Female Recruiting bei zeb: So finden mehr Frauen ihren Weg in die Beratung
Shownotes
Jedes Unternehmen möchte die Menschen einstellen, deren fachliche Expertise, Erfahrungen, Persönlichkeit, Werte usw. zum Unternehmen passen. Beim Female Recruiting geht es darum, innerhalb dieser Rahmenbedingungen auch gezielt Bewerbungen und Einstellungen von Frauen zu fördern. Warum setzt eine Unternehmensberatung wie zeb auf ein solches Programm? Die Branche an sich bietet eine spannende Mischung aus Vielfalt, Abwechslung und exzellenten Karrierechancen. Gleichzeitig bringt sie einige Herausforderungen mit sich, wie lange Arbeitszeiten, hohe Reiseintensität und einen ausgeprägten Leistungsanspruch. Doch welche Auswirkungen hat das auf die Bewerbungen von Frauen? Gibt es weniger Bewerberinnen – oder werden sie trotz vieler Bewerbungen seltener eingestellt? Und vor allem: Welche Lösungen entwickelt zeb, um diesen Themen aktiv zu begegnen? Über diese Fragen spricht Martin Wolfslast mit Bettina Gilles und Alina Schwarz, zwei zeb-Kolleginnen, die beide im Bereich Talent Attraction arbeiten und sich mit Female Recruiting beschäftigen.
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00:00:00: Music.
00:00:06: Hallo und herzlich willkommen zum ZEB-Podcast Sound of Finance.
00:00:10: In der heutigen Episode beschäftigen wir uns mit dem Thema Female Recruiting.
00:00:15: Jedes Unternehmen möchte die Menschen einstellen, deren fachliche Expertise,
00:00:19: Erfahrungen, Persönlichkeit, Werte und so weiter zum Unternehmen passen.
00:00:22: Beim Female Recruiting geht es darum, innerhalb dieser Rahmenbedingungen auch
00:00:26: gezielt Bewerbungen und Einstellungen von Frauen zu fördern.
00:00:29: Warum setzt eine Unternehmensberatung wie ZEB auf ein solches Programm?
00:00:34: Die Branche an sich bietet eine spannende Mischung aus Vielfalt,
00:00:37: Abwechslung und exzellenten Karrierechancen.
00:00:39: Gleichzeitig bringt sie einige Herausforderungen mit sich, wie lange Arbeitszeiten,
00:00:43: hohe Reiseintensität und einen ausgeprägten Leistungsanspruch.
00:00:47: Doch welche Auswirkungen hat das auf die Bewerbungen von Frauen?
00:00:50: Gibt es weniger Bewerberinnen oder werden sie trotz vieler Bewerbungen seltener eingestellt?
00:00:55: Und vor allem, welche Lösungen entwickelt ZEB, um diesen Themen aktiv zu begegnen?
00:01:00: Mein Name ist Martin Wolfslast und über diese Fragen spreche ich heute mit Bettina
00:01:04: Gillis und Alina Schwarz, zwei ZEB-Kolleginnen, die beide im Bereich Talent
00:01:08: Attraction arbeiten und sich im gesamten Bewerbungsprozess mit Female Recruiting beschäftigen.
00:01:13: Hallo ihr beiden. Hallo Martin. Hallo. Ja, vielleicht könnt ihr uns zum Einstieg
00:01:17: erstmal ein paar Zahlen und Fakten nennen, damit man so ein bisschen ein Gefühl
00:01:20: dafür bekommt, worin eigentlich die Herausforderung für euch liegt.
00:01:23: Wie ist denn das Verhältnis von Männern und Frauen bei den Einstellungen?
00:01:27: Ja, zunächst möchte ich sagen, warum wir überhaupt uns auf die weibliche Zielgruppe
00:01:31: fokussieren, fokussieren, warum sie uns wichtig ist.
00:01:34: Wir möchten mehr Diversität im ZEB schaffen.
00:01:37: Es bietet uns auch die Chance, große Leistungspotenziale zu heben und man muss
00:01:42: auch sagen, Kunden fragen diverse Teams nach und das Stichwort demografischer
00:01:47: Wandel muss ich, glaube ich, gar nicht erwähnen.
00:01:49: Dabei stehen wir im Wettbewerb mit anderen Unternehmen, vielversprechende Talente zu gewinnen.
00:01:55: Auch einige andere legen dabei den Fokus auf eine weibliche Zielgruppe, so wie wir.
00:02:00: Und hinzu kommen die Herausforderungen aufgrund der Branche,
00:02:03: in der wir uns bewegen. Wir haben uns konkret ein jährliches Einstellungsziel
00:02:07: von 35 Prozent Frauen im Consulting gesetzt.
00:02:11: Dadurch möchten wir Step-by-Step den Anteil von Beraterinnen im ZDB verbessern,
00:02:15: um im ersten Schritt 27 Prozent Frauen zu haben.
00:02:19: Das Einstellungsziel hatten wir 2023 erreicht, da waren wir sehr froh drüber.
00:02:24: Letztes Jahr sind wir dann leider darunter geblieben. Aktuell stehen wir bei
00:02:28: 40 Prozent, was uns für dieses Jahr positiv in die Zukunft blicken lässt.
00:02:34: Okay, und wenn man jetzt mit dem Einstellungsziel darunter bleibt oder darunter liegt, woran liegt das?
00:02:40: Also liegt es daran, dass einfach von vornherein sozusagen grundsätzlich weniger
00:02:44: Bewerbungen von Frauen eingehen?
00:02:46: Ja, das ist ein Ansatzpunkt unserer Arbeit. Wir wollen die Anzahl der eingehenden
00:02:51: Bewerbungen von Frauen erhöhen und das dann auch stärker als die Anzahl der
00:02:55: eingehenden Bewerbungen von Männern.
00:02:57: Das gelingt uns zum einen sehr gut.
00:03:00: So haben wir im letzten Jahr fast 70 Prozent mehr Bewerbungen von Frauen als in 2023 bekommen.
00:03:07: Zum anderen steigt der Anteil der Bewerbungen von Frauen an allen Bewerbungen leider nur langsam.
00:03:12: Hier erzielen wir inzwischen circa ein Drittel. Ein weiterer Ansatzpunkt von
00:03:17: uns ist das Auswahlverfahren.
00:03:19: Darauf können wir aber gerne später noch näher eingehen.
00:03:22: Ja, was mich vorhin noch interessieren würde, warum ist das überhaupt so?
00:03:26: Also warum kommen überhaupt grundsätzlich weniger Bewerbungen erstmal rein von Frauen?
00:03:29: Also ist das die Beratungsbranche an sich oder mir würde vielleicht auch noch
00:03:33: der Fokus auf Banken und Versicherungen einfallen, den ZDB ja nun mal hat?
00:03:37: Alina, hast du eine Antwort darauf?
00:03:39: Genau, also ich würde schon so sehen, wie du es sagst. Also zum einen die Beratungsbranche,
00:03:45: die männlicher dominiert ist, zum anderen aber auch der Fokus auf Banken und
00:03:49: Versicherungen, die Finanzdienstleistungsbranche.
00:03:51: Und ja, wie du schon sagtest, bei ZTB ist es ja so, dass dieser Schwerpunkt
00:03:56: auf die Finanzdienstleistungsbranche zu einem gewissen Fokus führt,
00:04:00: weil wir ja innerhalb dieser Branche als Spezialist agieren.
00:04:03: Aber auf der anderen Seite ist es halt trotz dieses Schwerpunkt so,
00:04:06: dass wir ja diese sehr breite thematische Bandbreite haben.
00:04:10: Und wir gehen ja auch in verschiedene nischige Gebiete hinein.
00:04:14: Und dafür suchen wir dann vor allem spezialisierte Profile und halt eben Profile,
00:04:18: die nicht so generisch aufgestellt sind.
00:04:21: Und wir beobachten schon, dass es so ist, dass schon während des Studiums,
00:04:25: eher männliche Studenten in diese Themen eintauchen und Erfahrungen sammeln
00:04:29: und dass es eher bei den weiblichen Studenten so ist, dass sie breiteren Weg einschlagen,
00:04:35: sich umschauen, vielleicht nochmal ein bisschen generischer aufstellen und halt
00:04:38: eben dann ja nicht so in diese nischigen Bereiche eintauchen.
00:04:42: Und aus meiner Sicht hat das schon einen starken Einfluss darauf.
00:04:46: Dass sich mehr Männer als Frauen bewerben.
00:04:48: Und wenn man jetzt auch nochmal grundsätzlich in die Studienstrukturen schaut,
00:04:53: in die Strukturen der Studiengänge, beispielsweise in der IT,
00:04:57: da gibt es bestimmte Felder, da gibt es immer noch mehr männliche Studenten als weibliche.
00:05:01: Und natürlich wandelt sich das auch mit der Zeit, aber wir beobachten das zum Teil noch immer.
00:05:06: Wir sind ja auch sehr, sehr stark im Hochschulmarketing aktiv und arbeiten dort
00:05:11: mit vielen studentischen Unternehmensberatungen zusammen oder auch studentischen
00:05:15: Vereinen, die sich auf Finanz- und Börsenthemen spezialisieren.
00:05:19: Und auch hier ist es in der Mitgliederstruktur auch schon so,
00:05:22: dass mehr männliche Studentenmitglieder sind als weibliche.
00:05:25: Und wenn wir dann Aktivitäten im Hochschulmarketing machen, haben wir automatisch
00:05:29: ein Ungleichgewicht, wie wir die Zielgruppen erreichen.
00:05:32: Also wir erreichen ja dann über die Aktivitäten auch schon mehr Männer als Frauen.
00:05:35: Und das ist dann auch einer der Gründe gewesen, weshalb wir gesagt haben,
00:05:39: wir müssen nochmal gesonderte Aktivitäten nur für diese Zielgruppe machen.
00:05:43: Um auch diese Bekanntheit von ZDB zu steigern, weil wir eben über die allgemeinen
00:05:48: Aktivitäten nicht so viele Frauen erreichen, wie wir das eigentlich gerne würden.
00:05:52: Und einer der letzten Gründe, die mir auch noch einfällt, ist,
00:05:55: dass wenn wir beispielsweise Stellenanzeigen haben,
00:05:59: die eine Bandbreite an Anforderungen haben, dass es häufiger die männlichen Kandidaten sind,
00:06:04: die sich dann auf diese Stellenanzeigen bewerben und das mag etwas klischeehaft
00:06:09: klingen, dass es aber bei den weiblichen Kandidaten häufiger so ist,
00:06:13: dass sie das dann nicht tun,
00:06:14: weil sie sagen, dass sie nicht alle Kriterien erfüllen und daher nochmal auch als Abschluss sagen,
00:06:20: Ein Appell auch von meiner Seite, bewerbt euch einfach trotzdem.
00:06:23: Ihr habt letztendlich ja auch nichts zu verlieren. Ihr könnt ja nur gewinnen.
00:06:27: Und genau so haben wir natürlich auch hier schon ein Ungleichgewicht auch wieder
00:06:31: an Bewerbungen und ein Ungleichgewicht an der Zielgruppe, die wir letztendlich erreichen.
00:06:36: Okay, nochmal kurz zur Wiederholung. Also gerade diesen Punkt mit den Studiengängen fand ich sehr spannend.
00:06:41: Man sieht also bei Männern tendenziell eine frühere Spezialisierung,
00:06:45: also tauchen früher in solche Nischenthemen ab und spezialisieren sich darauf,
00:06:48: passen dann vielleicht schon im zweiten Semester den Beschluss,
00:06:50: ich will auf jeden Fall in die Finanzdienstleistungsbranche,
00:06:52: am besten in der Beratung und richten dann auch irgendwie alles danach aus und
00:06:56: haben gleichzeitig dann tendenziell weniger Hemmungen, ich drücke es mal so
00:06:59: aus, sich dann auch zu bewerben, selbst wenn sie vielleicht nur 50 Prozent der
00:07:02: Anforderungen erfüllen,
00:07:03: sondern machen das einfach erstmal. Ja, nehmen wir das mal so hin, dass das so ist.
00:07:06: Dann ist die nächste Frage, wie geht ihr jetzt damit um? Also was konntet ihr
00:07:09: jetzt tun im Rahmen eurer Arbeit, um halt trotzdem die Anzahl der eingehenden
00:07:13: Bewerbungen von Frauen so drastisch zu steigern?
00:07:15: Wir haben versucht, auf der gesamten Kontaktreise einer Kandidatin,
00:07:19: die sie letztendlich mit uns hat,
00:07:21: also vom Erstkontakt bis hin zur Bewerbung, verschiedene Aktivitäten umzusetzen,
00:07:26: um die Kandidatin zu erreichen und hier auch nochmal besonders hervorzuheben,
00:07:30: aus meiner Sicht sind die verschiedenen Eventformate.
00:07:33: Diese haben über die letzten Jahre wirklich sehr stark ausgebaut und haben versucht,
00:07:37: unterschiedliche Formate zu schaffen, die die Bedürfnisse von einzelnen Kandidatinnen zu erreichen.
00:07:42: Das bedeutet, wir haben auf der einen Seite diese hochschwelligen Formate,
00:07:46: die beispielsweise Workshops umfassen oder auch 1 zu 1 Formate wie ein Job-Shadowing,
00:07:53: was zwei Tage geht, bis hin zu niedrigschwelligen Formaten,
00:07:56: die dann eher den Fokus auf das Networking legen.
00:07:59: Wir veranstalten verschiedene Workshops zu Soft Skills, aber auch Fachvorträge
00:08:05: zu verschiedenen Themen und halt eben auch nochmal diesen Unterschied zwischen
00:08:08: virtuellen und Präsenzformaten zu schaffen,
00:08:11: sodass man halt letztendlich über diese einzelnen Events die Bedürfnisse der
00:08:15: jeweiligen Kandidaten erreicht.
00:08:17: Und um nochmal auf diese 1 zu 1 Formate einzugehen, das haben wir wirklich jetzt
00:08:22: auch in den letzten zwei Jahren sehr stark ausgebaut.
00:08:25: Das sind beispielsweise unser sechsmonatiges Mentoring-Programm,
00:08:29: das in ZZTB oder eben auch das Job-Shadowing, das geht insgesamt zwei Tage und hat zum Ziel,
00:08:35: dass Studentinnen eben sehr intensiv einmal den Beratungsalltag bei ZZTB kennenlernen sollen.
00:08:40: Und diese Formate führen wirklich auch zu direkten Bewerbungen,
00:08:45: weil die eben so zeitintensiv sind und man sich wirklich mit den Einzelpersonen
00:08:49: auseinandersetzt, dass diese häufiger danach auch sagen, dass sie sich direkt bewerben möchten.
00:08:53: Und all das, was wir letztendlich ausgebaut haben in den letzten Jahren.
00:08:57: Haben wir auch in Zusammenarbeit mit Beraterinnen im ZDB entwickelt,
00:09:01: weil das ja genau die Zielgruppe ist, die wir ja letztendlich erreichen möchten
00:09:04: und haben über sehr, sehr viel Input und sehr, sehr viel Inspiration und Ideen einige neue Formate,
00:09:13: Aktivitäten schaffen können und das war sehr, sehr wertvoll für uns.
00:09:17: Nochmal kurze Rückfrage, dieses Job-Shadowing, was heißt das konkret?
00:09:21: Ich darf dann als Studentin mit reingehen einmal für einen Tag oder zwei oder
00:09:25: wie sieht das in der Praxis aus? Also wie kann ich mir das vorstellen?
00:09:28: Genau, also das geht fast zwei Tage und am ersten Tag reisen die Teilnehmerinnen
00:09:33: erst einmal an zu dem jeweiligen Office-Standort, an dem wir das veranstalten.
00:09:38: Und es gibt dort dann auch ein Kennenlernen mit den Beraterinnen,
00:09:40: mit denen sie den ganzen Tag verbringen und auch ein Abendessen,
00:09:44: um sich schon mal so ein bisschen auszutauschen und schon mal etwas kennenlernen zu können.
00:09:47: Und dann einen Tag später begleiten die Teilnehmerinnen, die Beraterinnen dann
00:09:51: wirklich für einen gesamten Arbeitstag, lernen auch schon mal eben so das Office
00:09:55: kennen, die Atmosphäre.
00:09:56: Man versucht auch, diese dann in Termine mit hineinzunehmen,
00:10:01: wo es halt dann eben auch möglich ist und halt eben auch zu zeigen,
00:10:04: mit welchen Themen setzen wir uns auseinander,
00:10:06: welche Projekte bearbeiten die Kolleginnen aktuell und so eben dann nochmal
00:10:10: diesen unmittelbaren Eindruck zu vermitteln.
00:10:12: Und damit haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht und ist auch so ein
00:10:17: Format, dass tatsächlich wohl, das ist jedenfalls das Feedback,
00:10:21: was wir bekommen haben, noch nicht so breit angeboten wird und dementsprechend
00:10:25: ist das wirklich auf sehr viel Zuspruch gestoßen.
00:10:29: Also kann ich mir gut vorstellen, dass es funktioniert, weil viel praxisnäher
00:10:32: geht es ja nicht, als dann wirklich mal einen Tag mit reinzunehmen. Ja, klingt sehr gut.
00:10:35: Okay, jetzt habt ihr diese ganzen Methoden und ihr konntet dann ja auch die
00:10:39: Quote der eingehenden Bewerbungen steigern, aber damit sind die Frauen ja jetzt
00:10:43: noch nicht eingestellt.
00:10:44: Bettina, du hast es ja eben schon mal so ein bisschen in die Richtung angedeutet.
00:10:47: Ist denn die Einstellungsquote dann auch zusammen mit der Bewerbungsquote gestiegen
00:10:50: oder gibt es da noch einen Unterschied?
00:10:51: Da gibt es noch einen Unterschied und das ist tatsächlich die Herausforderung,
00:10:55: vor der wir stehen, dass wir eben aus knapp einem Dritteln bei den Bewerbungen
00:11:00: 35 Prozent der Einstellungen generieren wollen.
00:11:04: Und das bedeutet dann natürlich, dass anteilig mehr Frauen als Männer den Auswahlprozess
00:11:09: erfolgreich durchlaufen müssen.
00:11:11: Okay, und wie geht ihr damit um mit diesem Problem? Habt ihr da schon irgendwie
00:11:14: eine konkrete Erfolgsgeschichte oder irgendeinen Hebel, an dem ihr da ansetzt?
00:11:18: Ja, wir haben da zwei Ansatzpunkte. Zum einen geht es da um unser eigenes Mindset,
00:11:24: Aufmerksamkeit und Sensibilisierung zu dem Thema.
00:11:28: Also wie verhalten wir uns auch? Wie sehen wir das Thema?
00:11:32: Wir kommunizieren immer wieder und das auch sehr hartnäckig,
00:11:36: Zahlen, Daten, Fakten an alle, die in den Einstellungsprozessen involviert sind.
00:11:40: Denn wir dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren und jeder muss immer
00:11:45: wissen, wo wir gerade stehen.
00:11:48: Zum anderen setzen wir an den einzelnen Phasen des Auswahlprozesses an.
00:11:52: Das hatte ich ja vorhin schon erwähnt.
00:11:54: Dabei ist es wichtig, alle zu briefen, die in der Kandidatinnenkommunikation
00:12:00: beteiligt sind über unsere Inhalte.
00:12:03: Also was tun wir denn für Frauen im ZDB? Dann gibt es Interview-Garantien für
00:12:09: Teilnehmer in der 1 zu 1 Formate.
00:12:11: Das ist eben unter anderem die Shadowing Days, über die wir schon gesprochen haben.
00:12:15: Wenn sich da so Kandidatinnen teilgenommen haben und sich bewerben.
00:12:20: Bekommen sie auf jeden Fall ein Interview mit uns.
00:12:22: Sehr wichtig sind Role Models, also Beraterinnen von ZDB, um die Identifikation mit ZDB zu stärken.
00:12:32: Also, dass Studentinnen sehen, was machen denn Beraterinnen bei uns, was sind das für Frauen.
00:12:38: Das ist auch der Punkt, warum es uns sehr wichtig ist, dass Studentinnen auf
00:12:44: Beraterinnen von ZEB treffen in den verschiedenen Phasen des Auswahlprozesses.
00:12:51: So haben wir zum Beispiel im Interview gesagt.
00:12:53: Von Studentinnen oder Frauen im Interview, es sind ja nicht nur Studentinnen,
00:12:57: es sind ja auch Berufserfahrene, die sich bei uns bewerben, dass dann immer
00:13:02: eine Beraterin von uns auch auf jeden Fall dabei ist.
00:13:06: Und zum guten Schluss stellen wir allen Frauen im gesamten Auswahlprozess einen
00:13:11: sogenannten Female Body zur Seite.
00:13:13: Das ist eine Beraterin von uns, die nicht selber in diesem Auswahlprozess mit
00:13:18: involviert ist, sondern der Kandidatin auf Augenhöhe begegnen kann.
00:13:23: Das ist dann in Summe das, wie wir dann den verbessern wollen,
00:13:28: dass Frauen diesen Auswahlprozess gut durchlaufen können und eben erfolgreich durchlaufen können.
00:13:34: Das heißt, angenommen, ich habe jetzt als Studentin an so einem Shadowing-Day
00:13:38: teilgenommen, ich bekomme dann eine Interview-Garantie.
00:13:41: Das heißt, wenn ich dann interessiert bin und das ganz toll fand,
00:13:43: dann werde ich auf jeden Fall interviewt.
00:13:45: In diesem Prozess sind dann auch bereits Beraterinnen mit dabei,
00:13:48: mit denen ich dann auch sprechen kann. und ich bekomme den Female Body gestellt,
00:13:52: also eine Beraterin, die jetzt gar nicht in den Prozess involviert ist,
00:13:55: sondern einfach nur als zusätzlicher Kontakt für mich dann im Prozess dient.
00:13:59: So ist es, genau. Also wenn die Teilnehmerinnen von den Shadowing Days.
00:14:04: Wenn die sich bewerben, sich dazu entschließen, bekommen sie auf jeden Fall
00:14:08: ein Interview, haben also die Chance, sich zu zeigen und uns zu überzeugen.
00:14:13: Und die anderen Punkte betrifft aber alle Frauen im Auswahlverfahren.
00:14:19: Also nicht nur die Teilnehmerinnen dieser 1-zu-1-Formate. Ach so, okay, verstehe.
00:14:25: Gut, letzte Frage. Angenommen, ich höre das jetzt hier und bin selbst Arbeitgeber
00:14:30: und habe auch das Ziel, in meinem Betrieb mehr Frauen einzustellen.
00:14:33: Was sind aus eurer Sicht die drei absolut zentralen Erfolgsfaktoren,
00:14:37: die ihr mir mitgeben würdet?
00:14:39: Alina, vielleicht nimmst du mal an. Also grundsätzlich ist es so,
00:14:42: jetzt auch aus den verschiedenen Erfahrungen, die wir ja über die verschiedenen
00:14:45: Formate mit den Kandidatinnen gemacht haben,
00:14:48: dass aus meiner Sicht es absolut essentiell ist, verschiedene Möglichkeiten
00:14:52: anzubieten, also möglichst breite, vielfältige Möglichkeiten,
00:14:56: um die möglichst breite Masse anzusprechen.
00:14:58: Bei der Organisation von Events ist es häufig so, dass man sich ja natürlich
00:15:03: auch im Vorfeld die Frage stellen sollte, was bezwecke ich jetzt eigentlich mit dem Event?
00:15:07: Also möchte ich jetzt mit der Umsetzung einer Veranstaltung direkt Bewerbungen
00:15:10: erhalten oder möchte ich eben die Bekanntheit steigern des Unternehmens und
00:15:15: halt eher in Richtung Popularität gehen als in Richtung direkte Bewerbungseingänge und ja,
00:15:22: möglichst vielfältige Formate anbieten, die alles abdecken.
00:15:25: Das ist ja auch der Punkt, den ich vorhin schon mal angesprochen habe,
00:15:28: um diese Einzelbedürfnisse von Kandidatinnen zu erreichen.
00:15:31: Also eben Erfolgsfaktor 1 breit ansetzen, das würde ich auf jeden Fall so unterschreiben.
00:15:37: Und der zweite Punkt, und das ist auch ein Punkt, der aus dem Feedback von Kandidatinnen
00:15:44: und Teilnehmerinnen von unseren Events entstanden ist, ist dieser Safe-Space-Gedanke.
00:15:49: Wir bekommen sehr häufig die Rückmeldung, dass Kandidatinnen es echt schätzen,
00:15:54: auf Events mit ZDB-Beraterinnen in Kontakt zu treten und dass es quasi Events
00:15:59: von Frauen für Frauen sind.
00:16:01: Und das ist eben auch dieser Safe-Space-Gedanke.
00:16:05: Also wir veranstalten Events häufig eben nur von Beraterinnen für Teilnehmerinnen.
00:16:11: Und das Feedback ist sehr häufig, dass...
00:16:14: Man sich dann einfach mehr traut, wenn man sich untereinander austauscht,
00:16:18: alles zu sagen, was einem in den Sinn kommt.
00:16:20: Wenn wir auch Workshops machen, ist dann auch die Hemmschwelle geringer,
00:16:24: sich zu melden und ja, Wissen einzubringen und etwas zu sagen.
00:16:28: Und das ist auch eine Erfahrung, die wir gemacht haben.
00:16:31: Viele Studentinnen trauen sich dann mehr zu.
00:16:33: Und dementsprechend auch das aus meiner Sicht ein wichtiger Faktor für den Erfolg
00:16:37: auch von Aktivitäten, den man auf jeden Fall beachten sollte.
00:16:41: Ja und als dritter Punkt, es ist unerlässlich, dass man ein authentisches Commitment
00:16:47: der Führungskräfte hat.
00:16:49: Mit authentisch meine ich hier nicht nur einfach, ja das ist jetzt im Unternehmen
00:16:54: gewünscht, dass wir das machen, deswegen sage ich das jetzt auch mal,
00:16:57: dass ich da auch für stehe, sondern das muss aus dem Herzen herauskommen.
00:17:01: Ich muss da wirklich von überzeugt sein.
00:17:03: Also die Führungskräfte sollten da wirklich von überzeugt sein.
00:17:06: Denn nur dann funktioniert es. Die müssen vorleben, die müssen vorangehen,
00:17:11: die müssen das unterstützen und auch SkeptikerInnen im Unternehmen,
00:17:16: die es mit Sicherheit gibt, überzeugen und dann auch mitreißen.
00:17:19: Also breit ansetzen bei den Kennenlernmöglichkeiten, einen Safe Space in den
00:17:24: Events erzeugen und zuletzt ein authentisches Commitment auch der Führungskräfte
00:17:29: als Tipps von meinen beiden Gästen heute.
00:17:31: Vielen Dank an euch beide für das Gespräch. Ja, sehr gerne.
00:17:35: Unsere Kontaktdaten findet ihr wie immer in der Episodenbeschreibung.
00:17:38: Feedback, Meinungen, Kommentare könnt ihr uns gerne über die sozialen Medien
00:17:41: hinterlassen und wie immer, wenn es euch gefallen hat, dann abonniert gerne
00:17:45: den Podcast und lasst uns eine gute Bewertung da. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal. Vielen Dank.
00:17:50: Music.
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