Warum Bargeld und Geldautomaten auch in der digitalen Ära unverzichtbar bleiben.

Shownotes

Die Zukunft der Bargeldversorgung und die Rolle von Geldautomaten sind ein aktuelles und spannendes Thema, das sowohl Banken als auch Verbraucher betrifft. Obwohl digitale Zahlungsmethoden immer beliebter werden, bleibt Bargeld für viele Menschen ein unverzichtbarer Teil des Alltags. Warum ist das so, und wie könnte sich die Bedeutung von Bargeld in den kommenden Jahren verändern? Werden Scheine und Münzen eines Tages vollständig verschwinden? Und welche Rolle spielen Geldautomaten dabei, die nach wie vor für den einfachen Zugang zu Bargeld stehen? Madita Pesch, Beraterin bei zeb, hat für diese Fragen einen Experten zu Gast: Lars Walter, Head of Sales Banking bei Euronet. Das 1994 gegründete Unternehmen hat sich zu einem globalen Anbieter entwickelt, der Geldautomatenbetrieb, Zahlungsabwicklung und Softwarelösungen für Finanzinstitute anbietet. Mit über 2.000 Geräten ist Euronet zudem der größte Geldautomatenbetreiber Deutschlands. In dieser Podcastepisode beleuchten sie, wie sich die Rolle der Geldautomaten verändert, welche Innovationen bevorstehen und wie sich unser Umgang mit Bargeld in einer zunehmend digitalen Welt entwickelt.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Music.

00:00:06: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Sound of Finance, dem Podcast von ZDB.

00:00:12: Heute widmen wir uns einem Thema, das sowohl für Banken als auch für Verbraucher

00:00:16: von großer Bedeutung ist, nämlich die Zukunft der Bargeldversorgung und die

00:00:21: Rolle von Geldautomaten.

00:00:22: Trotz der zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs bleibt Bargeld für

00:00:26: viele Menschen ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens.

00:00:30: Und in der heutigen Episode werden wir untersuchen, warum das so ist und wie

00:00:34: sich die Rolle des Bargelds in den kommenden Jahren verändern könnte.

00:00:38: Werden wir womöglich bald komplett auf Scheine und Münzen verzichten?

00:00:42: Und welche Rolle spielen Bankautomaten letztendlich ein Symbol für einen einfachen

00:00:47: Zugang zu Bargeld dabei?

00:00:49: Mein Name ist Madita Pesch, ich bin Beraterin bei ZDB und unser heutiger Gast

00:00:54: arbeitet für einen der größten unabhängigen Geldautomatenbetreiber in Deutschland, für die Firma Euronet.

00:01:01: Euronet ist ein global agierender Zahlungsdienstleister, der unter anderem auf

00:01:06: den Betrieb von Geldautomaten, auch für Finanzinstitute, spezialisiert ist.

00:01:11: Und das Netzwerk von Euronet umfasst mehr als 2000 Geldautomaten und Einzahlungsgeräte.

00:01:16: Ich freue mich, Lars Walter, Head of Sales Banking bei Euronet, begrüßen zu dürfen.

00:01:22: Gemeinsam werden wir heute darüber sprechen, wie sich die Rolle der Geldautomaten

00:01:26: entwickelt, welche Innovationen uns erwarten und wie sich unser Umgang mit Bargeld verändern könnte.

00:01:32: Lars, es freut mich sehr, dass du heute bei uns zu Gast bist.

00:01:36: Hallo Matita, vielen Dank, dass ich da sein darf. Ich freue mich auch.

00:01:40: Lars, direkt zu Beginn. Ich hatte mir jetzt vor unserem Gespräch heute mal eine

00:01:45: Studie angeschaut von der Bundesbank und die zeigt, dass 51 Prozent,

00:01:50: also mehr als die Hälfte aller Transaktionen in bar in Deutschland abgewickelt werden.

00:01:55: Und damit bleibt Barzahlung ja scheinbar die bevorzugte Zahlungsmethode.

00:02:00: Was glaubst du, Lars, warum spielt Bargeld trotz unserer zunehmenden digitalen

00:02:06: Gesellschaft weiterhin so eine wichtige Rolle und wie sieht das deiner Meinung

00:02:10: nach in den nächsten Jahren aus?

00:02:13: Ja, spannende Frage, die wir uns natürlich auch jeden Tag stellen.

00:02:16: Ich denke, das muss man so ein bisschen abschichten. Zum einen haben wir einen

00:02:20: sehr, sehr tief verwurzelten Bedarf nach Bargeld und den Wunsch nach Bargeld.

00:02:28: Wir sind eine bargeldlastige Gesellschaft, aber die Digitalisierung ist nicht von der Hand zu weisen.

00:02:33: Die wird immer weiter voranschreiten. Und ich sehe da so drei Aspekte,

00:02:37: die uns als Deutsche, aber auch als Kunden der Banken zum Bargeld treiben.

00:02:44: Das ist einmal natürlich die Anwendbarkeit.

00:02:46: Ich bin keiner Restriktion unterlegen.

00:02:48: Ich kann das Bargeld ausgeben fast überall, wo ich möchte. und sowohl kleine

00:02:54: Kinder, die sich ihr Frühstück beim Bäcker holen, aber auch ältere Menschen,

00:02:58: die Affinität zu den digitalen Medien überhaupt nicht haben und wahrscheinlich

00:03:02: auch nicht mehr bekommen werden.

00:03:03: Dann ist natürlich das Bargeld überall akzeptiert. Ich habe es gerade schon gesagt.

00:03:09: Ich habe immer wieder in Deutschland das Problem, ich merke das auch im Persönlichen,

00:03:13: dass ich in ein Geschäft reinkomme und erst mal gucke, kann ich überhaupt mit Karte bezahlen?

00:03:17: Das ist halt immer noch nicht wie in anderen Ländern Usus, dass man überall

00:03:21: mit Karte bezahlen kann.

00:03:22: Und das ist ein Thema, was viele Menschen nicht mit sich rumtragen wollen,

00:03:26: die sagen, Mensch, ich habe lieber immer ein bisschen Bargeld in der Tasche,

00:03:29: damit ich flexibel reagieren kann, was erwartet mich denn vor Ort und möchte

00:03:33: nicht vor der Situation stehen, dass sie den Einkaufskorb wieder zurückstellen

00:03:36: müssen, weil sie nicht bezahlen können.

00:03:38: Und ein ganz, ganz großer Punkt, den ich tatsächlich sehe, ist auch die Kontrolle,

00:03:42: die die Menschen über ihre finanziellen Möglichkeiten haben.

00:03:46: Also es gibt immer noch viele, gerade ältere Menschen, die sich ihre Rente abholen

00:03:50: und wenn die Rente alle ist, dann ist das Geld halt alle.

00:03:53: Also das heißt, das ganze Thema Haushalten mit dem Geld spielt immer noch eine

00:03:57: sehr große Rolle, vor allen Dingen bei den älteren Mitmenschen.

00:04:01: Aber du hast es eben schon gesagt, die Digitalisierung wird sicherlich weiter voranschreiten.

00:04:07: Wir werden neue Zahlungsmethoden erleben.

00:04:09: Ich glaube, wenn man das so ein bisschen verfolgt, kommt jede Woche ein neues

00:04:14: Startup um die Ecke mit einer neuen, tollen Idee, was man doch alles Tolles,

00:04:18: Digitales machen kann und wie man digital bezahlen kann.

00:04:21: Auch der digitale Euro ist in aller Munde, wird diskutiert.

00:04:25: Aber ich glaube, dass das Bargeld uns noch eine ganze Weile begleiten wird.

00:04:30: Sicherlich nicht mehr in der Dimension. Also man sieht das ja,

00:04:32: wenn man sich die Analysen oder die Auswertungen der Bundesbank anschaut.

00:04:35: Das nimmt stetig ab jedes Jahr. Das ist einfach so. Aber eine gewisse Grunddurchdringung

00:04:41: vom Bargeld werden wir immer erleben.

00:04:43: Und die wird auch noch sehr, sehr hoch in Deutschland sein, auch in den nächsten Jahren.

00:04:47: Davon bin ich fest überzeugt. Ist das grundsätzlich denn dann vielleicht auch

00:04:51: eine Generationenfrage?

00:04:52: Also weil du ja auch eben meintest, ältere Menschen sind vielleicht dann auch

00:04:56: noch eher beim Bargeld anzutreffen, gerade jetzt mit der jüngeren Generation.

00:05:02: Die auch eher alle Digital Native sind.

00:05:06: Wird das da nicht dann letztendlich auch eine Rolle spielen?

00:05:08: Auf alle Fälle. Also das ist sicherlich ein Thema.

00:05:11: Aber was ich auch bei meinen eigenen Kindern feststelle, die Affinität zu Bargeld

00:05:16: hat auch ein Stück weit mit Datensicherheit zu tun.

00:05:18: Die jüngere Generation wächst natürlich auf mit sämtlichen Social-Media-Einflüssen

00:05:23: und Handy und Co. denen ist sehr wohl bewusst, dass durch die digitale Welt

00:05:28: sämtliche Daten für jedermann einsehbar sind.

00:05:32: Und ich stelle da schon fest, dass sich das so ein bisschen dreht,

00:05:35: dass sie sagen, Mensch, mit dem Bargeld kann ich anonym bezahlen,

00:05:38: mit dem Bargeld weiß keiner, dass ich da XYZ gekauft habe.

00:05:42: Also ich glaube schon, dass auch hier das Thema Sicherheit, Datensicherheit

00:05:46: eine große Rolle spielt.

00:05:47: Aber grundsätzlich hast du natürlich

00:05:50: vollkommen recht, das ist ein Generationsthema. und ich sage mal mit.

00:05:54: Mit voranschreitender Entwicklung, also mit voranschreitenden,

00:05:57: ja, rauswachsenden älteren Bevölkerung wird sich das sicherlich noch nach unten

00:06:01: verschieben, aber es wird nie weg sein, das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

00:06:05: Ja, tatsächlich sehe ich so auch im Umfeld auch so beides.

00:06:09: So diese Tendenz, doch immer mehr kontaktlos bezahlen zu wollen.

00:06:14: Aber mir ist jetzt auch gerade auch ein Beispiel eingefallen,

00:06:17: wo dann auch ein Kumpel von mir dann auch sagt, okay, er hebt sich eben das

00:06:21: Bargeld ab, dann hat er das für den Monat zur Verfügung für Freizeitaktivitäten

00:06:26: und kann das dadurch irgendwie für sich besser kontrollieren.

00:06:29: Genau, genau. Das ist ja das, was ich gesagt habe, dass die Menschen halt mit

00:06:33: ihrem Geld haushalten und so

00:06:36: der Meinung sind, dass sie das am besten hinbekommen, weil Klana und Co.

00:06:42: Natürlich suggerieren, kauf heute, bezahl morgen und so weiter.

00:06:45: Das sind natürlich alles Entwicklungen, die aus Bankensicht,

00:06:47: die aus Verkäufersicht fantastisch sind, aber aus Konsumentensicht natürlich

00:06:51: eine Katastrophe, wenn ich mit meinem Geld nicht haushalten kann.

00:06:54: Also auch das ist ein Thema, dass man das Bargeld als Kontrolle der eigenen Ausgaben nutzt.

00:07:00: Trotz der weiterhin hohen Nachfrage nach Bargeld nimmt die Anzahl an Geldautomaten

00:07:05: und Bankfilialen jedoch in den letzten Jahren sehr rapide ab.

00:07:09: 2023 gab es bundesweit beispielsweise fast 10.000 Geldautomaten weniger als noch 2015.

00:07:17: Lars, wie stehst du zu diesem Trend?

00:07:20: Das ist in der Tat ein Trend, den wir sicherlich auch weiter verstärkt beobachten werden.

00:07:27: Also diese extreme Niedrigzinsphase gab es in der Vergangenheit in der Ausprägung

00:07:31: noch nicht oder zumindest von der Dauer noch nicht.

00:07:33: Und so haben sehr, sehr viele Banken die sogenannten EDA-Kosten sehr,

00:07:37: sehr genau durchleuchtet.

00:07:39: Und da sind die SB-Geräte ein ganz, ganz großer Faktor.

00:07:43: Ganz kurz, EDA-Kosten, damit alle auf dem gleichen Stand sind.

00:07:47: Das sind die sogenannten Kosten, die sowieso da sind.

00:07:51: Personalkosten, unterhalb, eh da, genau. Ich dachte, das ist irgendeine coole

00:07:56: Abkürzung. Jetzt habe ich es auch verstanden. Okay, danke.

00:07:59: Ob es cool ist, weiß ich nicht, aber in Bankenkreisen ist das immer so ein geflügeltes Wort für Kosten.

00:08:04: Naja, die sind da, die muss ich halt leisten und damit, da kann ich nicht viel tun.

00:08:10: Auch hier habe ich so drei Faktoren, die man ins Feld führen kann,

00:08:14: warum die Banken das machen.

00:08:15: Also zum einen sind natürlich, Die extrem rückläufigen Nutzungszahlen,

00:08:20: ein ganz, ganz großes Thema.

00:08:21: Also angefangen mit der Corona-Pandemie, wo die Nutzungszahlen nahe Null waren,

00:08:25: weil Bargeld verteufelt wurde,

00:08:27: bis hin zu stetig steigenden digitalisierten Zahlungsmethoden,

00:08:31: das hatten wir ja gerade schon festgestellt, sinken die Nutzungszahlen und somit

00:08:35: ist natürlich jeder Geldautomat deutlich teurer, als wenn alle Kunden diesen Automaten nutzen.

00:08:40: Ein weiterer Faktor, das darf man nicht vergessen, ist das Thema Risiko.

00:08:45: Also viele Banken stehen vor dem Problem, dass das Risiko von Sprengungen,

00:08:49: von Angriffen auf die Automaten stetig steigt und immer noch latent ist und

00:08:55: ich erlebe es fast täglich, dass mich Banken anrufen und sagen,

00:08:59: Mensch, wir müssen unsere SB-Stelle aus dem Haus rausräumen,

00:09:03: weil es ein gemischt genutztes Gebäude, oben wohnen Menschen,

00:09:06: da soll kein Geldautomat mehr drinstehen.

00:09:09: Das heißt, hier müssen die Banken sehr, sehr viel Ressourcen und letztendlich

00:09:12: auch Geld in die Hand nehmen, um Geldautomaten weiter betreiben zu können.

00:09:16: Und, das darf man auch immer nicht vergessen, die meisten Banken verdienen mit

00:09:19: diesen Geldautomaten kein Geld. Das ist eine reine Serviceleistung an ihren Kunden.

00:09:23: Jetzt könnte man argumentieren, ja, dafür zahlen die Kunden auch eine Kontoführungsgebühr,

00:09:28: aber am Ende des Tages steht das in keinem Verhältnis zu den Kosten,

00:09:31: die dieser Geldautomat oder auch Recycler letztendlich verursacht.

00:09:36: Und das sind so drei Themen oder das ist so dieses Spannungsfeld,

00:09:39: in dem sich die Banken bewegen.

00:09:41: Und das sorgt dafür, dass immer mehr Geldautomatenstandorte sehr,

00:09:44: sehr kritisch betrachtet werden und Automaten, die noch vor ein,

00:09:48: zwei, vielleicht auch drei Jahren nicht angefasst wurden, die werden zukünftig

00:09:52: abgebaut. Das wird weiter so gehen.

00:09:54: Da bin ich ganz, ganz fest überzeugt. Lars, was siehst du denn als.

00:09:59: Hauptherausforderung bei der Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Netzes

00:10:02: für eine ausreichende Bargeldversorgung also wenn ich mir jetzt vorstelle,

00:10:07: bestimmte Gruppen sind ja auf Geldautomaten angewiesen die jetzt nicht in der

00:10:12: Stadt wohnen wo es eben viele gibt,

00:10:14: sondern eher im ländlichen Raum oder vielleicht auch,

00:10:17: Eher ältere Menschen, die auch nicht mehr so mobil sind. Wie siehst du das?

00:10:22: Ja, das ist sicherlich das größte Thema, womit wir uns als Euronet im Moment

00:10:26: beschäftigen, genau dort die Automaten anzubieten oder die Automaten zur Verfügung

00:10:31: zu stellen, wo sie benötigt werden.

00:10:33: Aber ich will mal eine sehr kontroverse Behauptung aufstellen.

00:10:37: Ich bin der Meinung, wir haben viel zu viele Geldautomaten in Deutschland.

00:10:39: Das ist komplett widersprüchlich zu dem, was du gerade gesagt hast.

00:10:43: Aber ich will das auch mit einem Beispiel untermauern. Ich sehe das immer wieder,

00:10:46: die Kreisstadt hier bei mir um die Ecke, klassischer Marktplatz, kennen wir alle.

00:10:51: Alle Banken der Region sind noch vertreten, zum Glück.

00:10:55: Die eine oder andere überregionale Bank ist vertreten und jeder bietet ein,

00:10:58: zwei, manchmal sogar drei Geldautomaten für die Kunden an.

00:11:01: Da bin ich der Meinung, das ist viel zu viel. Die werden da überhaupt nicht benötigt.

00:11:05: Wir haben da so zehn, zwölf Geldautomaten rings um den Marktplatz und da bin

00:11:09: ich der Meinung, da reichen zwei.

00:11:10: Die Kapazitäten, die Mittel, die man da bindet, die könnte man viel besser in

00:11:15: der Fläche einsetzen, um die Geldautomaten dann letztendlich flächendeckend

00:11:19: zur Verfügung zu stellen.

00:11:21: Keine Bank wird dauerhaft oder perspektivisch die Bargeldversorgung in der Fläche

00:11:26: alleine aufrechterhalten können und da kommen wir ins Spiel.

00:11:29: Also wir arbeiten heute schon mit regionalen Banken und vor allen Dingen auch

00:11:32: Gemeinden zusammen, um die Bargeldversorgung gerade im ländlichen Raum mittel-

00:11:36: und langfristig aufrechtzuerhalten.

00:11:38: Da spreche ich nicht von einem Geldautomaten an jeder Kaffeekanne.

00:11:42: Das ist ja so ein geflügelter Begriff, der auch gern von der Politik verwendet wird.

00:11:46: Nein, um Gottes Willen, davon spreche ich nicht. Aber da, wo die Menschen unterwegs sind,

00:11:50: da sollen Geldautomaten zur Verfügung stehen und ich rufe alle Sparkassen und

00:11:55: auch Banken auf, das Gespräch zu suchen,

00:11:57: weil gerade bevor man die Entscheidung trifft, einen Geldautomaten abzubauen,

00:12:01: kann man da sicherlich sehr, sehr viel machen mit Euronet, aber auch innerhalb

00:12:06: der Bankenorganisationen.

00:12:08: Okay, also Hauptbotschaft, im Grunde genommen, auch wenn wir jetzt diese stark

00:12:12: zurückgehende Zahl an Geldautomaten sehen,

00:12:16: sagst du, okay, es geht auch letztendlich gar nicht darum, dass wir jetzt diese

00:12:20: Masse haben, sondern es geht einfach darum, dass man die smart verteilt,

00:12:23: sodass es einfach eine gute Versorgung für die gesamte Bevölkerung gibt. Ja, absolut.

00:12:29: Also mir nützt nichts, wenn ich mehrere hundert Geldautomaten in jeder Großstadt habe.

00:12:34: Das ist schön, das ist fein, aber das kann ich mir sparen, weil es ist ein Unterschied,

00:12:39: ob ich auf dem Land zehn Kilometer zum nächsten Geldautomaten zurücklegen muss

00:12:42: oder ob ich in der Großstadt eine Straße weiterlaufe oder eine S-Bahn-Station

00:12:46: oder eine U-Bahn-Station weiterfahren muss.

00:12:48: Das ist ein ganz anderes Thema und da sollte der Fokus gelegt werden,

00:12:53: ja. Daran anknüpfend dann auch in der Vorabrecherche hatte ich gesehen,

00:12:58: dass schon an über 400 Standorten Sparkassen und Volksbanken bereits zusammenarbeiten.

00:13:02: Wie schätzt du denn das Potenzial möglicher Kosteneinsparungen durch eine Kooperation

00:13:07: bei der Nutzung eben von gemeinsamen Geldautomaten ein?

00:13:11: Könnte das oder denkst du, dass das dann ein zukunftsweisendes Modell ist?

00:13:15: Absolut. Also diese Kooperationen zwischen unterschiedlichen Kreditinstituten,

00:13:20: die gehen absolut in die richtige Richtung, gar keine Frage.

00:13:22: Und ich grüße das auch, sehe das auch als großen Vorteil für die Kunden,

00:13:27: wenn sich hier Sparkassen und Volksbanken zusammentun, um den Standort zu sichern.

00:13:31: Aber ich glaube, das ist immer noch zu kurz gesprungen. Das kann man weiterdenken,

00:13:36: weil warum soll die Zusammenarbeit auf regionale Banken beschränkt sein?

00:13:39: Warum kann man nicht auch die Kunden der Direktbanken, die Kunden der überregionalen

00:13:43: Banken mit ansprechen? Auch die benötigen Bargeld.

00:13:46: Und deshalb sehe ich das als ersten sehr, sehr großen, sehr,

00:13:50: sehr wichtigen Schritt, weil das war auch vor fünf Jahren noch undenkbar,

00:13:53: dass in der Größenordnung Sparkassen und Volksbanken zusammenarbeiten.

00:13:57: Ein ganz, ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und ich denke,

00:14:01: wenn wir es schaffen, hier diese Kooperation noch mehr auszuweiten,

00:14:05: mehr Banken auf so einen Automaten zu bringen, Dann können wir die organisatorischen

00:14:09: und aber auch die Kosten,

00:14:11: also die organisatorischen Aufgaben, aber auch die Kosten auf viel,

00:14:13: viel mehr Schultern verteilen.

00:14:15: Und somit ist eine Bargeldversorgung in der Fläche viel, viel einfacher möglich.

00:14:20: Ein paar Aspekte sind schon durchgeklungen, aber trotzdem vielleicht nochmal in Gänze.

00:14:24: Lars, was sind so deiner Meinung nach die Aspekte, die für Kunden bei der Wahl

00:14:29: eines Geldautomaten besonders wichtig sind?

00:14:31: Also Themen wie Standort oder anfallende Kosten? Also ganz spannend ist an der

00:14:36: Stelle, dass der Standort, die Verfügbarkeit und die Erreichbarkeit,

00:14:40: das sind so die Key Facts, die wir immer wieder feststellen.

00:14:44: Der Kunde möchte möglichst einfach an den Geldraumaten herankommen.

00:14:48: Ich sage immer so salopp, der möchte in den Geldraumaten reinfahren.

00:14:50: Also der klassische Drive-in. Deswegen ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe ist schon ein Muss.

00:14:58: Das ist kein Hätte, das ist ein Muss. Der muss einen Parkplatz haben.

00:15:02: Aber das sind so die wichtigsten Themen.

00:15:04: Und erst dann kommt das Thema Kosten. Also das ist sehr interessant,

00:15:08: dass wir feststellen, dass ein Automat natürlich stark frequentiert und stark

00:15:13: genutzt wird, wenn er kostenfrei ist, gar keine Frage.

00:15:16: Aber wenn der Automat gut erreichbar ist und für den Kunden rund um die Uhr

00:15:21: zur Verfügung steht, dann spielen die Kosten letztendlich auch keine Rolle.

00:15:25: Also dann werden auch Automaten, die für alle Kunden, also wie unsere Automaten

00:15:29: zum Beispiel, von dem Kunden sehr, sehr stark und sehr, sehr intensiv genutzt werden.

00:15:34: Die Besonderheit an Euronet oder eben euer Leistungsangebot ist ja eben,

00:15:38: dass ihr Geldautomaten an Standorten anbietet, die eben nicht mit herkömmlichen

00:15:43: Bankfilialen verbunden sind.

00:15:45: Da würde mich mal interessieren, wie das dann von Kunden akzeptiert wird.

00:15:49: Also wenn da jetzt nicht die Bank hinter steht, sondern dann ist der Geldautomat

00:15:53: in einem Supermarkt, in einem Hotel oder wie auch immer.

00:15:56: Wie sehen die Kunden das und letztendlich, wie sehen die Banken das dann auch?

00:16:00: Das ist ja genau das, was ich gerade schon gesagt habe.

00:16:02: Dem Kunden ist wichtig, dass er einfach und leicht zu diesem Geldautomaten kommt.

00:16:05: Er möchte nicht in die Innenstadt fahren, wie das Beispiel vorhin mit dem Marktplatz.

00:16:09: Er möchte nicht in die Innenstadt fahren, um Bargeld zu ziehen.

00:16:12: Er möchte es im Supermarkt beim Einkaufen nebenbei.

00:16:15: Er möchte es beim Shoppen oder auf dem Weg zum Restaurant bei sich haben oder

00:16:20: aber sich damit versorgen.

00:16:22: Und deswegen sind zentral gelegene und gut frequentierte Standorte viel,

00:16:26: viel wichtiger, aus meiner Sicht, als Standorte, wo jetzt ein großer Bankenname

00:16:31: oben drüber steht oder wo eine Bankfiliale mit angeschlossen ist.

00:16:34: Das heißt, die Bargeldversorgung steht hier definitiv im Vordergrund und nicht

00:16:39: die Zugehörigkeit zu einer Bankengruppe oder ähnliches.

00:16:42: Von daher stellen wir schon fest, dass wenn wir gute Standorte besetzen,

00:16:48: unsere Geldautomaten auch sehr, sehr gut angenommen werden und sehr,

00:16:51: sehr gut frequentiert werden.

00:16:53: Und da ist das Branding des Automaten erstmal nebensächlich.

00:16:57: Der Automat muss funktionieren.

00:16:59: Wie ist das denn? Habt ihr da irgendwie Insights zu? Das ist mir jetzt gerade in den Kopf gekommen.

00:17:04: Wie die Kunden das, also ich habe verstanden, grundsätzlich ist erstmal der

00:17:08: Zugang, die Einfachheit, das Bargeld zu erreichen, das Wichtige.

00:17:13: Wie ist das denn aber so ein bisschen mit diesem Sicherheitsgefühl?

00:17:16: Also gibt vielleicht so eine Bankfiliale dem Kunden nicht am Ende doch noch ein besseres Gefühl,

00:17:21: als ich ziehe mir mal eben mein Bargeld am Supermarkt, wo eben vielleicht auch

00:17:27: super viel los ist und mir die Leute über die Schulter schauen können.

00:17:30: Gibt es da was zu? Also ja, es gibt immer Kunden, die sagen,

00:17:35: nein, ich gehe nicht an einen Automaten, der irgendwo auf dem Parkplatz steht.

00:17:38: Ich gehe nicht an einen Automaten, der irgendwo durch eine Scheibe schaut,

00:17:41: weil da kann mir jemand über die Schulter gucken. Da kann jeder sehen, was ich da mache.

00:17:45: Die wird es immer geben. Das heißt, es wird immer wieder Kunden geben,

00:17:48: die eine Bankfiliale, die Abgeschiedenheit ist das falsche Wort,

00:17:52: aber die im Prinzip die Sicherheit einer SB-Filiale bevorzugen,

00:17:56: die werden wir nicht erreichen mit solchen Angeboten.

00:17:59: Aber wenn ich vor der Wahl stehe, ob überhaupt ein Geldautomat zur Verfügung

00:18:03: steht, dann muss ich ganz klar sagen, dann werden auch diese Automaten angenommen.

00:18:08: Also wir erleben das immer wieder, wenn wir für Banken Automaten aufstellen.

00:18:12: Dann machen wir das in der Regel so, wie wir das mit unseren eigenen Automaten machen.

00:18:16: Die stehen dann draußen, die stehen vorm Gebäude, die werden durch eine Wand

00:18:19: oder durch ein Fenster verbaut, was nicht dem klassischen Bankenautomaten entspricht.

00:18:24: Da gibt es erstmal ein bisschen Berührungsängste.

00:18:27: Ganz klar, so wie ich es gerade gesagt habe, hier kann jemand von der Seite gucken etc.

00:18:31: Aber mit der Zeit gewöhnen die Leute sich dran und akzeptieren auch diese Form

00:18:36: der Bargeldversorgung, weil die Alternative ist, ich habe gar kein Bargeld bzw.

00:18:40: Ich habe gar keine Bargeldversorgung und das steht dann doch eher im Vordergrund.

00:18:45: Okay, und die Banksicht, ich glaube, die ist jetzt gerade noch so ein bisschen

00:18:48: kurz gekommen, wenn du da noch so ein paar Einblicke teilen könntest. Ja, genau.

00:18:55: Also eine Bank hat da natürlich so ein Spannungsfeld von zwei Seiten.

00:18:59: Das eine ist der Kunde, der möglichst überall Geldautomaten haben möchte.

00:19:05: Aber ich habe ja eben schon sehr ausführlich gesagt, warum, wieso,

00:19:08: weshalb das in der Bank überhaupt nicht mehr möglich ist. Und das andere Spannungsfeld

00:19:11: ist tatsächlich das Thema Risiko.

00:19:13: Also die Versicherungen der Banken verlangen immer höhere Auflagen,

00:19:17: die verlangen immer höhere Bedingungen für so einen Automaten und das ist letztendlich

00:19:21: überhaupt nicht mehr wirtschaftlich, einen Automaten an einem sogenannten Drittstandort

00:19:25: zu betreiben für eine Bank.

00:19:27: Und da bleiben letztendlich nur Anbieter wie Euronet, die hier sehr flexibel

00:19:31: agieren können, weil sie halt ein anderes Geschäftsmodell haben.

00:19:35: Okay, das heißt, ihr tragt dann letztendlich auch das Risiko.

00:19:39: Also wenn ich mir jetzt vorstelle, da wäre jetzt so eine Sprengung,

00:19:42: das wäre dann in dem Fall, wenn es ein Euronet Geldautomat ist, dann euer Risiko.

00:19:48: Genau, das ist dann unser Risiko.

00:19:51: Was im Grunde genommen, ich glaube, das haben wir damit ja eigentlich auch schon

00:19:54: abgedeckt, das heißt, so ein fehlendes Banklogo auf einem Geldautomaten ist

00:19:59: dann halt auch für die Kunden am Ende nicht mehr so das Relevante.

00:20:03: Also wir haben ja jetzt schon festgestellt, die anderen Faktoren scheinen das

00:20:07: ja dann irgendwie zu dominieren.

00:20:10: Das ist tatsächlich so. Ja, das kann ich genauso bestätigen.

00:20:14: Aber selbstverständlich wollen wir auch eine Bankenkooperation dann entsprechend kommunizieren.

00:20:20: Also wenn wir einen Automaten haben, den wir exklusiv für eine Bank aufstellen

00:20:23: oder den wir mit mehreren Banken aufstellen, dann wird das mit Hilfe eines Logos,

00:20:28: mit Hilfe eines entsprechenden Textes oder aber mit Hilfe eines besonderen Brandings auch veröffentlicht.

00:20:34: Das heißt, der Kunde sieht dann schon, dass seine regionale Bank mit an diesem

00:20:39: Automaten beteiligt ist oder dass wir im Auftrag von Sparkasse oder Volksbank

00:20:43: XY diesen Automaten betreiben.

00:20:45: Das ist dann schon sehr, sehr wichtig auch.

00:20:49: Da geht es aber vielmehr darum, tue Gutes und rede darüber, weil am Ende hat

00:20:54: die Bank ja diesen Deal geschlossen, beziehungsweise hat die Bank sich dazu

00:20:57: entschieden, mit uns zusammen die Bargeldversorgung aufrecht zu erhalten und

00:21:01: das wollen die natürlich auch kommunizieren.

00:21:03: Gibt dann vielleicht auch den skeptischeren Kunden vielleicht dann auch wieder

00:21:07: ein sichereres Gefühl, wenn da eben das bekannte Logo von ihrer Bank dann abgebildet

00:21:12: ist. Das möchte ich nicht ausschließen.

00:21:15: Okay, dann lösen wir uns vielleicht nochmal ein bisschen von Deutschland und

00:21:19: schauen mal, was es so für internationale Trends im Bereich Bargeldversorgung denn gibt.

00:21:25: Und was würdest du sagen, Lars, was gibt es da so für Best Practices aus anderen

00:21:29: Ländern und was könnte man davon erfolgreich nach Deutschland übernehmen?

00:21:34: Also da sehe ich eigentlich einen ganz, ganz entscheidenden Trend,

00:21:38: das sogenannte Pooling.

00:21:39: Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach Sommer und Strand.

00:21:44: Ja, den Trend nehmen wir auch. Genau, aber hier sehe ich schon sehr,

00:21:48: sehr verstärkt die Bemühungen der Banken in anderen Ländern,

00:21:51: sich hier zusammenzutun.

00:21:53: Also da ist zuallererst vielleicht die Schweiz zu nennen, die seit einigen Jahren

00:21:57: sehr, sehr intensiv ein einheitliches Automatennetz auf die Beine stellen will.

00:22:02: Also da haben sich die Banken quasi überlegt, Mensch, warum soll hier jeder

00:22:06: für sich selbst aktiv sein?

00:22:07: Das kann doch ein zentraler für uns machen. In den Niederlanden gibt es mittlerweile

00:22:12: schon ein sehr, sehr ausgeprägtes Automatennetz, was in sehr,

00:22:16: sehr vielen Supermärkten zur Verfügung steht,

00:22:18: wo die Banken sich komplett zurückgezogen haben, auch vor dem Hintergrund der

00:22:22: massiven Sprengungen, der massiven Sicherheitsprobleme.

00:22:26: Die die Kollegen in den Niederlanden hatten. Ein ganz klassisches Beispiel ist

00:22:30: für mich immer Großbritannien.

00:22:31: Ich habe das letzte Woche erst wieder in London gesehen. Da findest du drei,

00:22:36: vier Geldautomaten nebeneinander und alle können for free benutzt werden von

00:22:40: jedem Bankkunden. Ich glaube, seit 10 oder vielleicht sogar 15 Jahren gibt es

00:22:45: dieses System in Großbritannien.

00:22:46: Demzufolge hat kaum noch eine bankeigene Geldautomaten, weil die relativ schnell

00:22:51: oder zeitnah schon erkannt haben, das ist ein reiner Service.

00:22:54: Das lagere ich an jemanden aus, der das als Profession betreibt,

00:22:58: der das Risiko übernimmt, der die ganzen Aufgaben übernimmt,

00:23:01: der die Kosten im Griff hat.

00:23:02: Und das ist für mich so ein Paradebeispiel für dieses Pooling,

00:23:06: dass sich Banken zusammentun. Es gibt noch andere Beispiele.

00:23:09: In Polen gibt es in dem Sinne kein Pooling, aber wir als Euronet betreiben in

00:23:14: Polen mehrere tausend Geldautomaten und Recycler, also haben dort einen sehr,

00:23:18: sehr starken, sehr, sehr großen Marktanteil und haben mit sehr,

00:23:21: sehr vielen Banken sogenannte Kooperationsverträge.

00:23:24: Das heißt, auch da geht der Trend dahin, dass die Bank sagt,

00:23:27: Mensch, ich muss gar keine eigenen Geldautomaten mehr aufstellen.

00:23:30: Ich habe hier ein Netz von 4, 5, 6, 7.000 Geldautomaten von Euronet.

00:23:36: Ich schicke meine Kunden an dieses Netz oder ich schicke meine Kunden an diese

00:23:40: Automaten, an diese Geldautomaten, an diese Recycler und ich bin dieses Thema komplett los.

00:23:46: Kostentechnisch, organisationstechnisch. Und ich denke schon,

00:23:49: dass diese Beispiele, also Polen, Niederlande, England, Großbritannien zeigen,

00:23:53: dass bankübergreifend hier eine ganze Menge möglich ist.

00:23:56: Nur der wichtigste Fakt ist, man muss das wirklich bankenübergreifend machen.

00:24:01: Da reicht es nicht, wenn sich eine regionale Sparkasse oder eine regionale Volksbank zusammentut.

00:24:06: Das muss dann wirklich in ganz Deutschland erfolgen, um die Synergien zu heben,

00:24:11: um hier wirklich signifikante Einsparungen zu heben Und ich glaube,

00:24:16: dann kann man den Service für sehr, sehr viele Kunden sogar noch erhöhen,

00:24:19: weil stellen wir uns vor, die großen deutschen Banken reduzieren ja auch sehr

00:24:23: massiv ihr Netzwerk, die Deutsche Bank, die Postbank etc.

00:24:26: Und für die wären dann natürlich deutlich mehr Geldautomaten zur Verfügung,

00:24:30: als es im Moment mit der Cash Group ist zum Beispiel.

00:24:33: Vielleicht da noch anschließend. Ich hatte heute Morgen im Bankenbrief gelesen,

00:24:38: dass Deutschland im europäischen Vergleich dann aber schon tendenziell noch

00:24:42: mehr am Thema Bargeld hängt.

00:24:44: Da ihr jetzt nun eben auch international tätig seid, wie ist da so dein Blick

00:24:49: drauf? Seht ihr das auch so?

00:24:51: Ja, da gibt es schon noch ein, zwei andere Länder, die ähnlich am Bargeld hängen,

00:24:56: aber das kann man eigentlich genau so unterschreiben.

00:24:58: Also Deutschland ist da schon noch eine sehr, sehr große Ausnahme in ganz Europa

00:25:02: gesehen. Da haben wir gerade in Südeuropa eine deutlich ausgeprägtere Digitalisierung.

00:25:08: Da kommt dann eher der Tourismus noch hinzu, der das Bargeld noch ein Stück weit am Leben erhält.

00:25:14: Aber grundsätzlich kann man sagen...

00:25:17: Dass wir in Deutschland eine sehr ausgeprägte Bargeldaffinität haben,

00:25:21: die man so, glaube ich, noch in Österreich, vielleicht noch in der Schweiz wiederfindet.

00:25:25: Aber ansonsten sind wir da schon auf einem sehr, sehr hohen Niveau immer noch.

00:25:31: Lars, dann kommen wir auch schon zur letzten Frage. Und zum Abschluss möchte

00:25:35: ich nochmal, dass du uns einen kleinen Ausblick in die Zukunft gibst.

00:25:39: Und zwar, wie stellst du dir die Bankfiliale der Zukunft vor,

00:25:43: insbesondere eben in Bezug auf Bargeldversorgung und Bankautomaten?

00:25:47: Mhm. Spannende Frage.

00:25:49: Also ich glaube, dass zukünftig ein Geldautomat oder auch der Recycler,

00:25:55: also die Möglichkeit Bargeld ein- und auszuzahlen, nichts mehr mit einer klassischen

00:25:59: Bankfiliale zu tun hat. Ich will ja auch sagen warum.

00:26:02: Also zum einen wird wahrscheinlich das Thema Risiko und das Thema Flexibilität

00:26:06: immer mehr an Bedeutung gewinnen.

00:26:08: Und ich bin einfach als Bank deutlich flexibler, wenn ich ein reines Beratungscenter

00:26:13: irgendwo aufmache, weiß ich nicht, Innenstadt, Lage,

00:26:17: gute Erreichbarkeit, Tiefgaragenplätze, dass die Kunden wirklich für die wichtigen

00:26:22: Beratungsgespräche, Baufinanzierung, Wertpapiergeschäfte.

00:26:26: Firmenkunden, Geschäftskunden, dass die dann tatsächlich zur Bank kommen,

00:26:30: weil all diese Kernthemen, die eine Bank eigentlich betreut,

00:26:34: die haben eigentlich nichts mit Bargeld zu tun.

00:26:36: Also Bargeld ist eine reine Serviceleistung und ich glaube schon,

00:26:40: dass das Tagesgeschäft oder die klassischen Grundbedürfnisse,

00:26:44: die ich mit einer Bank verbinde, perspektivisch wirklich nur noch online erfolgen

00:26:48: und die Bargeldversorgung wirklich dezentral deutlich besser aufgehoben ist,

00:26:52: als wenn ich sie immer an eine Bankfiliale koppel.

00:26:55: Also für mich sieht eine Bankfiliale der Zukunft, um deine Frage kurz und knapp

00:27:00: zu beantworten, so aus, dass ich hier keine Bargeldversorgung und auch gar keine

00:27:04: Bargeldentsorgung vorfinde,

00:27:06: sondern dass ich da dezentrale Netze nutzen kann und wenn ich zur Bank möchte,

00:27:11: ein intensives Beratungsgespräch führen etc., dann gehe ich ins Beratungscenter

00:27:16: und da muss ich nicht zwangsweise einen Geldautomaten haben oder auch einen

00:27:20: Recycler, Weil Bargeld brauche ich an der Stelle bei solchen beratungsintensiven Themen nicht.

00:27:26: Lars, ich bedanke mich herzlich, dass du dir die Zeit genommen hast und heute bei uns zu Gast warst.

00:27:32: Hat super viel Spaß gemacht und danke dir.

00:27:36: Danke auch. Bei Fragen und Kommentaren zu der heutigen Episode,

00:27:40: die Kontaktdaten von Lars und mir findet ihr wie immer in der Episodenbeschreibung.

00:27:45: Feedback, Meinungen, Kommentare könnt ihr uns auch gerne über Social Media dalassen.

00:27:50: Und wenn es euch gefallen hat, abonniert gerne den Podcast, lasst eine Bewertung

00:27:54: da und empfiehlt ihn gerne weiter.

00:27:56: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal bei ZDB Sound of Finance.

00:28:00: Music.

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