Nachhaltigkeit, die wirkt: Wie Genossenschaftsbanken ESG in die Praxis bringen
Shownotes
Nachhaltige Finanzierung im Fokus: Wir sprechen über das kommende BVR-Rahmenwerk, seine Ziele, Herausforderungen und die praktische Umsetzung in Genossenschaftsbanken – mit Einblicken von Expert:innen aus Verband, Bank und Beratung.
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00:00:00: Music.
00:00:06: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge von ZEB Sound of
00:00:11: Finance, dem Podcast für Finanzdienstleister.
00:00:14: In der heutigen Episode sprechen wir über ein hochaktuelles und für die Finanzbranche
00:00:18: besonders relevantes Thema, und zwar nachhaltige Finanzlösungen für Banken.
00:00:23: Herzlich willkommen zu unserer heutigen Podcast-Folge, in der wir über ein hochaktuelles
00:00:28: und für die Finanzbranche besonders relevantes Thema sprechen,
00:00:31: und zwar nachhaltige Finanzlösungen für Banken.
00:00:35: Der BVR, der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken, hat in einem Projekt
00:00:40: unter Einbindung von Genossenschaftsbanken und Regionalverbänden ein Rahmenwerk
00:00:44: für nachhaltige Finanzlösungen mit Fokus auf das Firmenkundengeschäft erarbeitet.
00:00:49: Wie es zu diesem Projekt kam, welche Herausforderungen es auf dem Weg zu meistern
00:00:53: galt und wie die Banken jetzt damit arbeiten können, besprechen wir in der heutigen Podcast-Episode.
00:00:58: Mein Name ist Madita Pesch, ich bin Beraterin im ZDB und spreche heute direkt mit drei Gästen dazu.
00:01:05: Und zwar Christoph Rosebrock, Senior Referent und Projektmanager Vertriebsstrategie beim BVR,
00:01:11: Jan-Tobias Kahl, Projekt- und Nachhaltigkeitsmanager bei der Volksbank Kurpfalz
00:01:15: und Bernd Liesenkötter, Partner im ZDB mit den Fokusthemen Nachhaltigkeit und
00:01:20: Firmenkundengeschäft, der das Projekt beratend begleitet hat.
00:01:24: Schön, dass ihr drei da seid heute. Danke für die Einladung.
00:01:27: Vielen Dank. Freue mich hier zu sein, Madita.
00:01:29: Dann Christoph, für dich direkt die erste Frage. Bevor wir tiefer reingehen,
00:01:34: lass uns doch mal ganz von vorne anfangen.
00:01:36: Wie kam es dazu, dass der BVR sich für die Entwicklung des Rahmenwerks entschieden hat?
00:01:42: Nun, die Genossenschaftliche Finanzgruppe hat in den letzten Jahren viel Grundlagenarbeit im Thema Nachhaltigkeit geleistet.
00:01:47: Es ist an der Zeit, im Kerngeschäft ESG-Fokussierte Finanzierungen im und für den Vertrieb greifbar zu machen,
00:01:50: und dies auch extern zu kommunizieren - beginnend mit dem Firmenkundengeschäft.
00:01:57: Und wie habt ihr entschieden, wie das Rahmenwerk aufgebaut werden soll?
00:02:01: Ehrlich gesagt haben wir am Anfang gedacht, nun ja, wir suchen einfach ein paar
00:02:06: Kriterien, verpacken sie gut in Brosa, sodass Kunden und Mitarbeitende das Ganze
00:02:10: gut verstehen und sind fertig.
00:02:12: Ich habe jedoch auch in dem Projekt selbst sehr, sehr viel gelernt,
00:02:15: was damit noch alles so zusammenhängen kann.
00:02:18: Und zum Beispiel externe Review, also eine unabhängige externe Überprüfung und
00:02:23: auch damit verbundene vorzunehmende Anpassungen von Strategien oder auch Prozessen.
00:02:28: Kannst du das vielleicht noch ein bisschen tiefer legen? Also was meinst du damit konkret?
00:02:33: Nun, wir haben gelernt, dass zum Beispiel die Geschäftsstrategie angepasst werden
00:02:38: sollte und auch die Vertriebsstrategien und dass einige Anpassungen an den Kreditprozessen
00:02:43: notwendig sind, die eben aus der EBA-Guideline kommen.
00:02:46: Also haben wir da so ein bisschen regulatorischen Blick drauf gehabt in einem
00:02:51: doch eher vertriebsfokussierten Projekt.
00:02:53: Also die Schnittmengen nach rechts und links waren auch sehr, sehr groß.
00:02:56: Bernd, mal in deine Richtung. Das klingt auch gerade aus der Beratungssicht
00:03:00: nach großen Herausforderungen. Wie ist da dein Blick drauf?
00:03:03: Ja, genau. Also ich glaube ganz wichtig, Christoph, was du gesagt hast, wir haben ja versucht,
00:03:08: gemeinsam hier eine sehr stark vertriebsorientierte und auch eine Sicht einzunehmen
00:03:13: und am Ende eben auch die Kundinnen und Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken
00:03:17: bei der nachhaltigen Transformation auch auf Produktebene zu unterstützen.
00:03:20: Und wenn man dann eben schaut, wie sind typischerweise solche Rahmenwerke aufgebaut,
00:03:26: was sind so die Klassifikationskriterien, an wen richten die sich auch,
00:03:30: dann sieht man, dass die häufig eben eher aus dem Großbankenumfeld kommen.
00:03:34: Und ich sage mal, was für uns, glaube ich, eine Kernherausforderung war,
00:03:37: ein einfaches, aber dennoch treffendes und gutes Klassifikationssystem eben
00:03:43: zu bauen, was die Spezifika des breiten deutschen Mittelstandes und eben nicht
00:03:48: unter Großunternehmen wirklich abbildet von der Frage,
00:03:52: welche Daten gibt es da überhaupt, über die Frage, wie kann das ein Kunde gut verstehen,
00:03:57: der vielleicht nicht selber sich ewig mit Nachhaltigkeit auf akademischer Ebene
00:04:01: beschäftigt hat, Wie kriege ich es auch gut in den Beratungsalltag einer Volks-
00:04:05: und Raiffeisenbank rein?
00:04:07: Und das dann eben am Ende runterzuschreiben, aber auch so aufzubereiten,
00:04:11: Christoph, du hast es schon angesprochen,
00:04:13: dass es auch der Prüfung von einer dritten Partei im External Review standhält,
00:04:17: die genau darauf guckt und alles auf Herz und Nieren prüft,
00:04:20: dass man es sich dann nicht zu leicht macht, sondern wirklich ein Rahmenwerk
00:04:24: und Kriterien und ein Klassifikationssystem baut, was eben wirklich auf Nachhaltigkeit
00:04:29: und auf klare Kriterien abgestellt ist.
00:04:31: Und ich sage mal, wenn man das im Projekt klar gekriegt hat,
00:04:35: dann war natürlich auch relativ schnell klar, Mensch,
00:04:38: damit das ins Wirken kommt und auch in die Umsetzung kommt in den Volks- und
00:04:42: Raiffeisenbanken, werden wir auch noch sowas wie ein konkretes Kochbuch brauchen,
00:04:45: wo die Rezepte drinstehen,
00:04:47: dass am Ende in der Beratung da auch was Schmackhaftes entsteht und dass das
00:04:51: Nachhaltigkeitsmanagement zum Beispiel in den Volks- und Raiffeisenbanken,
00:04:54: was jetzt nicht zwingend ganz, ganz tief in Kreditprozessen oder in IT-Systemen
00:04:59: drinsteckt, eben dann auch bei der Implementierung gut hinkriegen kann und da
00:05:04: gute Hilfestellungen hat, dass es ins Wirken kommt.
00:05:06: Das waren so zwei, drei Herausforderungen, glaube ich, wo wir viel gerungen haben, oder Christoph?
00:05:11: Ja, Bernd, so wurden aus einem eben drei Ergebnisse. Dem Rahmenwerk mit der
00:05:16: ergänzenden externen Überprüfung,
00:05:18: mit den Kunden als Hauptadressat und dem Kochbuch, beziehungsweise letzten Endes
00:05:22: der Implementierungshilfe, wo wir auch fahrende Hilfestellungen des Nachhaltigkeitsportals,
00:05:27: insbesondere der Umsetzungschecklisten berücksichtigt haben.
00:05:31: Und ein Thema möchte ich noch dazu stellen, nämlich die IT-technische Umsetzung.
00:05:35: Das haben wir ja auch im Projekt gemerkt, ist eine wesentliche Anforderung von
00:05:39: uns Banken, eben weil es uns in der Implementierung dann das Leben so viel einfacher macht.
00:05:45: Wenn du so ein Klassifizierungssystem entwickelt hast, dann soll das natürlich
00:05:50: alles vollautomatisch passieren im Hintergrund und dafür sind die Kollegen der
00:05:55: BMS ja jetzt auch schon dabei, das auf dem Banking-Workspace entsprechend umzusetzen.
00:06:00: Okay, vielleicht bevor wir weitergehen, jetzt auch für mich,
00:06:04: die nicht so tief in dem Thema drin ist, könnt ihr vielleicht mal ein konkretes Beispiel geben,
00:06:10: was dann jetzt in diesem Rahmenwerk zu finden ist und wie das dann letztendlich
00:06:14: auch in diesem Kochbuch dann wieder aufgegriffen wird?
00:06:17: Also vielleicht mal irgendwie ein Beispiel, damit man sich das ein bisschen
00:06:20: besser vorstellen kann.
00:06:21: Beispiele haben wir im Projekt genug durchgespielt. Ich glaube,
00:06:25: da haben wir alles hoch und runter diskutiert, was es gab.
00:06:29: Aber Christoph hatte da das beste Know-how zu den Winkelzügen und den Beispielen,
00:06:35: die so ein Rahmenwerk hergibt.
00:06:37: Zu Beispielen, ich kann ein bisschen Projektarbeit schildern,
00:06:40: wie tief wir da in die Themen eingestiegen sind.
00:06:45: Es gab zum Beispiel eine Diskussionsgrundlage zum Thema Alkohol.
00:06:49: Wollen wir Alkohol finanzieren? Wollen wir Alkohol nicht finanzieren?
00:06:53: Und da hatten wir durchaus auch Kollegen der Volksbank, Reifeisenbanken aus
00:06:57: dem Bayerischen, die dann gesagt haben, naja, das ist ja irgendwann schwierig.
00:07:01: Also wenn man jetzt sagt, man möchte gewissen Alkoholproduzenten über einer
00:07:05: bestimmten Prozentsgrenze nicht mehr finanzieren, dann hätte man vielleicht
00:07:09: das ein oder andere Kloster, was Bier herstellt, aber auch Schnaps,
00:07:13: um das jetzt mal so plakativ zu beschreiben, nicht mehr als Kunde finanziert.
00:07:16: Und das war wirklich am ersten Tag, nach dem ersten Workshop am Abend,
00:07:21: muss ich sagen, da haben schon die Köpfe geglüht, aber wir haben dann letzten
00:07:26: Endes uns wirklich eine Ebene weiter höher begeben und haben eine praktikable Lösung gefunden.
00:07:32: Also so kann man sich das vorstellen, dass ihr dann auch wirklich auf so einem
00:07:37: Level dann teilweise unterwegs wart, euch ganz konkret überlegt habt, was kommt da rein,
00:07:41: was bleibt eben eher außen vor und das findet man jetzt letztendlich auch in
00:07:45: diesem, wie Bernd es genannt hat, Kochbuch, um das auch nochmal alles nachzuschlagen.
00:07:49: Ja, korrekt. Also da gibt es Listen, Branchen etc.
00:07:52: Kann man alles dort nachlesen. Und das, wie Janto schon gesagt hat,
00:07:56: ist bestenfalls eben nachher auch direkt in dem Finanzierungsantrag implementiert,
00:08:00: sodass der Vertrieb nicht übermäßig noch mit den Themen sich beschäftigen muss. Ja.
00:08:06: Vielleicht als Ergänzung ist ja auch der, das ist ja auch genau das Wichtige,
00:08:09: dass wir in so einem Projekt sehr genau ringen um die Kriterien und sehr,
00:08:13: sehr konkret versuchen, auch immer herzuleiten,
00:08:16: warum setzen wir jetzt folgendes Kriterium rein, wie passt das eigentlich zu ESG,
00:08:21: also so ein Stück weit auch eine Entmystifizierung und weg vom Stammtisch hin
00:08:26: zu einer konkreten Begründung, was ist uns wichtig, was ist uns nicht wichtig,
00:08:31: um da einfach professionell zu sein und ich glaube,
00:08:33: das ist am Ende ja auch die Entlastung für die Volks- und Reif.
00:08:36: Eisenbanken, dass das jetzt nicht 600 Mal im Individuellen passieren musste,
00:08:40: sondern dass wir damit, glaube ich, eine sehr gute Vorlage haben,
00:08:43: an der man sich jetzt orientieren kann.
00:08:45: Ja, klasse. Klingt gut. Jan-Tobias, ihr wart als Bank mit im Projekt dabei und
00:08:50: habt selbst auch eine hohe Motivation, das Rahmenwerk bei euch in der Bank umzusetzen.
00:08:54: Da stellt sich mir so die Frage, warum habt ihr das nicht selbst schon zuvor
00:08:58: gemacht und wofür braucht ihr jetzt konkretes Rahmenwerk des BVR?
00:09:02: Ein Stück weit schließt das an, was Bernd eben ausgeführt hat.
00:09:07: Wir haben uns als Bank ganz zu Beginn der Nachhaltigkeitsagenda intensiv damit auseinandergesetzt.
00:09:13: Wie bekommen wir das Thema ESG eigentlich ins Kerngeschäft rein?
00:09:17: Weil, machen wir uns auch ganz ehrlich, wenn du im Kerngeschäft aktiv werden
00:09:22: willst, wirst du A, um ein solches Rahmenwerk nicht herumkommen.
00:09:25: Aber zum anderen ist es eben unsere Kernstärke, Kreditgeschäft zu machen,
00:09:31: Anlagengeschäft zu machen. Das heißt, wenn du irgendwo wirken willst im Kontext
00:09:35: ESG, dann ist es ja in deinem Kerngeschäft.
00:09:37: Deswegen hatten wir uns in einer internen Projektgruppe zusammengesetzt und
00:09:42: sind dann aber sukzessive genau über diese Themen gestolpert,
00:09:46: die Christoph und Bernd jetzt eben in den Ausführungen eben genannt hatten und
00:09:51: waren dann in unserer Einzelhausperspektive total gefangen,
00:09:54: weil du entwickelst ein Rahmenwerk, was du auch extern kommunizieren möchtest,
00:09:59: In einem Thema, wo du auch erstmal Fuß fassen musst, wo du Sicherheit bekommen musst.
00:10:04: Wir haben so Sachen gehört wie eine externe Überprüfung des Rahmenwerks,
00:10:08: das stellt sich jetzt als einzelnes Haus auch eher schwierig dar,
00:10:12: sodass wir irgendwann an den Punkt gekommen sind, dass wir aus eigener Kraft
00:10:16: dieses Rahmenwerk so, wie es sein soll, damit man auch in eine externe Kommunikation gehen kann.
00:10:22: Aus dem Stand für uns nicht machbar ist.
00:10:24: Und haben uns dann gefragt, okay, wie kriegen wir eigentlich den Einstieg in dieses Thema?
00:10:28: Und da kam dann eben genau auch der Start des BVR-Projektes um die Ecke.
00:10:34: War eine glückliche zeitliche Fügung, aber im Endeffekt für uns jetzt auch ein
00:10:38: guter Zeitpunkt, um tiefer ins Kerngeschäft einzusteigen.
00:10:42: Weil das wird auch alle Volksbanken motivieren, hier noch einzusteigen,
00:10:47: weil es eine immense Weiterentwicklung auch im Reifegrad-Fächer,
00:10:51: gerade im Kerngeschäft sein kann, wenn man dieses Rahmenwerk jetzt bei sich im Haus implementiert.
00:10:56: Christoph, möchtest du da aus der BVR-Brille noch was ergänzen?
00:11:01: Also prinzipiell hat Janto alles schon gesagt. Also es hat eine Lösung und ich
00:11:06: sage bewusst eine Lösung für alle Genossenschaftsbanken gebraucht.
00:11:10: Es war wichtig, dass wir hier eine Art Standard schaffen können und auch wichtig
00:11:15: mit einer praktikablen Vorgehensweise, um das Ganze umzusetzen.
00:11:19: Und so haben eben die Banken, die sich dem Thema widmen, jetzt die Möglichkeit,
00:11:24: entsprechende Finanzierung dann, wenn es in der IT auch implementiert ist, auch anzubieten.
00:11:29: Und ja, ich freue mich, dass wir es geschafft haben, wirklich hier eine einheitliche
00:11:32: Lösung für die Gruppe zu schaffen.
00:11:34: Dann frage ich mal wieder weiter kritisch. Es gibt ja auch andere Möglichkeiten,
00:11:40: beispielsweise die EU-Taxonomie als Klassifizierungsrahmenwerk oder die Kennzahlen
00:11:45: wie die Green Asset Ratio.
00:11:47: Mit denen man dann Nachhaltigkeitsbemühungen messen kann, klassifizieren kann.
00:11:52: Warum braucht es denn dann trotzdem noch dieses eigene Rahmenwerk?
00:11:57: Und wie stellt ihr sicher, dass
00:11:58: das eben nicht im Widerspruch zu den eben angesprochenen Werkzeugen steht?
00:12:03: Nun, wir schließen eigentlich eine Lücke mit dem Rahmenwerk, möchte ich sagen.
00:12:07: Wie du gesagt hast, es gibt Taxonomie, es gibt die Green Acid Ratio,
00:12:12: eine Kennzahl, die vielleicht ganz gut gedacht ist, aber irgendwie nicht so
00:12:15: richtig gut gemacht, möchte ich mal sagen,
00:12:18: weil ein Großteil eben gerade der Kunden und der Aktivitäten,
00:12:21: der Kunden der Volksbank, Reifeisenbanken,
00:12:23: insbesondere der KMUs, eben in der Regel überhaupt nicht abgebildet wird,
00:12:27: weil die Kunden einerseits gar nicht unter die Berichtspflicht fallen,
00:12:31: in die direkte und von daher ist die Kennzahl für unser Kundenklientel nicht gemacht.
00:12:37: Man muss eben wissen, 99 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind KMUs und
00:12:42: dementsprechend auch ein Großteil der Kunden der Volksbanken Raiffeisenbanken.
00:12:46: Nehmen wir zum Beispiel einmal das Thema erneuerbare Energien.
00:12:49: Wenn eine Finanzierung von Windparks oder großen Photovoltaikanlagen bei einer
00:12:53: Volksbank anstehen, dann sind die, glaube ich, habe ich breite Bestätigung,
00:12:58: sind die nachhaltig, in Anführungsstrichen.
00:13:01: Letzten Endes wird sowas aber nie in irgendeiner Green Asset Ratio fließen in
00:13:04: der Regel, weil die Bilanzgrenzen,
00:13:07: die Umsatzgrenzen oder auch die Mitarbeitergrenzen, wie sie jetzt auch immer
00:13:11: im Rahmen des Omnibus-Verfahrens aussehen mögen, sag ich mal, nicht schlagend sind.
00:13:16: Und das ist eigentlich schade, denn wir möchten ja das, was wir tun, auch zeigen.
00:13:21: Und deswegen schließen wir hier, wie gesagt, die Lücke zu der Taxonomie.
00:13:25: Also alles, was nicht in die Taxonomie reinfallen kann aufgrund dieser Beschränkungen,
00:13:29: das können wir mit dem Rahmenwerk abbilden und können das zukünftig eben auch nach draußen zeigen.
00:13:34: Und das sind viele, viele Themen, die die Volksbank und Raiffeisenbank in der
00:13:38: Vergangenheit schon gemacht haben. Also es ist auch nicht großartig was Neues.
00:13:41: Tu gutes Rede drüber, das können wir zukünftig tun.
00:13:44: Plus, und das möchte ich nochmal dazu stellen, die Green Asset Ratio,
00:13:50: ich glaube es ist schon gefallen, gut gemeint, schlecht gemacht.
00:13:53: Ich habe am Anfang auch gedacht als Nachhaltigkeitsmanager, das wird unsere
00:13:57: Kennzahl werden, über die wir grüne Kredite in Zukunft berichten können.
00:14:02: Nur da muss man fairerweise sagen, ich habe mich selber in diesem sehr komplexen
00:14:07: Instrument verloren und das ist ja ein Thema, das vertrieblich auch überhaupt
00:14:12: keine Lust macht, irgendwo in die Thematik einzusteigen.
00:14:16: Also unsere Vertriebler werden keine Lust daran haben, Klassifizierungskataloge
00:14:23: durchzuarbeiten und, und, und.
00:14:24: Es muss eine Möglichkeit geben, möglichst automatisiert eine Prüfung mitlaufen zu lassen.
00:14:30: Und dann kann ich das Thema auch wieder positiv im Vertrieb eben verknüpfen
00:14:34: und da sagen, wir können als Haus ESG-Kredite anbieten oder wir haben ESG-Kredite ausgegeben.
00:14:42: Und, und das war ja das, was Bernd ergänzt hat am Anfang, das Ganze hat Hand und Fuß.
00:14:47: Es ist eben extern überprüft worden, aber wir verlieren uns nicht in Prüfschleifen,
00:14:55: ob es jetzt eine grüne Finanzierung ist oder eben nicht. Und Bernd,
00:14:58: wie seid ihr da jetzt im Projektkontext konkret mit umgegangen?
00:15:01: Ja, genau. Also das Einfachste wäre natürlich gewesen zu sagen,
00:15:04: wir nehmen einfach das, was die Taxonomie da hinstellt und das gilt jetzt auch
00:15:09: für kleine Unternehmen.
00:15:10: Und ich glaube, Janto, Christoph, was ihr schon gesagt habt,
00:15:13: das hätte am Ende nicht das Ziel erreicht.
00:15:16: Einfach weil das so komplex ist, auf so viele Detailprüfschleifen.
00:15:21: Ein Beispiel, was ja immer gerne genommen wird, ist dann bei Kfz-Finanzierung,
00:15:25: dass man irgendwie die Profilstruktur des Reifens dann irgendwie noch mitprüfen muss.
00:15:29: Wäre das irgendwie rausgegangen und hätte damit ehrlich gesagt weder zur Kundschaft
00:15:33: noch zu den Volks- und Reifeisen-Gebanken gemacht, die sich ja ganz klar als
00:15:37: Partner des Mittelstandes, als pragmatische Transformationsbegleiter dahin stellen.
00:15:41: Ich glaube, in diesem Geiste hat die Projektgruppe agiert, haben wir versucht,
00:15:46: das möglichst prägnant und gut dann auch auf den Punkt zu bringen,
00:15:49: so dass jetzt am Ende des Tages ein Prüfschema rausgekommen ist, wo man.
00:15:53: Sehr klar und einfach entweder auf die Branche abstellt, in denen der Kreditnehmer tätig ist,
00:15:59: also da gibt es bestimmte Dinge, wo wir sagen, das, was da passiert,
00:16:02: zahlt einfach auf eine ESG-Transformation ein oder eben auf den konkreten Finanzierungszweck,
00:16:08: dass man sagt, Mensch, das sind Dinge, wo wir sagen, die sind gut für Umwelt
00:16:12: oder Soziales und das können wir eben auch belegen und das ist jetzt im Werden,
00:16:16: dass das auch technisch sehr gut unterstützt wird und damit ist man eben nicht in einer abstrakt,
00:16:20: regulatorisch, juristisch geprägten Welt, sondern eben sehr nah an dem Geschäftszweck
00:16:25: der Kundinnen und Kunden und damit sehr nah an der Rolle, die Volks- und Reifeisenbacken
00:16:29: eben auch einnehmen wollen.
00:16:31: Und gleichzeitig, ich glaube, das ist schon wichtig und das war auch in den
00:16:33: Workshops immer wieder genau die Diskussion, darf man sich natürlich auch nicht
00:16:37: zu leicht machen, sondern muss eben schon sehr genau begründen können,
00:16:41: warum etwas unter das Label nachhaltige Finanzierung eben fällt.
00:16:46: Sodass wir auch nicht ins Greenwashing reinlaufen.
00:16:48: Ja, und da haben wir es uns, glaube ich, auch nicht leicht gemacht,
00:16:50: sondern ganz bewusst gerungen, wo können wir das wirklich guten Gewissens sagen.
00:16:55: Das ist ja auch nochmal bestätigt worden, um damit eben gleichzeitig pragmatisch
00:16:59: einfach vertriebsorientiert zu sein und eben auch Greenwashing zu verhindern,
00:17:04: nicht in ein Reputationsrisiko reinzulaufen, sondern da eine Klarheit und eine Sicherheit zu haben.
00:17:08: Und ich glaube, das ist am Ende ganz gut gelungen und wer jetzt diesen Standards
00:17:13: folgt in der Finanzierung,
00:17:14: der hat dann eben auch wirklich mit, ich sag mal, Brief und Siegel technisch
00:17:18: gut unterstützt eine Finanzierung, die eben dann auch unter diesem Label zu Recht geschehen kann.
00:17:24: Okay, Christoph, wie sieht das denn dann konkret aus? Also wie kann ich mir
00:17:27: jetzt so die einzelnen Schritte vorstellen?
00:17:31: Also wir fangen zunächst an mit dem letzten Thema, was Bernd angedeutet hat,
00:17:34: das Thema Greenwashing.
00:17:35: Also letzten Endes, ich sage mal ganz offen, die Finanzierung darf nicht stinken.
00:17:40: Also letzten Endes ist es so, wir prüfen erstmal kontroverse Themen.
00:17:45: Und kontrovers heißt in dem Falle nicht, dass man das nicht machen darf. Das ist ganz wichtig.
00:17:50: Wir werden als BVR den Banken nicht sagen, ihr dürft das und das nicht mehr
00:17:53: finanzieren, aber wir können den Banken sagen, wenn ihr das finanziert,
00:17:57: kontroverse Themen, dann kann das mit erhöhten Reparationsrisiken verbunden sein.
00:18:01: Und das kann eine Bank dann für sich selber nutzen, um zu sagen,
00:18:05: okay, das möchten wir auf bankindividueller Ebene auch ausschließen.
00:18:09: Das liegt dann auch und es wurde auch von der externen Prüfung so als machbar befunden.
00:18:15: Das liegt dann nämlich wirklich in der einzelnen Strategie der Bank.
00:18:19: Was letzten Endes zum Tragen aber kommt, ist zunächst der Kunde.
00:18:23: Also zunächst muss der Kunde untersucht werden und da darf man sagen,
00:18:26: das wird die IT jetzt nicht unbedingt wissen, ob der Kunde vielleicht in kontroverse
00:18:31: Tätigkeiten verwickelt ist. Also weiß man was über umweltschädliches Verhalten,
00:18:35: Kinderarbeit oder Korruption?
00:18:37: Das ist klassisches Beraterwissen. Und dementsprechend wäre das auch,
00:18:42: wenn ich schon mal einen Schritt nach vorne gehe, in der IT zu erfassen.
00:18:45: Als nächstes wird, hat Bernd auch schon angesprochen, die Branche geprüft.
00:18:49: Und hier greifen wir letzten Endes auf Wirtschaftszweigschlüssel zu,
00:18:52: die im System der Banken sowieso eigentlich hinterlegt sein sollten,
00:18:57: in entsprechender Datenqualität, natürlich immer, sag ich mal, bewusst an der Stelle.
00:19:03: Und da sind wir nämlich schon am Punkt, wie tief kann man in die Prüfung reingehen.
00:19:07: Ich hatte vorhin das Thema Alkohol. Wir haben uns auch zum Thema geächtete Waffen
00:19:11: und Waffenherstellung etc.
00:19:13: Heiß und innig ausgetauscht im Projekt. Jetzt gibt es leider für das Thema geächtete
00:19:19: Waffen keinen eigenen Wirtschaftszweigschlüssel.
00:19:21: So gut, da haben wir uns gesagt, gut, das Thema Waffen ist generell ja irgendwie
00:19:25: mehr oder weniger kontrovers.
00:19:26: Also wird die komplette Branche eben
00:19:28: dann als kontrovers betrachtet und dementsprechend auch klassifiziert.
00:19:32: Und dann gibt es eben, wenn etwas nicht kontrovers ist,
00:19:36: noch die Unterscheidung in konventionelle, also ich sage mal,
00:19:39: wenn man sich eine Ampel vorstellt, also gelb oder eben ESG-fokussierte Finanzierung,
00:19:44: das hatte Bernd gesagt, eben mit ökologischem Fokus oder sozialem Fokus.
00:19:48: Das ist so im Probenabriss die Funktionsweise.
00:19:51: Und nochmal zum Verständnis, kontrovers hattest du jetzt gesagt,
00:19:55: wird letztendlich so hinterlegt, mit Blick darauf, hat ein höheres Reputationsrisiko,
00:20:01: ist aber für euch an der Stelle kein klares Ausschlusskriterium.
00:20:04: Genau, das geben wir in die Verantwortung jeder einzelnen Bank.
00:20:08: Das ist eigentlich die Brücke, die wir versucht haben zu bauen,
00:20:10: auch zwischen externen Prüfungen. Natürlich haben die Prüfer auch gesagt.
00:20:14: Mensch, es wäre schön, wenn ihr eben harte Ausschusskrise vorgeben würdet.
00:20:17: Aber an der Stelle, wir sind im Verband, wenn ich das für alle Banken vorgeben
00:20:20: würde, ich sage auch mal, da wäre auch der Umsetzungswille wahrscheinlich nicht
00:20:24: so unbedingt da bei den einzelnen Instituten, sondern das liegt in der einzelnen
00:20:28: Verantwortung, wie jede Bank das selbst sieht.
00:20:31: Ich glaube, an der einen oder anderen Stelle ist es auch schon teilweise rausgekommen,
00:20:36: trotzdem nochmal ganz explizit.
00:20:38: Christoph, was würdest du sagen, sind die Hauptmehrwerte des Rahmenwerks? Das ist einfach.
00:20:44: Wir haben vorhin ganz viel vom Thema Taxonomie und Daten und wie auch immer
00:20:47: gehört. Und da stand immer so sehr viel das Thema Müssen im Vordergrund.
00:20:51: Ich muss Daten sammeln, ich muss jetzt mit dem Kunden über Risiken sprechen.
00:20:56: Und ich sage mal, wollen ist wie müssen, nur freiwillig.
00:21:00: Und die Umsetzung dieses Rahmenwerks, das darf man wollen.
00:21:05: Das heißt, man muss es nicht tun. Wichtig ist aber, wenn man es tut,
00:21:09: dann macht man es bitte richtig.
00:21:10: Das heißt, die Implementierungshilfe bitte auch anwenden. Und so kann man die
00:21:15: Tools der Kollegen aus dem BVR-Kompetenzzentrum auch nutzen,
00:21:19: die es alle schon gibt im Nachhaltigkeitsportal, um die Stufe 3 im Reifegradfächer zu erreichen.
00:21:25: Das ist eigentlich für mich der Hauptgrund, das Ganze umzusetzen. Ja, genau.
00:21:29: Also ich glaube, damit kann man sich eben bei seinen Kunden gut positionieren,
00:21:33: im Vertrieb echte Angebote machen und auch die Reifegradstufe erfüllen.
00:21:37: Und ich sage mal, da haben wir ja auch ganz bewusst versucht,
00:21:40: mit der Implementierungshilfe eben ja auch echt was an die Hand zu geben,
00:21:45: wo man wirklich wie ein Kochrezept von oben nach unten, von der Einkaufsliste
00:21:49: bis zu den Zubereitungshinweisen durchgehen kann.
00:21:52: Ja, ein Hauptthema ist sicherlich, wie verankere ich es in der Strategie,
00:21:57: also dass ich sozusagen meine Strategie up to date habe.
00:21:59: Und Christoph, du hast es gesagt, da gibt es ja auch schon ganz,
00:22:01: ganz viele Hinweise aus dem Kompetenzzentrum in der Toolbox.
00:22:05: Dann sicherlich das ganze Thema Positiv-Negativ-Kriterien, unser Kriterienkatalog,
00:22:10: unser Prüfungsframework, das zu verstehen, das anzuwenden.
00:22:14: Ein Thema, was da natürlich, und da beißt die Maus keinen Faden ab,
00:22:18: wenn ich eine Verwendung prüfen will,
00:22:20: Dann brauche ich irgendwie einen belastbaren Nachweis über diese Verwendung.
00:22:24: Das ist sicherlich ein Thema, was an der einen oder anderen Stelle mehr Aufwand
00:22:27: ist im Vergleich zu dem heutigen Standardkredit.
00:22:32: So, aber wenn ich eben schaue, die Green Loan Principles, also so ein ich sag
00:22:37: mal abstraktes Rahmenwerk, an dem wir uns orientiert haben, die sehen das vor,
00:22:40: aber auch in den EBA Guidelines oder auch indirekt in den EMA RISC steht da
00:22:43: drin und da wird auch hergeleitet, dass ich natürlich wissen muss,
00:22:47: was bei bestimmten Finanzierungen auch mit dem Geld passiert, was die Verwendung ist.
00:22:50: Insofern ist das vielleicht gar nicht so ein großer Schritt,
00:22:53: wie man manchmal meint, aber letztlich gilt auch da der gesunde Menschenverstand.
00:22:57: Nur wenn ein Nachweis vorliegt, kann ich sicher sagen, das ist kein Greenwashing,
00:23:01: sondern das Geld wird für den Zweck genutzt, der hier eben auch im Rahmenwerk drinsteht.
00:23:06: Und da muss ich das natürlich wissen, das ist bei Förderdarlehen immer schon
00:23:10: so der Fall, da beschwert sich niemand.
00:23:12: Und das kann eben auch bei Bankdarlehen jetzt unter sozusagen unserem Rahmenwerk
00:23:16: durchaus Sinn machen, um da eben nur die Geschäfte auch reinzunehmen, wo ich es weiß.
00:23:20: Und auch da gesunder Menschenverstand, das mache ich als Bank halt da, wo es Sinn ergibt.
00:23:24: Wenn es wirklich eine ganz, ganz kleine Finanzierung ist, wo der Kreditnehmer
00:23:27: wirklich sagt, Mensch, boah, ich weiß jetzt gar nicht, wie ich das belegen soll und so weiter.
00:23:31: Da ist das vielleicht nicht das Richtige für das Rahmenwerk,
00:23:33: aber wenn ich jetzt irgendwie ein größer, volumiges Geschäft gehe an echte Transformationsfinanzierung,
00:23:38: wo es um größere Investitionen geht, da weiß man eh relativ genau,
00:23:41: was mit dem Geld passieren soll.
00:23:43: Da ist ein Kreditnehmer vermutlich auch nicht überrascht, wenn man sagt,
00:23:46: Mensch, wir sehen, dass das hier vielleicht für eine nachhaltige Finanzierung
00:23:50: in Frage kommt und dann brauchen wir da auch einen einigermaßen belastbaren Nachweis.
00:23:54: Also insofern, ja, ein Ausschnitt aus der Implementierungshilfe,
00:23:57: aber uns kommt es eben darauf an, nicht nur ein abstrakt gutes Rahmenwerk formuliert
00:24:01: zu haben, sondern wirklich die
00:24:02: Grundlage zu schaffen, dass jedes Haus das auch echt gut anwenden kann.
00:24:06: Wie siehst du das, Jan-Thor? Hast du da noch Ergänzungen? Ja,
00:24:11: für mich ist die, ich möchte nochmal die Brücke spannen und dann auch das Thema
00:24:16: nochmal von vorhin zusammenfassen.
00:24:18: Für mich ist mit dem Rahmenwerk jetzt für uns Banken ein guter Aufschlagpunkt
00:24:24: einfach entstanden, um das in unseren Häusern umzusetzen.
00:24:27: Ich hatte ja von unseren Herausforderungen berichtet, die wir in der Implementierung
00:24:31: hatten, als wir auf eigene Faust eben uns bemüht haben, ein solches Rahmenwerk
00:24:37: oder etwas ähnliches umzusetzen.
00:24:40: Jetzt haben wir den besseren Aufschlag und jetzt können wir es eben auch besser
00:24:43: umsetzen und in unser Haus implementieren. Denn ich möchte mal das unterstreichen,
00:24:49: was Christoph gesagt hat.
00:24:50: Das Thema Umsetzen ist ein schönes Mittel und auch ein schönes Mittel,
00:24:56: was kein Muss ist, sondern wir dürfen das tun.
00:24:59: Wir dürfen uns hier positionieren als Volks- und Raiffeisenbanken.
00:25:04: Aber wenn wir es machen, dann eben richtig. Und dafür habe ich jetzt als Nachhaltigkeitsmanager
00:25:08: eben auch das entsprechende Handwerkszeug zur Hand, um das eben umzusetzen.
00:25:13: Christoph, dann nochmal in deine Richtung. Wie geht es denn jetzt genau weiter?
00:25:17: Wann können die Banken mit der technischen Umsetzung rechnen?
00:25:20: Also zunächst kann ich noch ergänzen von Janto,
00:25:24: aber das ist auch ein Schritt, was mit der technischen Umsetzung dann folgen
00:25:27: soll, dass wir neben den Krediten auch planen, eben entsprechende Spareinlagen anbieten zu können.
00:25:35: Also wir gehen den zweiten Schritt quasi vor dem ersten und sagen,
00:25:38: wir haben dann ein gewisses Volumen an ESG-fokussierten oder nachhaltigen Krediten
00:25:42: angesammelt und wollen dann dazu übergehen, entsprechende Spareinlagen anbieten zu können.
00:25:48: Das braucht wahrscheinlich mehr Zeit, eben wegen genau der technischen Umsetzung.
00:25:52: Aber genau dieses Vorgehen gibt unseren Kundinnen und Kunden eben die Möglichkeit,
00:25:56: ihr Geld bewusst auch nachhaltig klar anzulegen, ohne Greenwashing-Vorwürfe.
00:26:01: Da sind wir genau bei der technischen Umsetzung. Was passiert als erstes?
00:26:05: Wir werden in drei Schritten vorgehen.
00:26:07: Als erstes startet, hatten wir vorhin schon kurz das Thema, die Implementierung
00:26:11: oder die Integration der Klassifizierung in den Finanzierungsantrag,
00:26:16: der gerade von BMS Corporate Solutions neu auf dem Banking-Workspace programmiert wird.
00:26:21: Das heißt, Impuls an die Banken, die noch nicht so viel auf dem Banking Workspace zu Hause sind.
00:26:27: Bitte fangt an, nutzt den Banking Workspace, weil nur da passiert die neue Welt.
00:26:33: Und das soll Ende Q2, Anfang Q3 2025 dann ausgerollt werden.
00:26:39: Nur dort, wie gesagt, nur auf dem Banking Workspace.
00:26:42: Und ja, ich weiß, warum ich das sage. Und wir stehen da in enger Abstimmung.
00:26:48: Und im nächsten Schritt muss dann eben oder darf dann die Klassifizierung übernommen
00:26:53: werden in das Kernbankensystem, um daraus dann, ich hatte es gesagt,
00:26:57: im dritten Schritt dann mögliche Einlagenprodukte zu strukturieren. Das ist das Ziel.
00:27:02: Und da haben wir, glaube ich, eine runde Story, die es meiner Meinung nach auch so noch nicht gibt.
00:27:06: Okay, aber heißt das, dass die Banken bis dahin nichts tun können?
00:27:10: Naja, wir haben es ja eben schon mehrfach in unseren Diskussionen gehört.
00:27:15: Der BVR hat ein Rahmenwerk zur Verfügung gestellt, aber auch allerlei Implementierungshilfen,
00:27:22: die es jetzt anzuwenden gilt.
00:27:24: Das heißt, jetzt geht eigentlich die Arbeit, oder nicht nur eigentlich,
00:27:28: jetzt geht die Arbeit der Nachhaltigkeitsmanager in den Banken los.
00:27:32: Und ich möchte mal so den Staffelstab, der da symbolisch übergeben wird,
00:27:37: so in unsere Richtung im NH-Management sehen.
00:27:39: Wir müssen uns jetzt in den Banken Gedanken machen, an welche Stelle implementiere
00:27:44: ich es in meiner Kreditstrategie.
00:27:46: Bernd hat es angesprochen, dass wir einen Mittelverwendungsnachweis für die
00:27:50: Kredite führen in Zukunft.
00:27:52: Wie kann ich das prozessual sicherstellen?
00:27:55: Das heißt, ich muss mit meiner Kreditabteilung in den Austausch gehen.
00:27:59: An den Stellen sind wir jetzt gerade für uns hausintern in den Besprechungen.
00:28:05: Aber all diese Themen kann ich eben unabhängig von einer IT-technischen Umsetzung
00:28:10: jetzt schon im Haus vorantreiben und auch die Kolleginnen und Kollegen mit auf die Reise nehmen,
00:28:16: wie denn ein solches Rahmenwerk funktioniert und wie wir das für unser Haus
00:28:19: pragmatisch und zielgerichtet umgesetzt bekommen.
00:28:24: Danke, Janto. Gut, dann hätte ich zum Abschluss noch an euch drei alle eine
00:28:29: Frage und zwar, welche Tipps gebt ihr den Banken, die jetzt mit dem Rahmenwerk
00:28:33: starten wollen, mit auf den Weg? Ich fange mal an und ich sage ganz klar loslegen.
00:28:38: Und das fängt damit an, dass man die Unterlagen, die wir veröffentlicht haben,
00:28:41: auch mal gerne lesen darf, sage ich auch bewusst, und verstehen sollte, muss.
00:28:47: Und dann heißt es eben einen Umsetzungsplan erstellen. Janto hatte das eben
00:28:51: auch schon angesprochen. Ich sage mal, die Herausforderungen werden sicher nicht kleiner.
00:28:54: Vielleicht im Rahmen des Omnibusverfahren die Datensammlung ein wenig geringer,
00:28:59: aber ich glaube, im Zuge der Emmerisk kommt noch ein bisschen was auf uns zu
00:29:03: zum Thema Nachhaltigkeit.
00:29:05: Und je früher man sich mit dem
00:29:06: Rahmenwerk vertraut macht, desto leichter gelingt nachher die Umsetzung.
00:29:10: Also loslegen. Und ich ergänze bei uns in der Bank Teams aufstellen.
00:29:14: Das ganze Thema ist kein Thema, was der Nachhaltigkeitsmanager für sich im stillen
00:29:19: Kämmerchen macht, sondern dieses ganze ESG-Thema im Kreditbereich und im Kerngeschäft
00:29:25: ist eine Teamsportaufgabe.
00:29:27: Das bedeutet, da die Kollegen mit ins Boot holen und in einem internen Projekt
00:29:32: das Ganze umsetzen. Ich ergänze euch beide, weil das glaube ich gut zusammenpasst,
00:29:37: pragmatisch dabei bleiben.
00:29:39: Anfangen, mit den Teams loslegen und wir haben uns echt viel Mühe gegeben,
00:29:43: das Rahmenwerk so aufzubauen, dass es so einfach wie möglich anwendbar ist.
00:29:48: Da einfach mal reinschauen, mal anfangen und dann eben es wirklich mit so einem
00:29:53: pragmatischen Ansatz ins Tun zu kriegen und dann auch festzustellen,
00:29:57: wie viel eigentlich von dem Geschäft, was Volks- und Reifeisenbanken eh schon machen.
00:30:01: Genau auch diesen Zwängen dient, wie man damit nachhaltige Transformationen
00:30:05: sichtbar machen kann, die Rolle der Volks- und Reifeisenbanken messbar machen
00:30:08: kann und echt im Geschäft erfolgreich sein kann.
00:30:11: Ganz pragmatisch loslegen. Das klingt alles nach guten Schlussstatements.
00:30:17: Wie gesagt, vielen Dank euch dreien, dass ihr heute hier wart und wir über das
00:30:22: Thema gemeinsam sprechen konnten.
00:30:24: Sehr gerne. Danke, hat viel Spaß gemacht. Bei Fragen und Kommentaren,
00:30:27: die Kontaktdaten von Jan, Tobias, Christoph, Bernd und mir sind wie immer in
00:30:33: der Episodenbeschreibung.
00:30:34: Feedback, Meinungen und Kommentare könnt ihr uns gerne über Social Media dalassen.
00:30:39: Wenn es euch gefallen hat, abonniert den Podcast gerne, lasst eine Bewertung
00:30:42: da. Und empfiehlt ihn gerne weiter.
00:30:45: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal bei ZTB Sound of Finance.
00:30:50: Und zweite Variante. Weitere Informationen über nachhaltige Finanzlösungen und
00:30:56: das Rahmenwerk findet ihr im Nachhaltigkeitsportal und dem BVR-Experiment.
00:30:59: Music.
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