Nachhaltigkeit im Fokus: Das ESG-Tool für KMUs von der Volksbank Kurpfalz
Shownotes
In dieser Folge des zeb.Podcasts "Sound of Finance" mit Madita Pesch, Beraterin bei zeb, sprechen Carsten Müller und Jan-Tobias Kahl von der Volksbank Kurpfalz über die Entwicklung eines bankeigenen Tools zur Beratung von KMUs im Bereich Nachhaltigkeit. Carsten ist Sprecher des Vorstands der Volksbank Kurpfalz und für die Themen Firmenkundengeschäft, wie auch für Innovation und Nachhaltigkeit verantwortlich. Jan-Tobias ist Projektleiter für das Thema Transformationsberatung und treibt Innovationen und Projekte, schwerpunktmäßig im Bereich Nachhaltigkeit, voran. Das neue Tool zielt darauf ab, maßgeschneiderte Beratungen anzubieten, um ESG-Fragen zu beantworten und ESG-Ratings zu verbessern. Die Volksbank Kurpfalz strebt danach, rund 120-140 Kunden in diesem Jahr aktiv mit dem Tool zu beraten und plant, das Tool kontinuierlich weiterzuentwickeln, um den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Interessierte Banken haben die Möglichkeit, das Tool als White-Label- Lösung zu nutzen und können mit den beiden Kontakt aufnehmen, um weitere Informationen und Unterstützung zu erhalten.
podcasts@zeb.de https://zeb-consulting.com/de-DE/podcasts https://www.volksbank-kurpfalz.de/startseite.html https://www.linkedin.com/in/dr-madita-amelie-pesch-7a72371a4/ https://www.linkedin.com/in/carsten-m%C3%BCller-8239a810b/ https://www.linkedin.com/in/jan-tobias-kahl-7a741a232/
Transkript anzeigen
Zeb.Sound of Finance – Podcast Volksbank Kurpfalz
Die aktuelle Episode des "Sound of Finance" Podcasts diskutiert die Entwicklung eines Tools zur Nachhaltigkeitsberatung für KMUs. Betonung liegt auf der Bedeutung von Nachhaltigkeit, Unterstützung bei Erreichung der Ziele und Herausforderungen für KMUs.
Shownotes
0:06Einleitung
0:49Der Status quo der KMU in Nachhaltigkeit
2:13Die Relevanz von Nachhaltigkeit für Firmenkunden
3:14Herausforderungen und Fortschritte der Unternehmen in ESG
4:47Fokus auf den ökologischen Aspekt in Unternehmen
5:57Warum KMUs Nachhaltigkeitsberatung benötigen
7:06Hauptthemen in ESG-Beratungsgesprächen mit KMUs
8:52Entwicklung und Positionierung des ESG-Tools der Volksbank
12:02Positionierung des BVR in Bezug auf ESG im Firmenkundengeschäft
15:20Vorreiterrolle der Volksbank Kurfalls im ESG-Bereich
20:29 Nachfrage und Anliegen der Kunden in Bezug auf das ESG-Tool 22:24 Einbindung von Firmenkundenberatern und Bepreisung der Beratung 23:11Zukünftige Entwicklung des ESG-Tools in den nächsten Monaten 24:37 Nutzung des ESG-Tools für andere Volksbanken
26:15Abschluss und Einladung zur Kontaktaufnahme
Einleitung
[0:00] Music.
[0:06] Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Sound of Finance, dem Podcast von ZEB, der Unternehmensberatung für Finanzdienstleistungen.
[0:15] In dieser Episode rückt der deutsche Mittelstand in Verbindung mit dem Megathema Nachhaltigkeit in den Fokus.
[0:22] Die Volksbank Kurfalls hat eine Transformationsberatung für ihre Kunden aufgebaut und in diesem Zusammenhang in Zusammenarbeit mit ZEB eine Softwarelösung bzw. Ein Tool entwickelt. Und dieses Tool befähigt Firmenkundenberater bzw. Spezialisten dazu, kleine und mittelständische Unternehmen, also KMU, passgenau und zielgerichtet im Bereich Nachhaltigkeit zu beraten.
Der Status quo der KMU in Nachhaltigkeit
[0:45] Und Ziel ist es somit, ESG-Ansprechpartner Nummer 1 für die Firmenkunden zu werden. Wir sprechen heute darüber, wo die KMU derzeit in Sachen Nachhaltigkeit stehen, wie ihnen das neu entwickelte Angebot helfen kann und wie andere Genossenschaftsbanken das Modell adaptieren können. Mein Name ist Madita Pesch, ich bin Beraterin bei ZEB und über diese Fragen spreche ich heute mit meinen zwei Gästen Carsten Müller und Jan-Tobias Kahl. Hallo Carsten, hallo Jan-Tobias, herzlich willkommen im Podcast. Hallo Madita, herzlichen Dank.
Hallo, schönen guten Tag. Schön, dass ihr da seid. Drehen wir doch mal in dieser Folge den Spieß ein bisschen um, sonst stellen wir euch Gäste ja immer vor. Vorher dieses Mal würde es mich freuen, wenn ihr unseren Zuhörerinnen und Zuhörern zu Beginn einmal kurz ein paar Sätze zu euch sagen könntet. Das machen wir doch gerne. Das mache ich gerne. Dann fange ich gerne an. Mein Name ist Carsten Müller. Ich bin Sprecher des Vorstands der Volksbank Churpfalz und unter anderem bei uns im Haus auch für das Thema Firmenkundengeschäft, wie auch für Innovation und Nachhaltigkeit verantwortlich. In dem Zusammenhang habe ich jetzt heute die Freude, diesen Podcast mitzugestalten und mitzubegleiten.
[1:53] Und dann mache ich die Runde komplett. Jan-Tobias Kahn mein Name. Ich darf bei uns Innovationen und Projekte im Haus vorantreiben und habe da schwerpunktmäßig das Thema Nachhaltigkeit auch aus der Strategiearbeit bei uns übernommen und bin Projektleiter für das Thema Transformationsberatung,
Die Relevanz von Nachhaltigkeit für Firmenkunden
[2:11] was ja heute unser Schwerpunktthema ist in der Folge. Dann starten wir auch direkt mal inhaltlich rein. Und zwar Nachhaltigkeit ist ja in den letzten Jahren von einem Schlagwort zu einer richtigen Bewegung geworden. Welche Rolle spielt eurer Meinung nach Nachhaltigkeit für Firmenkunden?
[2:29] Die Nachhaltigkeit für Firmenkunden hat eine sehr, sehr hohe Relevanz in den letzten Jahren eingenommen. Angefangen von dem Thema Energie, Energiepreise. Da ging es natürlich bei vielen wirklich sofort um das Portemonnaie, um das Thema Energiemanagement. Aber man muss auch sagen, in den letzten Monaten wird das Thema Lieferkettengesetz natürlich sehr relevant und auch für Kleine, die vielleicht gar nicht direkt berichtspflichtig sind, aber die schon darüber betroffen werden, dass ihre Abnehmer von ihnen Fragen stellen zum Thema Nachhaltigkeit. Ich kann jetzt nicht nur auf das Thema CO2 bezogen, sondern genauso auf das S, auf das Social bezogen. Und ich glaube, das ist für viele eine Überraschung. Und das merken wir gerade hinzukommen natürlich. Ich glaube, das wissen alle, die zuhören, werden wir in der Bankenriege demnächst auch einiges
Herausforderungen und Fortschritte der Unternehmen in ESG
[3:13] noch mehr an Fragen haben. Und da ist es für die KMU natürlich wichtig, auch gewappnet zu sein. Da schließe ich für mich die Frage an, wie gut sind denn eurer Meinung nach die Unternehmen schon in Sachen ESG bzw.
[3:24] Nachhaltigkeit unterwegs? unterwegs. Eurer Meinung nach schon auf einem guten Weg oder ist da noch ein weiter Weg zu gehen? Du merkst auf jeden Fall, dass das bei jedem Unternehmen angekommen ist, das Thema. Das heißt, wir haben uns ja auch die Frage gestellt, wie relevant ist das für unsere Kunden, haben mit verschiedenen Dialogformaten, sprich Kundenveranstaltungen gestartet, sind ja auch mit unseren Spezialisten und mit der Firmenkundenmannschaft raus und haben gefragt, wie relevant Interessant ist das für dich, lieber Unternehmer. Wie bist du da heute aufgestellt? Und was man schnell feststellt, wenn man über das Thema Nachhaltigkeit als Ganzes spricht, dann hast du ja da verschiedene Komponenten. Das ist einmal das Ökologische. Daran denkt natürlich gleich jeder, wenn er das Wort Nachhaltigkeit hört. Wir haben aber auch die sozialen Themen und gerade mittelständische Unternehmen, die eine lange Historie haben, die eine sehr enge Verbindung zu ihren Mitarbeitenden haben. Da merkt man schon, die machen viel für ihre Mitarbeitenden. Das heißt, das Soziale ist hier sehr ausgeprägt.
[4:30] Wo wir aber auch sehen, sie brauchen irgendwo noch Unterstützung, das ganze Thema Nachhaltigkeit einmal zu systematisieren und auch nach außen darzustellen. Das heißt, so ökologische Kennzahlen, wie wage ich mich daran,
Fokus auf den ökologischen Aspekt in Unternehmen
[4:43] das sind natürlich Fragestellungen, die den Unternehmer heute beschäftigen. Da kurz nachgefragt, warum denkt ihr, dass gerade dieser E-Aspekt, also dieser ökologische Aspekt, da vielleicht noch ein bisschen weiter hinten liegt im Vergleich jetzt beispielsweise zur sozialen Komponente?
[5:00] Du hast dieses Thema irgendwie immer latent als Unternehmer gehabt, dass das irgendwo relevant ist. Carsten hat es eben über die Energiekrise genannt. Rein schon aus wirtschaftlicher Sicht ist es ja ein Riesenthema. Aber wie messe ich denn meine Umweltwirkung? Da fehlt dem einen oder anderen eben noch das Handwerkszeug, um überhaupt da an den Start zu gehen. Und das musst du dem Unternehmer eben mitgeben und dann auch in einer Dosis, die verträglich ist. Das heißt, du musst erstmal in das Thema reinkommen. Wie kann ich denn so ein Reporting aufbauen oder meinen Status Quo ermitteln, um dann daraus Maßnahmen abzuleiten? Und ganz wichtig ist, immer auf Augenhöhe das ganze Thema anzugehen, weil auch wir haben ja einen Prozess durchlaufen und erst mal uns den Themen gestellt als Bank. Und genauso geht es den Unternehmen jetzt auch. Das heißt, erst mal zum Beispiel Schlagworte wie CO2-Bilanz erstellen, Status Quo erheben, um dann Stück für
Warum KMUs Nachhaltigkeitsberatung benötigen
[5:56] Stück sprachfähig zu werden. Carsten, warum haben denn gerade kleine und mittelständische Unternehmen, wir haben ja eingangs gesagt, euer Tool ist ja auch spezifisch für KMUs, warum haben gerade KMUs einen Bedarf nach Nachhaltigkeitsberatung? Vor welchen Herausforderungen stehen die KMUs aktuell?
[6:14] Die KMUs haben deshalb den Bedarf, weil die Ressourcen meistens nicht zur Verfügung stehen. Also wenn wir mit unseren größeren Firmenkunden, die wir durchaus haben, sprechen, die sind schon sehr, sehr lange an dem Thema dran, die sind berichtspflichtig. Wir haben Kapazitäten dafür aufgebaut, die im Zweifel auch höher sind als die Kapazitäten, die selbst wir als Unternehmen, also als Bank haben. Aber gerade bei den kleinen und mittleren, da gibt es so viele Themen in den letzten Jahren, gerade mal bei Corona angefangen, Krisen, die sie zu bewältigen haben und dieses Thema Nachhaltigkeit schwingt mit, aber ich brauche natürlich auch Manpower oder Womanpower, die sich das Wissen aneignet und dann auch in die Umsetzung bringen. Und häufig haben wir das an einer Person gekoppelt. Je nach Größe ist es vielleicht auch der Geschäftsführer oder der Inhaber selber. Und da ist schon enormer Handlungsdruck auf diesen Unternehmen, aber auch der Bedarf, begleitet zu werden, dieses zu systematisieren.
Hauptthemen in ESG-Beratungsgesprächen mit KMUs
[7:03] Und da sind wir dann dafür da, dieses zu unterstützen. Und was sind so die häufigsten Themen, die ihr oder die euch so in ESG-Beratungsgesprächen mit KMUs begegnen? Also was sind so die Hauptthemen?
[7:17] Wir hatten es eben schon mal über das Thema, über diese E-Komponente, also das Ökologische. Und da kommst du natürlich ganz, ganz schnell drauf, wenn du das Thema Nachhaltigkeit ansprichst und öffnest auch den Kunden, weil er Interesse hat an dem Thema. Weil wir alle wollen verstehen, wie wir diese Ziele, die wir uns in der Europäischen Union auch vorgenommen haben, Also ich kann jetzt ganz viele Schlagworte nennen von Paris über die Klimaziele der EU oder den European Green Deal. Da geht ja total viel durch den Raum mit Klimapfaden und wir müssen uns transformieren. Aber keiner hat so einen richtigen Anpackpunkt. Dieser Anpackpunkt ist für uns wirklich erstmal den Status Quo erfassen in der Treibhausgasbilanz und dann Reduktionspfade auch aufzeigen. Weil spannend ist ja, wenn ich mich mit dem Thema auseinandersetze, meine Energieträger alle kennen, auch die Kosten kenne, die das Ganze verursacht, dann kann ich ja schon für mich, ich kann mich als Unternehmer dann fragen, wo investiere ich und mit welcher Zukunftsidee investiere ich auch? Also macht es vielleicht Sinn, manche Energieträger aus meinem Mix rauszunehmen oder meinen Strom woanders her zu beziehen, weil wir einfach eine Tendenz haben, dass CO2 zum Beispiel in den kommenden Jahren immer teurer wird.
[8:36] Bevor wir jetzt gleich auch natürlich genauer auf das ESG-Tool schauen werden und genau, was ihr da genau entwickelt habt, würde mich jetzt erstmal noch interessieren, warum ihr euch entschieden habt,
Entwicklung und Positionierung des ESG-Tools der Volksbank
[8:48] als Volksbank Kurfalls so ein ESG-Tool für KMUs anzubieten. Weil ich hatte jetzt so gedacht, eigentlich sollte man ja meinen, ESG ist in aller Munde, dass es so ein Tool eigentlich bereits längst am Markt gibt. Und ja, wenn dem nicht so ist, wie ist euer Tool im Wettbewerb einzuordnen? Man sieht ja genau das Gleiche, haben wir auch gedacht, als wir damit gestartet sind. Und gestartet sind wir eigentlich nach unserer Strategieentwicklung 2021, wo wir Kunden eingebunden haben, wo das auch aus der Kundenmitte kam. Also wir haben Foren gemacht, wo 150 Kunden insgesamt daran teilgenommen haben. Und da kam auch dieses Thema, unterstützt uns doch bei dem Thema Nachhaltigkeit. Und dann haben wir gedacht, okay, nachvollziehbar, wir müssen uns selbst auf den Weg machen. Warum sollen wir uns alleine auf den Weg machen? Wir können ja auch schauen, das, was wir tun, wie kann das Relevanz für unsere Kunden bekommen? Haben natürlich überlegt, Beratung ist wichtig, also Manpower, Womanpower ist wichtig, aber eine technische Unterstützung kann diesen Prozess unterstützen.
[9:45] Dann haben wir geguckt, gibt es was am Markt und haben festgestellt, nein, es gibt nichts umfassendes. Es gibt vielleicht Tools, die die CO2-Bilanz aufnehmen in unterschiedlicher Qualität, Excel-Listen, das gibt es durchaus, aber da haben wir wieder nur den Fokus auf eine einzige Sache und nicht auf das ganze Thema SDG oder ESG, besser gesagt, dahinter. Und ich glaube, daraus haben wir dann entwickelt, wir möchten beraten. Ich komme später vielleicht noch dazu, was ganz, ganz wichtig ist. Man muss es auch qualifiziert angehen und haben dann angefangen, man hat auch das Know-how bei uns, so eine Idee zu entwickeln, wie ein Beratungsleitfaden, ich sage es erstmal bewusst, so aussieht. Und als wir das dann stehen haben, dann haben wir überlegt, Beratungsleitfaden ist schön, wie kriegen wir den in die technische Umsetzung?
[10:28] Und das haben wir und wir sind immer noch dabei, den Markt zu screenen und aus unserer Sicht, unseres Wissens nach, man muss da immer schauen, der Markt ist ja auch schnell, gibt es im Moment nichts, was auf einer ähnlichen Ebene ist, was umfassend die Themen aufnimmt, die der Kunde hat und hinterher auch etwas reinbringt, was dann durchaus gut an seine Kunden weiterzugeben ist oder an seine Abnehmer weiterzugeben ist. Könntest du sagen, was so der USP quasi eures Tools ist? Ja, das USB ist, dass es eine Beratungsunterstützung ist.
[11:00] Wichtig ist aber nicht nur das USB des Tools, sondern des gesamten Beratungsstrangs. Denn wir haben ja zwei eigen ausgebildete Transformationsberater. Die machen nichts anderes, als unsere Kunden bei der Transformation zu begleiten und mit Hilfe dieses Tools zu beraten, Themen abzufragen entlang der SDGs, welche Relevanz wir den Kunden haben und darauf aufbauen. Und dann hinterher eine CO2-Bilanz kommt aus dem Tool raus. Es kommt ein Nachhaltigkeitsbericht, ein erster da raus und wir sind auch dabei, dass der Kunde zukünftig die Themen auch noch selber füllen kann. Wir haben QuickCheck für das ganze Thema ESG-Score eingebaut und es entwickelt sich weiter. Wir haben sehr viele Themen, die eine Relevanz haben für den Kunden, aber auch ganz ehrlich für uns als Unternehmen, als Bank und das in der Fülle, in diesem Thema mit den Transformationsberatern, das ist der Mehrwert. Also da müssen wir auch ganz ehrlich sein, dieses Tool in Einsatz zu bringen, ohne Spezialisten dazu zu nehmen, halten wir aus unserer Perspektive heraus Positionierung des BVR in Bezug auf ESG im Firmenkundengeschäft
[11:59] für wenig sinnvoll. Danke, Carsten. Dann, Tobias, dann hätte ich an dich nochmal eine Frage. Wenn man jetzt quasi nochmal von euch, von der Volksbank Kuhfalls weggeht und einmal noch übergeordnet schaut und einmal den Blick Richtung BVR umschwenkt, wie steht denn eigentlich der BVR zum Thema ESG? Welche Positionierung gibt es hier in Bezug auf das Firmenkundengeschäft? Da hat sich ja auch...
[12:24] In der jüngsten Vergangenheit oder im letzten Jahr auch ganz, ganz viel getan. Also ich vergleiche das immer mit dem Prozess, den wir Banken auch durchgemacht haben. Ich glaube, am Anfang war auch für den BVR das Thema Nachhaltigkeit erstmal ein Agenda-Punkt, in dem man geguckt hat, was müssen Banken alles tun, um zu mehr Nachhaltigkeit, ist jetzt der falsche Begriff, aber um ein Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen und zu systematisieren und die Themen zielgerichtet anzugehen. Da war der Fokus drauf und jetzt im letzten Jahr sehen wir ganz stark den Fokus in das eigentliche Kerngeschäft, weil sind wir uns mal ehrlich, der Geschäftsbetrieb ist wichtig und hier muss ich auch glaubhaft eben meine Themen umsetzen als Unternehmen, aber das Kerngeschäft und da das Firmenkundengeschäft hat halt ein Riesenpotenzial. Und mit den Projekten, das eine war ja einmal so eine Basisqualifizierung auch für die Mitarbeitenden zur Hand zu geben und einen Beratungsdialog zur Hand zu geben, hat der BVR uns Banken sehr, sehr viel Unterstützungsleistung an die Hand gegeben, um das Thema im Firmenkundengeschäft zu implementieren. Wir hatten ja dann mit unseren Firmenkundenberatern die Möglichkeit, auch so eine Basisqualifizierung vorzunehmen und ihr habt uns da ja auch dabei unterstützt, einmal das Inhouse mit unseren Firmenkundenberatern eine Basisqualifizierung vorzunehmen.
[13:50] Nichtsdestotrotz, und das war das, was Carsten eben angesprochen hat, sind wir dann eben den Schritt weitergegangen und haben auch unsere Spezialisten nochmal mit dem ESG Professional Berater eben da eine Schippe draufgelegt und weiterqualifiziert, dass er eben auch diese Beratung angehen kann. Und das ist der eine Baustein, den der BVR da zur Verfügung gestellt hat. Das heißt, das ganze Thema erstmal ins Gespräch bringen.
[14:14] Und ich denke mal, wo sich alle Banken auch darauf freuen können, ist, dass das Thema weitergeht. Das heißt, mit nachhaltigen Finanzlösungen wird jetzt ein Rahmen geschaffen, in dem man eben auch nachhaltige Finanzierung einklassifizieren kann. Aber eins ist ganz, ganz wichtig bei dem Thema, nämlich Informationen über den Kunden zu sammeln. Das ist auch in den Projekten oder in den Projektergebnissen immer deutlich herausgekommen. Wir müssen mit dem Kunden ins Gespräch kommen und wir sind auf die Information angewiesen. Was macht der Kunde? Wie entwickelt sich der Kunde? In welchen Geschäftszweigen ist der Kunde aktiv? Du hast bei dem Thema Nachhaltigkeit eben die ganze Fülle an Themen im Unternehmen, die du mit ihm beleuchten kannst. Und da sind wir Banken eben durchaus gefordert und müssen jeder auch ihren eigenen Weg finden, wie das Thema umgesetzt wird. Aber das heißt, kann man das so sagen, dass ihr dann in der Volksbank Kurfalls mit eurem Tool so eine gewisse Vorreiterrolle eingenommen habt? Wenn man jetzt nicht selbstverliebt klingen will, dann kann man das vielleicht
Vorreiterrolle der Volksbank Kurfalls im ESG-Bereich
[15:18] von jemand Externes gesagt bekommen.
[15:20] Ich gebe uns aber die Rolle da schon, weil dieses Tool und diese Beratungsunterstützung, da sehen wir momentan, dass ganz viele andere Banken eben auch in
2024 sich genau die gleichen Gedanken machen, weil alle Banken merken, ich muss in dem Thema viel, viel mehr reingehen und viel mehr Know-how aufbauen. Und das freut uns natürlich schon, dass wir da zum richtigen Zeitpunkt auch auf das Kundenfeedback gehört haben. Hey, wir haben hier ein Riesenthema und eben auch schon so investiert haben in, Carsten hat es gesagt, einmal in die Menschen, die das ganze Thema machen und dann eben auch in die Technik, dass wir eben einen entsprechenden Dialog mit dem Kunden führen können. Gut, ihr beiden, jetzt haben wir schon viele einleitende Worte zum Tool verloren. Jetzt sind wahrscheinlich die Zuhörerinnen und Zuhörer schon ganz gespannt, was kann das ESG-Tool jetzt überhaupt? Deswegen da gerne an dich, Carsten, die Frage, welche Funktion umfasst es und wie unterstützt es die Firmenkundenberaterinnen und Berater beziehungsweise die KMUs konkret? Lieben Dank für die Frage, Madita, aber ich bin immer ein Freund von dessen, dass der antwortet, der am tiefsten drin ist. Und da gebe ich die Frage dann gerne an Jan-Tobias weiter, weil er ist ja in den Details deutlich besser als ich. Dann auch gerne an Jan-Tobias.
[16:39] Okay, dann nehme ich das mal. Dann kann ich jetzt mal aus dem Innersten berichten. Das Tool kann zum einen uns in der Beratung unterstützen, dass wir alle relevanten Fragen, sprich ESG-Rating, mit dem Kunden besprechen können. Das heißt, wir haben hier einen Quick-Check eingebaut, der es uns ermöglicht, dass der Unternehmer selber Fragen beantwortet, die uns helfen, das Park-IT-Rating zu beantworten. Das ist der erste Baustein, der
für uns jetzt gerade auch in der Masse der Firmenkunden total relevant ist. Darf ich da ganz kurz einen Haken, Park-IT-Rating vielleicht für die gesamte Zuhörerschaft, wenn du da noch kurz was zu sagen könntest?
[17:22] Das Park-IT-Rating ist der zentrale Baustein für das Thema Risikomessung im ESG- Bereich, im Kundenportfolio. Das heißt, wir haben ja momentan ein standardisiertes Ratingverfahren und werden jetzt sukzessive durch Fragen in Richtung Kunden dazu kommen, dass wir diese Ergebnisse weiter validieren. Und das wollen wir in dem ersten Baustein eben mit diesem Quick-Check abbilden, dass wir in Richtung Kunden einen Fragenkatalog geben können, um die Rating-Ergebnisse im ESG-Bereich weiter zu validieren. Und das ist der erste Baustein. Und dann kommen weitere Komponenten hinzu. Und hier merkt man dann, wo der Transformationsberater auch einsteigt. Das heißt, wir haben eine Systematisierung entlang der nachhaltigen Entwicklungsziele mit Branchenvorschlägen zum einen, aber auch mit individuellen Auswahlmöglichkeiten für den Kunden. Der Kunde kann gemeinsam mit dem Transformationsberater eine CO2-Bilanz, Scope 1 und 2 nach dem Greenhouse-Gas-Protokoll erstellen und dieses auch innerhalb seiner Lieferkette oder an interessierte Kunden weitergeben. Und eine zentrale Komponente ist dann der Nachhaltigkeitsbericht, in dem alle Informationen des Kunden.
[18:40] Alle Berichte, alle Texte, alle Statements zusammengefasst werden und in einem Bericht gebündelt werden. Und dieses bekommt er auch im Rahmen unserer Beratung ausgehändigt.
Also insofern eigentlich ein Dreiklang, glaube ich, ESG-Rating, Validierung, CO2- Bilanzerstellung und Nachhaltigkeitsberichterstellung. Richtig, genau.
[19:03] Diesen Dreiklang haben wir in dem Tool und man sieht auch, die Qualität der Beratung steigt sukzessive. Das heißt, wir haben immer tiefer gehende Informationen des Kunden, die wir im Tool sammeln können.
[19:18] Ist es denn so, dass schon überwiegend der Berater dieses Tool mit dem Kunden gemeinsam verwendet oder also die beiden das eigentlich Hand in Hand machen oder dass der Kunde dann schon auch viel in Eigenregie macht? Im Moment macht er es noch mit den Beratern, weil wir noch keine eigene Regie eingebaut haben. Das ist jetzt einer der nächsten Entwicklungsschritte dieses Tools, dass der Kunde dann auch vollständig, wenn er möchte, Themen abarbeiten kann. Man muss auch dazu sagen, es ist ja nichts angelegt, was wir dort machen mit dem Kunden, wo der Kunde jetzt das einmal macht und dann ist gut, sondern wir
sind auch dabei, mit dem Kunden auch so, ich sag mal, Daueraufträge abzuschließen, dass Jahr für Jahr wieder eine Überprüfung stattfindet und wir sind halt dabei, dass der Kunde dann in dieser Überprüfung hinterher viele Eingaben selbst machen kann. Dann kriegt er den Zugang von uns und dann hat er da die Möglichkeit, daraus selber zu machen. Reduziert natürlich unseren Arbeitsaufwand, wird ein Stück weit seine Kosten reduzieren, aber man hat dann eine gleichmäßige Fortführung dessen, was wir einmal gemeinsam mit dem Transformationsberater auch initialisiert haben.
Nachfrage und Anliegen der Kunden in Bezug auf das ESG-
Tool
[20:23] Carsten, Jan-Tobias, wie gut wird denn das ESG-Tool von euren Kundinnen bisher nachgefragt? Also für welche Anliegen wird es auch bislang hauptsächlich genutzt?
[20:34] Also das Interesse ist sehr, sehr groß. Wir haben eine Veranstaltung gemacht, eine Auftaktveranstaltung auch bei uns in den Räumlichkeiten. Mit dem Landrat damals, mit den Stadtwerken vor Ort, um zu schauen, um im großen Unternehmen, was unser Kunde ist, was alle selber macht, um nochmal das Interesse zu wecken, zu zeigen, was schaut, was kommt. Und wir haben dann auch die Kunden explizit darüber informiert. Und da ist bei jeder Anfrage, die bei dem Firmenkundenbetreuer kommt, wie weit bist du, was brauchst du, immer ein Interesse da in die Beratung zu gehen. Das heißt, wir haben dort eigentlich auch ein Ziel gesetzt, dass wir in diesem Jahr rund 120, 140 Kunden aktiv beraten mit diesem Tool, aber vor allen Dingen über die Transformationsberater. Das ist deren Ziel und das werden wir auch gut erreichen. Man muss immer schauen, das darf man auch immer, ich glaube, ist immer ganz wichtig, es ist nicht eine Stunde. Es gibt eine Vorbereitung für den Transformationsberater, die Durchführung des Gesprächs dauert bei der ersten Initialisierung, darf man auch sagen, zwei bis drei Stunden und dann gibt es auch eine Nachbereitung dessen, die Daten zu sammeln. Das ist schon ein Prozess, der aufwendiger ist, aber er wird von den Kunden auch honoriert und ich glaube auch sehr mit uns in Verbindung gebracht. Also damit haben wir schon ein Alleinstellungsmerkmal und das hilft uns mal völlig losgelöst von den Daten, die kommen, natürlich auch für unsere Positionierung im Firmenkundengeschäft hier in der Region. Wie viele Firmenkundenberater habt ihr da im Einsatz, die diese Gespräche jetzt führen werden?
[22:01] Also direkt haben wir zwei Transformationsberater. Die vier Kundenberater sind geschult mit Basisschulung, das hatte Jan-Tobias gerade gesagt, aber da geht es um das Thema Signalerkennung und zu erkennen, welche Relevanz es hat, welche Relevanz es für die Kunden hat, damit sie es mit Überzeugung ansprechen und dann überleiten auf der einen Seite,
Einbindung von Firmenkundenberatern und Bepreisung der Beratung
[22:21] aber auch welche Relevanz es durchaus für unser Geschäftsmodell hat. Denn eins ist halt auch wichtig, wir machen das, um unsere Kunden zu unterstützen, auf der einen Seite, aber wir investieren ja auch durchaus monetär rein und wir kriegen auch einen monetären Output, der auch notwendig ist. Zum einen sind wir nah an Transformationsfinanzierung dran, denn wenn etwas investiert werden muss, kommt es aus dieser Beratungslösung und dann sind wir der erste Ansprechpartner. Und zum zweiten Mal bepreisen wir auch diese Beratungsleistung mit 3.000 Euro. Das kann man auch offen drüber sprechen und diese Bepreisung der Beratungsleistung, gab noch nie Diskussionen mit den Kunden dazu, weil sie halt merken, welchen Mehrwert dies hat und wie groß ihre Lücke in Teilen gerade in diesem Feld ist.
Zukünftige Entwicklung des ESG-Tools in den nächsten Monaten
[23:06] Du hast gerade schon gesagt, wie viele Unternehmen bzw. wie viele Gespräche ihr da vorhabt.
[23:12] Was könnt ihr denn noch so mit Blick in die Zukunft gerichtet, vielleicht mal in diesem Jahr, in den nächsten Monaten, wie geht es da weiter mit dem ESG-Tool? Na ja, auf jeden Fall in den nächsten Monaten Gespräche führen mit unseren Kunden. Das heißt, das Thema ESG noch stärker in unserem Firmenkundengeschäft in den Fokus rücken.
[23:33] Und dann werden wir sukzessive auch uns immer wieder fragen.
[23:37] Welche Erfahrungen haben wir in unterschiedlichen Branchen, in unterschiedlichen Unternehmensgrößen gemacht und auch immer uns weiterentwickeln. Sei es in den Dialogformaten mit dem Kunden, aber auch im Tool sind wir uns einig, dass wir alles, was wir da hinzulernen, auch noch mehr in das Tool einbinden möchten. Karsten hat es eben gesagt, so dieser Self-Service ist für uns auch ein Riesenthema, dass der Kunde eben auch aus seiner Perspektive Daten mit in das Tool befüllen kann. Und hier sehen wir auch noch ein wahnsinniges Potenzial, wenn wir den Kunden erstmal befähigt haben, eben in diesem Thema sprachfähig zu sein. Und da legen wir in den nächsten Monaten Fokus drauf und sind total gespannt, wo uns die Reise da auch noch hinführt.
[24:25] Ja, ich bin auch gespannt, was ich hören werde von euch. Ja, dann sind wir auch leider schon bei unserer letzten Frage angekommen.
Nutzung des ESG-Tools für andere Volksbanken
[24:32] Ihr habt ja das Tool wirklich sehr, sehr gut beschrieben und das macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Wenn jetzt andere Volksbanken, die ihre Kunden in Sachen Nachhaltigkeit unterstützen wollen, das Tool nutzen möchten, wie können sie das machen? Sie können jederzeit mit uns gerne Kontakt aufnehmen. Wir sind auch für Erfahrungsaustausch immer da und bereit, weil ich glaube, das sollte da vorstehen, mal abzuchecken, was möchte die Bank, wie groß ist die Bank, welche Möglichkeiten hat sie.
[25:01] Einfach zu schauen, bin ich in der Lage, bin ich bereit, ist ja auch bereit häufig, gar nicht in der Lage, sondern sehe ich das genauso, ich möchte Transformationsberater einführen, die damit etwas entwickeln. Und dann ist die absolute Möglichkeit, das Tool von uns auch mit einzuführen. Es ist eine White-Label-Lösung. Das war uns ganz wichtig. Das heißt, jeder andere Volksbank, Raiffeisenbank hat dann die Möglichkeit, unter ihrem Namen mit diesem Tool genau das Gleiche durchzuführen wie wir. Ganz wichtig, White-Label, die Bank darf es dann selber machen. Wir sind jetzt nicht für uns, das ist nicht unser Business Case dabei zu sagen, wir machen dann irgendwo noch Transformationsberatung, bringen das Tool mit, also Leitner Beratungsgesellschaft, nein, sondern wir stellen das Tool gerne zur Verfügung, alles was da dran hängt, machen wir gerne, eine Einführung machen wir gerne, aber dann ist die Bank dabei, unter eigenem Namen dieses Tool auch zu nutzen. Wichtig, ich wiederhole das gerne, ich glaube auch das dritte Mal in diesem Podcast, weil wir halten es für absolut wichtig, man muss dann aber Spezialisten nehmen. Wenn man das den Firmenkundenbetreuern an die Hand gibt, dann, also man kann es tun, weil jeder Kollege, jede Kollegin darf alleine entscheiden. Wir halten es aber für nicht den richtigen Weg, weil das ist dann wie mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Abschluss und Einladung zur Kontaktaufnahme
[26:11] Aber gerne an uns Erfahrungen austauschen, dann glaube ich, kann man gemeinsam auch was entwickeln. Das klingt wirklich nach einer sehr guten Sache. Gut, vielen Dank Carsten und Jan-Tobias für das Gespräch und die umfassenden Hintergrundinfos zum ESG-Tool für KMU und euren Beratungsansatz. Schön, dass ihr heute da wart.
[26:29] Ja, lieben Dank mal, Dieter, dass wir die Möglichkeit hatten, hier mit dir ins Gespräch zu kommen. Und wir freuen uns, wie gesagt, über jede Kollegin, über jeden Kollegen, der Interesse hat und sich bei Jan Tobias oder bei mir meldet und mit uns in Verbindung setzt. Besten Dank dafür. Ja, dem kann ich mich nur anschließen. Vielen Dank für das Gespräch und für den Austausch zu dem Thema. Sehr, sehr gerne. Und eben ihr entwickeltes ESG-Tool unterstützen KMU dabei. Für weitere Informationen könnt ihr euch gerne an Carsten, Jan-Tobias oder mich wenden. Die Kontaktdaten findet ihr wie immer in der Episodenbeschreibung. Wie ihr wisst, freuen wir uns immer sehr über eure Meinungen zu dem Thema, zum Beispiel per Social Media. Wenn euch die Folge gefallen hat, dann abonniert gerne den Podcast und lasst gerne eine Bewertung da oder teilt den Podcast in eurem Netzwerk. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal bei Sound of Finance.
[27:58] Music.
Neuer Kommentar