenentwicklung macht keinen Sinn oder zukünftig
00:41:45: wird der Verbund vielleicht da für diese Zielgruppe jetzt wenig investieren.
00:41:50: Lösung bieten, weil wir vielleicht eher im exotischen Bereich unterwegs sind.
00:41:53: Aber für uns bedeutet auch immer abzuwägen, wie viel Aufwand ist so ein Onboarding
00:41:57: von einem externen Anbieter.
00:41:59: Das ist auch nicht alles so einfach, also nicht mal hier in einem Monat haben
00:42:02: wir das irgendwie reingestöpselt.
00:42:04: Das haben wir zwar schon alles auch mal hinter uns, aber auch ich.
00:42:08: Das sind doch wohl die E-Learnings, ja.
00:42:09: Genau, jeder wie ich hat auch gewisse Lernkurven in der Regulatorik, was es so alles gibt.
00:42:15: Und da werden wir auch gucken, wie hoch sind die eigenen Aufwände und auch der
00:42:19: Nutzen für die Kundensegmente, die wir dann am Ende auch bedienen.
00:42:22: Ja. also das muss man auch klar sagen, ich würde immer sagen Konkurrenz belebt das Geschäft,
00:42:27: ich freue mich immer wenn ein cooler Player auf den Markt kommt,
00:42:29: der eine wirklich gute Lösung für bestimmte Zielgruppen abdeckt,
00:42:33: auch wir gucken uns das eine oder andere durchaus ab oder beobachten das und sagen, hey das passt
00:42:38: für uns und probieren auch gerade im KMU-Finanzierungsbereich auch viel mit
00:42:42: anderen Partnern aus, durchaus, weil wir halt wissen, die,
00:42:46: Zielgruppensegmente zersplittern zunehmend, es ist ein riesen bunter Strauß,
00:42:49: der da ist, die Leute suchen einfach verschiedene Kanäle und Wege und wir haben
00:42:54: den Anspruch in der Region immer die Nummer 1 zu sein und das ist ein,
00:42:58: zentrales Esse, das sollen die Konten auch aus dem Kopf nicht verlieren und
00:43:01: dadurch bedeutet es auch, durchaus neue Wege zu gehen oder auch auch vielleicht
00:43:06: auch neue Eingangskanäle zu ermöglichen.
00:43:08: Wenn der Kunde für uns passt und wir für den Kunden passen, dann ist es für
00:43:12: beide Seiten immer ein guter Deal.
00:43:13: Egal, woher der Kunde gekommen ist. Ob er jetzt über die Webseite kommt,
00:43:17: über eine Empfehlung, über einen Berater, über das Telefon, über eine externe Plattform.
00:43:20: Wenn er den Weg zu uns findet und wir können gemeinsam neue Wege gehen,
00:43:25: dann kann es eben auch eine Begleitung aufs Leben sein.
00:43:29: Lass uns den Blick nochmal ein Stück weiter nach vorne werfen.
00:43:33: Themen, die durchaus jetzt das Firmenkundengeschäft sicherlich auch beeinflussen können.
00:43:36: Du hast es selber gesagt, Vertrauen noch ein zentrales Thema,
00:43:38: durchaus auch diese persönliche Beziehung, die in gewissen Phasen auch für gewisse
00:43:42: Punkte eine Rolle spielt.
00:43:45: Gleichzeitig so dieses Damoklesschwert Fachkräftemangel, was über die gesamte
00:43:49: Branche, aber dann vielleicht auch nochmal expliziter auch über dem Firmenkundengeschäft hängt.
00:43:54: Welche Auswirkungen könnte das haben? Wie wertest du das ein?
00:43:58: Ich glaube, dass der Fachkräftemangel noch stärker erstmal zunehmen wird,
00:44:02: einfach aufgrund der Alterspyramide, die ja einfach in unserem Land derzeit
00:44:06: herrscht und die Menschen viele Möglichkeiten haben, viele coole Jobs zu machen
00:44:11: und auch die Erwartungen von jungen Menschen an Jobs auch neue sind und das hängt auch wieder mit,
00:44:16: was habe ich für ein bestimmtes Mindset in einer bestimmten Branche von dem,
00:44:19: was mich dort erwartet und was ich dann da beruflich machen kann und will.
00:44:23: Mittelfristig glaube ich, dass wir vieles durch KI und durch bessere Prozesse
00:44:29: in dem Datenaustausch, auch Datenaufbereitung ermöglichen können.
00:44:33: Aber ich verspreche mir auch durch eine gute Integrierung von Migranten und von den Menschen,
00:44:39: die unser Land jetzt neue Heimat nennen, dass wir dort auch eine Riesenchance
00:44:42: bekommen als Wirtschaftsnation wieder stärker wettbewerbsfähig zu bleiben im
00:44:48: nationalen, internationalen Umfeld.
00:44:50: Und begrüßt ist, dass da einfach die Prozesse auch leichter sind,
00:44:53: neue Menschen in unserem Land ins Berufsleben zu überführen,
00:44:57: weil da sind auch viele intelligente Menschen dabei, viele, die viele coole Dinge bewegen wollen.
00:45:02: Und das sehen wir auch in unserer Fußballmannschaft einfach.
00:45:06: Das Team gemeinsam aus verschiedenen Herkünften kann einfach zukünftig einfach viel bewegen.
00:45:12: Und da müssen alle Player modern werden einfach, dass sie auch für eine zukünftige
00:45:17: Generation interessant bleiben. Gerade Thema Fußball-WM.
00:45:21: Wir haben viele asiatische Player.
00:45:23: Alipay ist ganz groß mit drin. Viele werden Alipay noch gar nicht kennen,
00:45:27: aber in ein, zwei Jahren werden die Menschen Alipay kennen und werden sehen,
00:45:31: dass das auch eine Bezahlmöglichkeit neben PayPal ist.
00:45:34: Und das wird einfach Veränderungen mit sich bringen. Das bedeutet auch,
00:45:37: dass wir uns auch diesen Veränderungen einfach stellen müssen.
00:45:41: Aber ich spüre auch sozusagen keine Angst davor, weil ja gerade auch dieses
00:45:45: Thema Fachkräftemangel und ich gebe dir recht, natürlich kommt auch immer ein Stück was nach.
00:45:50: Auf der anderen Seite ist immer die Frage, ist dann noch dieses Beratungsthema
00:45:53: so zentral oder sind es dann auch eher andere Positionen, in die man reingeht?
00:45:57: Und wenn das Geschäftsmodell schon noch sehr stark davon geprägt ist,
00:46:01: dass es Vertrauen durch persönliche Beziehungen auch herstellt,
00:46:04: dann könnte das ja potenziell andersrum gedacht, wenn das eben wegfällt,
00:46:07: durch KI eben auch ersetzt werden kann,
00:46:09: ist das ja etwas, wo dieser große Moment, vielleicht auch dieses Next Big Thing
00:46:13: für Fintechs, dann ja auch nochmal kommen könnte.
00:46:16: Siehst du da nochmal so diesen Punkt, ich sag mal KI-Berater,
00:46:20: wo Fintechs vielleicht jetzt schon besser aufgestellt sind, wo vielleicht aber
00:46:24: auch neue Fintechs dazukommen, die sich genau auf dieses Thema spezialisieren
00:46:26: und da nochmal was auslösen könnten.
00:46:29: Ist das etwas, was ihr intern auch thematisiert? Also wir beschäftigen uns schon mit dem Thema KI auch.
00:46:34: Den Aspekt KI-Berater im Flughundbänken finde ich, ehrlich gesagt, schon auch sehr cool.
00:46:39: Aber ich sehe da auch trotz allem bestimmte Hürden, vor allem wieder damit,
00:46:44: was passiert mit meinen Daten.
00:46:46: Ich meine, die wenigsten werden wahrscheinlich jetzt einen Widerspruch gemacht
00:46:48: haben bei Facebook und Instagram, dass sie ihre Postings zukünftig dem KI-Training bereitstellen.
00:46:53: Als Unternehmer muss ich immer überlegen, was passiert mit den Dingen,
00:46:57: die ich vorhabe, wo sind die am Ende auch verfügbar.
00:46:59: Und eine KI kann letzten Endes unterstützen, die richtigen Themen für beide Seiten zu finden.
00:47:04: Wir hatten ja gerade das Thema in der Vorbereitung, eine KI kann nach einem
00:47:07: Beratungsgespräch dazu helfen.
00:47:09: Die Themen offen anzusprechen, wo ist vielleicht auch ein Wettbewerber in der
00:47:12: Funktion Leistung besser, einfach, dass man über die Themen redet,
00:47:15: warum ist jetzt die 5 Meter Kabel auf der Straße mitversichert und warum ist
00:47:19: die da nicht mitversichert, dass man in diesen Themen halt einfach schnell arbeiten kann.
00:47:22: Aber Vertrauen, das ist schon eine Sache, ich kann natürlich Vertrauen auch
00:47:27: zunehmend in IT Gewinn, dass sie funktioniert, aber dieses wirklich richtig
00:47:32: glaubwürdige Vertrauen, das ist eigentlich eine menschliche Beziehung.
00:47:36: Also die kann ich natürlich übertragen, sind auch Produkten aneignen,
00:47:40: aber in solchen komplexen Themen würde ich doch als Marketingwissenschaftler noch sagen,
00:47:45: dass das noch eine sehr stark menschlich behaftete Eigenschaft und Emotion auch
00:47:49: ist, die dann damit aufgebaut wird und das gilt es vor allem halt zu behalten.
00:47:54: Und das Vertrauen kann natürlich gestört werden, indem ich ein Sofortnis nicht
00:47:58: habe in der Lieferung, indem ich schlechte Preise habe, indem ich schlechte
00:48:01: Service-Dienstleistungen habe, indem Dinge nicht funktionieren.
00:48:04: Aber wenn ich als, wie jetzt bei uns in unserem Fall, als 170 Jahre alte Bank
00:48:08: dabei bin in einem Standing, ich bin modern unterwegs, dann kann ich dieses
00:48:12: Vertrauen auch zukünftig halten.
00:48:14: Aber ich muss natürlich mich auch immer wieder den Dingen anpassen.
00:48:17: Also mein Lieblingsspruch ist immer so ein bisschen Schuster,
00:48:20: bleib bei deinen Leisten, was du eigentlich machen willst. Aber auch ein Schuh
00:48:23: verändert seine Form, verändert seine Sohle.
00:48:25: Und heute die Kids wollen halt einfach einen veganen Sneaker haben.
00:48:28: Die haben keine Lust mehr auf Leder und irgendwas. Und wenn ich mir die ersten
00:48:31: veganen Sneaker angucke, die gequietscht haben, die waren einfach nicht tragbar.
00:48:35: Jetzt haben wir zwei, drei Jahre später, jetzt ist das Tragegefühl völlig normal.
00:48:39: Und wenn ich da nicht in der Generation up to date bin, dann bin ich auch schnell,
00:48:43: tatsächlich schnell, schnell überholt.
00:48:45: Also das Vertrauen, was Klassiker haben, müssen sie einfach als Markenwert mitnehmen
00:48:51: und die Jungen haben gute Chancen, sich das aufzubauen, zu erarbeiten.
00:48:55: Ein gutes Beispiel ist PayPal oder SumUp, die ein extremes Vertrauen über die
00:48:59: letzten Jahrzehnte aufgebaut haben und das fällt vielleicht dem einen oder anderen
00:49:03: Fintech in fünf bis zehn Jahren schwer, sowas aufzubauen, vor allem wenn ich zu weit einfach weg bin.
00:49:09: Also mit weg meine ich, dass ich quasi die menschlichen Emotionen nicht transferieren kann.
00:49:14: Also in der Werbung schafft ein Produkt immer dann eine menschliche Emotion
00:49:17: anzunehmen, wenn einfach die Werbung auch gut menschlich gemacht ist.
00:49:21: Also ob das jetzt das Nutella-Glas ist oder das Auto, am Ende haben es immer Menschen verkauft.
00:49:28: Ich will nicht ausschließen, dass das wie bei Blade Runner ist,
00:49:30: dass auch eine KI später menschliche Emotionen sehr gut transferieren kann und das funktioniert.
00:49:35: Und dann werden wir auch als Volksbank dementsprechend auch gewappnet sein.
00:49:38: Also vielleicht auch durch KI, durch eine Kombination aus KI und Mensch und
00:49:43: was sich dem alles so bietet.
00:49:45: Aber Riesenchance auch für Fintechs, da coole Sachen zu bieten,
00:49:49: würde ich vor allem nach wie vor sehen im Bereich Daten, aber auch hier vielleicht
00:49:53: im Abbau von Regulatorik, in Entledigung von Bürokratie und was alles da ist.
00:49:58: Wenn wir schon über Sneaker-Nutella-Gläser reden, ist glaube ich perfekte Überleitung
00:50:02: zu meiner letzten Frage für unsere Podcast-Folge hier.
00:50:06: Stichwort Beyond Banking. Ich komme selbst noch aus einer Beratungszeit,
00:50:11: da war es immer so, Firmenkundengeschäft ist halt Kredit.
00:50:14: Das ist auch in den Zahlen ja immer noch so, wenn man sich das anguckt,
00:50:17: das ist weiterhin das Ankerprodukt, das ist auch das, was du gerade auch erwähnt
00:50:20: hast, so dieses Vertrauen, was sich bildet,
00:50:23: kommt natürlich in erster Linie durch so eine eine Kreditbeziehung,
00:50:25: wo ich mal von einem Institut immer einen Kredit bekommen habe,
00:50:28: die meine Visionen unterstützt haben oder auch in der Notlage mal geholfen haben.
00:50:32: Da entsteht das ja sehr viel.
00:50:34: Gleichzeitig beschäftigen wir uns auch gerade bei Apply zum Beispiel mit den
00:50:37: Themen mehr Produkte zum Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel, Themen,
00:50:40: die ja eher dem Beyond-Banking-Bereich dann auch zu zuordnen sind.
00:50:44: Wenn wir da noch einmal gemeinsam den Blick in die Glaskugel werfen,
00:50:47: wo wird sich der Schwerpunkt der Digitalisierung auch bewegen?
00:50:52: Ist es das klassische Kerngeschäft oder Oder ist Digitalisierung letztendlich
00:50:56: der Hebel für alle Marktteilnehmer in diese Beyond-Themen, in diese Erweiterung
00:51:01: eigentlich dieser Firmen-Kunden-Bank-Beziehung?
00:51:04: Also das, was ich Beyond Banking als Bank anbiete, muss immer zum Kerngeschäft
00:51:09: passen von dem, was ich als Mindset habe.
00:51:11: Also das kann natürlich, ja, wenn ich Kredit vergebe, ich mache was mit Immobilien,
00:51:17: dann liegen auch bestimmte Dienstleistungen im Immobilienbereich nah.
00:51:19: Und wenn ich das quasi mit Kredit oder mit Geld oder mit Investitionen kombinieren
00:51:24: kann, dann passt es soweit ganz gut.
00:51:26: Aber das kann eigentlich jeder Anbieter immer wieder selbst herausfinden,
00:51:30: indem er Kundenanalyse macht und schaut, welches Image, welche Mindsets habe ich denn beim Kunden?
00:51:36: Also was kann der sich bei mir alles vorstellen, was geht?
00:51:40: Und was kann meine Marke im Angebot sinnvoll in diesem Bereich erweitern?
00:51:45: Und dann kann ich auch prüfen, ob die Ideen, die ich habe, ob die gut genug
00:51:49: sind für ein Beyond Banking, für ein Side-Produkt, dass der Kunde sagt,
00:51:53: hey, das passt zum Anbieter.
00:51:54: Ansonsten gehöre ich zu den 60, 80 Prozent Fehlinvestitionen bei neuen Produkten.
00:51:59: Das ist wie im Supermarktregal.
00:52:00: Die erhalten keine zwei, drei Jahre.
00:52:02: Im Supermarkt sind es, glaube ich, acht Wochen, die maximalen Produkte über
00:52:06: Lebenschancen hat, wenn es einfach nicht auf das Mindset des Kunden hin entwickelt ist.
00:52:11: Und es ist durchaus denkbar, dass ein Fintech ein offenes Mindset hat,
00:52:15: dass man theoretisch beim Fintech sagt, ey, wenn ich ein geiles Konto habe,
00:52:20: finde ich auch geil, dass ich da Sneaker günstig kaufen kann,
00:52:22: weil die halt einfach eine Wertentwicklung mit sich bringen.
00:52:24: Das ist dann vielleicht der Mindset drin, ist vielleicht bei einer klassischen
00:52:27: Bank dann weniger Mindset drin.
00:52:28: Oder ich habe Mindset für NFTs, kann mir das bei bestimmten Banken,
00:52:33: Neobanken sehr, sehr gut vorstellen, wo das funktioniert. Und bei einer klassischen
00:52:36: Bank müsste ich es halt erfragen, ob die Kunden sich damit auskennen.
00:52:40: Und so gilt das eigentlich mit allen Dienstleistungen, ob ich jetzt einen Hausmeister
00:52:44: vermittle oder Personal oder wie auch immer, ich muss einfach gucken, passt das.
00:52:48: Vielleicht passt eine Personalvermittlungsagentur für eine Bank sehr,
00:52:52: sehr gut, wenn das eine Unterstützung im Unternehmenswachstum ist und wenn ich
00:52:55: auch wieder was mit Zahlen habe, mit Renten habe und, und, und.
00:52:58: Das sind alles Themen, die durchaus eine Rolle spielen. Aber ich muss es als
00:53:02: Anbieter, Marktforschungstechnisch, so würde ich es zumindest machen,
00:53:05: erstmal analysieren und gucken, bevor ich die Investments mache,
00:53:08: ob diese neuen Produkte, ob die halt einfach nicht zu weit entfernt sind von
00:53:13: dem, was der Kunde eigentlich unter dem Schuster jetzt versteht. Tja, genau.
00:53:18: Und damit wahrscheinlich sogar auch pro Haus dann doch eine individuelle Antwort
00:53:21: auf diese Frage, wohin sich dann auch jedes Haus...
00:53:24: Das könnte sein, aber da könnte auch ein Anbieter wie ZDB vielleicht auch im
00:53:27: Vorscreening mithelfen und kannst
00:53:30: dir dem einen oder anderen Entscheider durchaus dann leichter machen.
00:53:34: Ein, zumindest aus ZDB-Sicht, sehr schönes Schlusswort. Ja. Kai,
00:53:37: ganz herzlichen Dank für das super interessante Gespräch. Vielen Dank, Eddy.
00:53:41: Spannende Einblicke auch in das Thema Firmenkundenschef, Digitalisierung,
00:53:45: deinen Blick darauf mal zu hören. Bin gespannt, wohin sich auch das Firmenkundengeschäft entwickelt.
00:53:50: Ich glaube, wir haben einen Eindruck bekommen, welche Themen potenziell da den
00:53:55: Markt durchaus noch bewegen können.
00:53:56: Habe aber auch mitgenommen, der ganz große Big Bang wird zumindest auch nicht
00:54:01: erwartet aus der Volksbank Mittelhessen
00:54:04: und wahrscheinlich auch nicht ganz realistisch, dass er kommt.
00:54:08: Und nichtsdestotrotz ein Themenfeld, wo einfach sehr viel Bewegung ist,
00:54:12: wo auch noch sehr viel Luft auch für Digitalisierung ist, sich in der Zukunft weiterzuentwickeln.
00:54:15: Und ich glaube, ich bin mir sehr sicher, dass ihr als Volksbank Mittelhessen
00:54:18: da sehr eng dranbleiben werdet, wir auch gemeinsam dranbleiben werden.
00:54:22: Und in diesem Sinne wünsche ich allen Zuhörern weiterhin viel Freude im Firmenkundengeschäft
00:54:28: oder auch in anderen Segmenten an der Digitalisierung. Unsere Kontaktdaten,
00:54:33: Kai, die finden alle Zuhörer dann in der Episodenbeschreibung.
00:54:36: Und natürlich gilt wie immer Feedback, Meinungen, Kommentare sehr gerne über
00:54:41: Social Media, dann auch gerne per E-Mail an uns als Kontakt,
00:54:44: wenn es dort Themen gibt.
00:54:46: Und wenn euch die Episode gefallen hat, dann natürlich gerne den Podcast abonnieren,
00:54:50: falls nicht schon geschehen.
00:54:52: Und über jede Empfehlung im Netzwerk freuen wir uns natürlich ebenso wie über
00:54:57: Bewertungen. Und mit diesen Worten ganz herzlichen Dank und bis zum nächsten
00:55:00: Mal bei Sound of Finance.
00:55:02: Music.
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